Aber warum ihr Vater? Ginny stapfte zu Voldemorts Büro, während ihr dieser Gedanke durchs Hirn spukte. Das kohlrabenschwarze Haar strich sie sich aus dem Gesicht. Sie hatte Vielsafttrank genommen, weil ihr aufgegangen war, dass Harry (mit ein bisschen Glück - oder Pech) durch die Verbindung zu Voldemort sehen könnte.
Gleich darfst du nicht ausrasten, nicht ausrasten, nicht ausrasten- Vorsatz vergessen.
Ginny riss die Tür auf, ohne anzuklopfen. Ein schwarzgelockter Schatten schoss furienhaft aus einer Ecke und wollte sie angreifen. Der Rothaarigen war aber nicht nach einem Kampf mit ihrer Kollegin, sondern eher mit Voldemort. Ginny fegte Bellatrix mit einer zauberstablosen Handbewegung zur Seite und brachte ein "Bin Ginny, reg dich ab!" zwischen den Zähnen heraus, denn ihr war gerade eine für sie übelkeiterregende Vermutung gekommen, was Bellatrix in einer Zimmerecke machen könnte, als eine bleiche, schlangenhafte Gestalt von dort hervortrat. Die Vermutung schrumpfte aber ein wenig, als sie den Tisch dort sah. Hätten ja auch nur plaudern können, oder?
"Bella, lass uns alleine. Ich habe den Eindruck, Ginny möchte mit mir reden."
"Aber, Herr, -"
"Komm in zehn Minuten wieder!", befahl Voldemort.
Bellatrix gehorchte anzüglich grinsend, wofür die Weasley ihr gut und gerne eine gescheuert hätte.
Kaum war die Todesserin aus dem Raum, schrie Ginny: "Warum? Weshalb? Weshalb mein Vater? Konnte es nicht Lucius Malfoy sein?!"
"Ich weiß nicht, was du meinst." Es klang amüsiert.
"Leugnet es nicht!", keifte Ginny aufgebracht. "Nagini hat ihn angegriffen - auf Euren Befehl!"
Jegliches Lächeln schwand aus seinem Gesicht. "Du bist nicht in der Position, mir Befehle zu erteilen. Und was deinen Vater betrifft, ich habe meine Gründe."
"Ja, die kenne ich auch, aber wieso meiner ?" Hartnäckig war sie.
"Ist es nicht ein wenig seltsam, dass in der Weasley-Fast-Ausnahmslos-Blutsverräter-Familie noch nie ein Mord oder ähnlich Dramatisches in meiner nicht gerade kurzen Herrschaftszeit geschehen ist?"
Ginny stockte. Ja, das war in der Tat seltsam, aber: "Jetzt wurde mein Vater verletzt. Damit wäre der Verdacht auf Verräter doch abgeschafft, oder?"
"Solange ich da bin und auch wenn nicht, der Verdacht ist immer da, Ginevra."
Sie zwang sich, wegen dem 'Ginevra' nicht erneut an die Decke zu gehen, da kam ihr eine Idee: "Ich bin ja bald Todesserin und arbeite schon für Euch..."
Er sagte beinahe stolz: "Seit deinem ersten Schuljahr."
"Genau. Könnte meine Familie da nicht unter Schutz stehen?"
"Meinetwegen, aber nur, wenn sie es nicht provozieren." Gut, das würde schwierig werden.
"Und meine Freundin?" Dabei dachte sie an Hermine. Doch: "Aber das könnt Ihr ja nicht!", rief sie verzweifelt. Ihr traten wider Willen Tränen in die Augen.
"Warum?", fragte Voldemort ratlos.
"Sie ist ein Schlammblut!", sagte Ginny und schluchzte.
Das leise "Oh" von Voldemort hörte sie nicht, aber dann sagte er lauter: "Wer ist- Ah, Granger, richtig?"
Ginny nickte unter Tränen.
Er überlegte. "Warum auch nicht? Ich habe gehört, sie ist sehr talentiert und klug. Sie zu töten wäre reine Verschwendung. Nun gut."
Ginny hätte ihn am liebsten umarmt, besann sich dann jedoch eines Besseren und beließ es dann bei einem strahlenden Lächeln und einem leider etwas kindischen In-die-Hände-Klatschen. Voldemort dagegen fragte sich, wann er denn so manipulativ gegenüber Ginny und Bella geworden war.
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If she was a Death Eater girl - GINNY *pausiert*
FanfictionGinny schreibt in ihr neues Tagebuch, das in ihrem Kessel gelegen hat. Sie ahnt nicht, wer 'Tom' wirklich ist. In der Kammer des Schreckens kommt sie fast um, wird jedoch von Harry gerettet. Dann ist alles überstanden, das Tagebuch ist zerstört - ab...