*fünf Tage später*
„Mila, du musst jetzt was essen! So kann das doch nicht weiter gehen! Du kannst dich doch nicht ewig in deinem Zimmer einsperren!" schreit Sophie durch die geschlossene Zimmertür.
Ich habe aber keine Kraft um auf zustehen. Mag sein, dass ich nun fast eine Woche hier drinnen bin, aber trotzdem fühlt es sich an, als wäre es gestern gewesen. Als hätte Ben mir erst gestern mein Herz gebrochen. Was ist denn los mit mir? Ich kann doch jetzt nicht, sowie bei John, einen Monat mich hier einschließen. Außerdem muss ich heute zu meinen Eltern, da Tom uns irgendetwas sagen möchte. Fragt mich nicht was, ich wollte mich ja drücken, aber mein allerliebster Bruder hat mir gedroht, unseren Eltern von meinem Herzfehler zu erzählen, weshalb ich eigentlich keine andere Wahl habe, als hin zugehen. Ja, vielleicht könnte ich meinen Eltern endlich mal was sagen, aber jetzt so kurz nach Omas Tod ist das glaube ich auch nicht so toll für meine Eltern. Obwohl, es wir nie toll für sie sein, denn wer hört schon gerne, dass die eigene Tochter ein Spenderherz braucht und ansonsten nicht mehr lange zu leben hat.
Ich seufze wieder und schwinge dann meine Beine über die Bettkante, um dann zur Tür zu trotten. Als ich diese öffne, schaut mich eine überraschte Sophie an. Damit hat sie wahrscheinlich nicht gerechnet. „Alles in Ordnung? Du siehst ganz schön scheiße aus" „Ja vielen Dank auch! Ich weiß, dass ich scheiße aussehe und mir geht's auch so! Ich gehe jetzt duschen und mache mich dann fertig. Ich muss nachher noch nach Hause!" sage ich ihr, um dann einfach ins Badezimmer zu gehen.Ich stehe unter der Dusche und mir kommen abermals die Tränen. Ich weiß gar nicht warum. Man dürfte meinen, ich hätte meinen Tränenvorrat aufgebraucht, so oft wie ich in den letzten Tagen geheult habe.
Kann ich wohl noch Nonne werden? Ich will nie wieder einem männlichen Geschlecht so nahe kommen. Urgh, ich werde doch sowieso wieder verarscht. Ich erkundige mich mal nach einem Kloster.Nachdem ich mit dem Duschen fertig bin und ich was passendes und bequemes zum Anziehen gefunden habe, entscheide ich mich mein Handy wieder ein zuschalten. Denn Ben hatte mich durchgehend versucht zu erreichen, weshalb ich es kurzerhand ausgestellt habe.
Er hat mir geschrieben, mich angerufen, selbst über Festnetz hat er es versucht und ein paar Mal stand er sogar vor meiner Zimmertür. Ich weiß einfach nicht, was der Kerl noch von mir will! Dreimal hat er versucht, mich aus meinem Zimmer zu holen, immer wieder hat er versucht mit mir zu reden, doch ich wollte es nicht hören, weshalb ich jedes Mal über Kopfhörer so laut Musik hörte, dass ich seine unglaublich schöne- warte, was? Nein, nein! Ich konnte seine Stimme einfach nicht mehr hören. Punkt aus! Da war nichts schön. Jedes Mal habe ich danach mein Kopfkissen voll geheult, jedes Mal war ich danach mit meinen Nerven am Ende. Also, nein da war nichts schönes!Ich erschrecke fürchterlich, als ich die Melodie meines Handys höre. Auf dem Weg in die Küche gebe ich schnell meinen Pin ein und falle dabei natürlich fast von der Treppe. Als sich mein Handy dann aktualisiert hat, fallen mir erstens meine Augen aus dem Kopf und zweitens laufe ich gegen unsere Tür, die Küche und Wohnbereich trennt. „Oh mein Gott, Mila. Ist alles in Ordnung?" ruft Sophie panisch. Ich nicke benommen und halte mir eine Hand gegen meine Stirn. Aua. „Was ist denn passiert, dass du die Tür nicht gesehen hast?" fragt sie leicht belustigt. Ja, normalerweise ist sie diejenige, die vor etwas läuft. „1378" murmel ich. Sophie sieht mich an, als wäre mir ein zweiter Kopf gewachsen. 1378 Anrufe in Abwesenheit. 58 WhatsApp Nachrichten. Ich scrolle die ewiglange Liste herunter, zwischenzeitig tauchen zwar die Namen von Alex, Tim oder Finn auf, aber überwiegend hat mich Ben angerufen. Ich hatte nach dem zweiten Tag gedacht, ihm sei es jetzt egal, wie ich über ihn und Saskia denke, aber er hat es noch vor drei Minuten versucht. Eindeutig ein schlechtes Gewissen.
Ich halte Sophie mein Handy hin und ihr wären sowie mir fast die Augen heraus gefallen, so groß wie die auf einmal sind. „Mila, vielleicht solltest du ihm mal zuhören. Ich glaube, dass würde dir auch gut tun. Vielleicht war es ja wirklich nur ein Missverständnis, du weißt doch selber wie die Presse ist. Die meinen ja auch, dass du schwanger bist!" erklärt sie mir. Ich schnaube einmal und rappel mich auf, da ich immer noch auf dem Boden sitze.***
„Sophie, Nathan! Ich bin gleich weg. Familiensitzung!" rufe ich den beiden zu, bevor ich die letzten Kunden bediene. Am liebsten würde ich die Zwei gar nicht alleine lassen, denn gerade ist hier im Café der Bär los. Aber ich bin auch froh, wenn ich gehen kann, denn ich bin echt müde und kann mich gar nicht richtig aufrappeln. Lustlos gehe ich hinüber zur Theke, um die Kaffeemaschine an zustellen. Währenddessen lege ich meinen Kopf auf die Arbeitsplatte und mache nur kurz die Augen zu. Als ich diese wieder öffne und mich gerade hinstelle, blicken mir drei bekannte Gesichter entgegen. „Jetzt schickt er sogar seine Freunde" seufze ich genervt, drehe mich aber zu der Kaffeemaschine um, sodass ich mit dem Rücken zu Tim, Finn und Alex stehe. „Mila" fängt Alex an, doch ich unterbreche ihn sofort. „Komm mir nicht so!" zische ich.
Ich nehme die heiße Tasse, um sie dem Kunden zu bringen, wobei ich die drei einfach ignoriere.
Als ich wieder hinter der Theke stehe, sage ich zu Nathan, der gerade neben mir aufgetaucht ist, dass ich Feierabend mache. Er nickt nur und konzentriert sich wieder auf die Tassen vor ihm. „Jetzt hör dir doch wenigstens an, was wir zu sagen haben" ruft Finn mir hinterher, als ich dabei bin in die hinteren Räume zu flüchten. Ich habe dafür keine Zeit und erst recht keine Nerven, weshalb ich seufzend weitergehe. Ich wollte mir das Seufzen doch abgewöhnen, denke ich kopfschüttelnd.Gerade als ich meine Jacke anhabe und ich nach draußen verschwinden will, kommen Bens beste Freunde durch die Schwingtür und halten mich auf. „Verdammt Mila, wir sind nicht gekommen, weil Ben das wollte." sagt Alex, weshalb ich in der Bewegung innehalte und die drei nach der Reihe anschaue. Was machen sie denn dann hier? „Hör zu, das Bild in der Zeitung scheint eindeutig zu sein, aber es war nie im Leben so. Wir waren dicht hinter Ben, der so schnell wie möglich zu dir wollte. Wir haben Saskia schon von weitem gesehen und wussten, dass sie irgendetwas im Schilde führt. Haben es aber einfach drauf ankommen lassen. Sie stürzte sich in Bens Arme. Die Papparazzi ist ausgerastet und hat jede Menge Fotos gemacht, aber nicht wie Ben sie zurück gewiesen hat. Das war denen doch scheiß egal. Sie haben eine grandiose Story und mehr zählt für die nicht. Meinst du die denken nur im entferntesten Sinne daran, dass sie jemanden damit verletzen könnten? Ben liebt dich und er ist echt fertig. Ihm geht es doch genauso scheiße wie dir. Und erzähle jetzt nicht, dass es dir gut geht, denn man sieht dir an, dass du die letzten Nächte nicht viel Schlaf bekommen hast. Hast du die Zeitung gelesen?" Ich schüttle kurz den Kopf, aber er hat sowieso einfach weiter geredet. „Wir haben gestern unser Konzert absagen müssen, denn er sah sowas von scheiße aus, dass wollten wir ihm nicht zumuten. Rede doch einfach mit ihm!" beendet Alex seinen Monolog . Zum Schluss klingt er sogar verzweifelt. Dass muss ich erst einmal sacken lassen.
Wow. Ok ich bin baff und ich weiß nicht, wo ich anfangen soll. Das sind zu viele Informationen auf einmal, die kann ich nicht so schnell verarbeiten. Er hat Saskia gar nicht freiwillig umarmt und die haben sich auch nicht geküsst? Aber warum hat er mir nichts gesagt? Er wusste doch, dass das in die Zeitung kommt, er wusste doch dass ich diese lesen werde. Aber warum hat er es dann vor mir verheimlicht?
Mir wird wieder schwindelig. Oh man es kommt immer in den unpassendsten Momenten. Ich schließe meine Augen, atme tief durch und muss mich für einen kurzen Moment an den Türrahmen lehnen. „Alles in Ordnung, Mila?" fragt mich Tim besorgt, der sich die ganze Zeit still verhalten hat. „Ja, mir geht's blendend! Ich muss jetzt." sage ich leise und als ich fast aus der Tür bin, höre ich wieder Alex. „Redest du mit ihm?" Ich drehe meinen Kopf, um ihn anzusehen. „Ich weiß es nicht!"*kreischalarm* wir haben die 2000 geknackt. Hehe 😆 Mag für manche zwar wenig sein, aber nö ich freue mich trotzdem 😄
Kleine Info, ich mache bei den Wattys2016 mit, obwohl ich glaube ich keine reelle Chance habe 😅 Aber mitmachen, schadet ja nicht 😆
Ich schreibe jetzt fleißig weiter und ihr drückt schön das Sternchen⛤😅
Lost_hope17
Und kleine Info, ich habe gar nicht mehr so viel für die Geschichte geplant 🙁
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Mehr als mein Leben
RomanceMila Summer, eine junge attraktive Frau, die definitiv mit beiden Beinen im Leben steht. Zusammen mit ihrer besten Freundin versucht sie den Alltag so gut es geht zu meistern. Nicht ganz so einfach, wenn man beachtet, dass die beiden ein Café leiten...