07 - Mein Freund ?!

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"Seid ihr jetzt zusammen ?" "Sophie, ich weiß es nicht" "Wer soll es denn sonst wissen? Ich frage Ben nacher einfach, wenn du es mir nicht sagen willst." "Ich glaube nicht, dass er vorbeikommt, er hat auch was besseres zu tun!" "Du weißt ja nicht, wie er gestern vor Sorge fast umgekommen ist, als wir dich nicht gefunden haben." "Wie meinst du das?" "Wie ich es gesagt habe."
Mein Herz setzte für einen kurzen Moment aus nur um danach um das dreifache weiter zuschlagen. Mir wurde ganz heiß, als ich an gestern, an unsere Küsse dachte. "Äh ja ... Sophie ich bin im Büro. Muss noch mit dem Liferanten telefonieren."
Als ich an ihr schnell vorbei ging, grinste sie dreckig, denn sie wusste genau woran ich gedacht hatte. Dafür kannte sie mich schon zu lange. Eigentlich ist es ja nichts schlimmes, aber nach der Sache mit John...

Im Büro legte ich mich auf das Sofa, denn ich war auf einmal unglaublich erschöpft. Das durfte mir jetzt nur nicht zu oft passieren, denn sonst hätte ich die anstehende OP vergessen können. Mein Arzt hatte ausdrücklich gesagt, dass ich mich in der nächsten Zeit zurücknehmen sollte. Doch wie sollte dies funktionieren, wenn meine Gedanken und besonders meine Gefühle Achterbahn fuhren. Ich hatte das Radio angestellt um mich ein wenig zu entspannen.

Das dritte Lied, das zu mir drang, war kein geringeres als Can you keep a secret von No Name. Das Lächeln schlich sich wie von selbst auf meine Lippen. Irgendwann im Refrain hörte ich plötzlich zwei Stimmen, die das gleiche sangen. Verwirrt öffnete ich meine Augen, die ich kurz vorher geschlossen hatte und sah einen an der Tür lehnenden Ben. Mein Herz würde das mit hundertprozentiger Sicherheit nicht mehr lange mitmachen. Es schlug viel schneller als es eigentlich sollte und das wohltuende und bekannte Gefühl in meiner Magengegend machte sich wieder breit.

"Ein Privatkonzert?" fragte ich als ich aufstehen wollte, um das Radio leiser zu machen. Doch mir wurde leicht schwindelig, sodass ich mich langsam wieder in das Sofa gleiten ließ. Ben schien dies aber nicht zu bemerken oder ignorierte es. Bei meinen zweiten Anlauf klappte es jedoch, weshalb ich das Radio nun etwas leiser stellen konnte. "Geplant war es ja nicht, aber schätz dich glücklich." Das ich mit dem Rücken zu ihm stand, verhinderte jedoch nicht, dass ich das Grinsen in seiner Stimme nicht hören konnte. Ich musste mich kurz an dem Regal festhalten und einmal tief durchatmen, ich hatte das Gefühl ich wurde in letzter Zeit immer schwächer. "Weißt du wie viele Mädchen dafür töten würden jetzt an deiner Stelle zu sein?" Sein Ego kam wieder zum Vorschein. "Ich bin mir dessen bewusst" murmelte ich und stand immer noch mit dem Rücken zu ihm. Meine Kraft hatte sich gerade wieder gesammelt als ich mich umdrehte und somit gegen eine trainierte Brust sah. Erst jetzt fiel mir der Größenunterschied zwischen uns auf. Mit seinen guten 1,90m überragte er mich mit über 20cm. Als ich aufsah, bemerkte ich das neue Tattoo an seinem Schlüsselbein, erkannte es jedoch nicht ganz, weshalb ich, ohne zu überlegen, mit meinem Daumen leicht über das frischgestochene Meisterwerk fuhr. Ben zuckte kurz zusammen, entspannte sich aber sofort wieder. Ich fand Tattoos schon immer toll, war aber jedesmal zu feige gewesen um mir eins stechen zulassen. Sein schwarzes kurzarm Tshirt schob ich etwas zur Seite um endlich erkennen zu können, was er sich gestochen hat. Ein wunderschönes Muster mit mehrern Musiknoten prankte nun auf seiner linken Brust und ging bis über seine Schulter. Es war ein faszinierendes Bild und war gleichzeitig auch so persönlich. Die Musik war für Ben einfach alles und das hörte man auch wenn er sang oder einfach auf der Bühne stand und strahlte. Dabei war ich erst bei einem seiner Konzerte gewesen. Ich ging die Konturen des Musters nach, als ich wieder zu ihm aufsah. Seine schokobraunen Augen begegneten meinen blaugrünen. Ich hatte das Gefühl bis in seine Seele schauen zu können und wieder merkte ich die Spannung, dieses Knistern, zwischen uns. In diesem Moment war einfach alles andere egal, wir standen in diesem Raum und sahen uns einfach nur an. Er senkte ganz langsam seinen Kopf und kam mir damit näher. Seine Hände waren an meiner Hüfte plaziert und hinterließen dort eine gewaltige Hitze. Das Gefühl war jedoch jedesmal wieder berauschend und ich konnte es kaum noch erwarten seine Lippen endlich auf meinen zu spüren. Ich legte meine Hände in seinen Nacken und streckte mich ihm entgegen. Als sich unsere Lippen berührten, brach ein Feuerwerk in mir aus. Wir verschmolzen miteinander während wir uns küssten.

Doch wegen dem Sauerstoffmangel mussten wir uns von einander lösen, wir blieben jedoch in unserer Position stehen. Seine Stirn lag auf der meiner und wir öffneten beide fast gleichzeitig die Augen. Er lächelte mich an und zeigte mir abermals seine geraden, weißen Zähne. Bei seinem Anblick fing ich fast an zu sabbern, riss mich aber zusammen, denn ich wollte und musste ihm die Frage einfach stellen, bevor mich mein Mut verlässt. "Sind wir, also sind wir, ich meine sind wir-" Zu spät. Er schaute mich belustigt an, da ich ihn wirklich nicht frage konnte. Man war das peinlich. "Idiot" murmelte ich, es war aber trotzdem nicht böse gemeint. Jedoch wollte ich ihm jetzt köperlich nicht mehr so nah sein, weshalb ich mich von ihm wegstoßen wollte. Es blieb aber bei dem Versuch, denn Ben hielt mich entschlossen an meinen Handgelenken fest. "Sieh mich an" sprach er sanft, aber ich schaute in dem Moment lieber auf unsere Füße. Er gab mir einen kurzen Kuss auf meinen gesenkten Kopf. "Komm schon Mila, sieh mich an " Das ich seiner Bitte nicht nachging, ärgerte ihn ganz und garnicht ,stattdessen sprach er einfach weiter. "Um zurück zu deiner unausgesprochen Frage zukommen. Ich wäre wirklich gerne mit dir zusammen, denn ich mag dich. Wirklich." Er hob nun mein Kinn mit seiner Hand und gab mir noch einen kurzen Kuss. "Was hälst du davon, mit einem Superstar, wie mir, zusammen zu sein ?" Er hatte ein viel zu großes Ego, doch wie gesagt ich hatte mich wieder willen in Ben und diesem riesen Ego verliebt. "Hört sich doch ziemlich verlockend an " grinste ich wieder. Ben wusste natürlich, dass ich nur scherzte, fing ebenfalls an zu grinsen und nahm mich stürmisch in den Arm. Und so standen wir einige Minuten in meinem Büro. Arm in Arm. Bis sich jemand bemerkbar machte. Musste das eigentlich sein?Das war gerade so schön. Ich hatte vor mich von Ben lösen, doch der machte mir einen Strich durch die Rechnung, als er mich anstatt loszulassen, fast erdrückte und seinen Kopf in meinen Haaren verschwinden ließ .
Der hat hundertprozentig an meinen Haaren gerochen. Ohne Witz!In dem Moment fing ich wieder an zu grinsen und vergaß Sophie abermals.

"Ich will euch Turteltauben zwar äußerst ungern trennen aber, da draußen ist der Bär los und ich brauche wirklich Hilfe." meldete sie sich aber wieder zu Wort. Ben ließ mich jetzt doch los, hielt mich aber erstmal eine Armbreite von sich entfernt um mich nochmals zu begutachten. "Vorher sollte sie sich aber die Haare kämmen" sagte er an Sophie gerichtet. Mein Freund grinste mich nun frech an. Ok, ich glaub daran könnte ich mich gewöhnen. Darf ich vorstellen: Ben Lewis, Frontsänger der Band 'No Name' und mein FREUND.

Höhö, nächstes Kapitel!😄

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