Harry schrie Snape Anschuldigungen entgegen, die Ginny nicht ganz verstand, da Harry stoßweise atmete und diese Wörter auch dementsprechend hervorbrachte. Der schwarzgewandete Mann fuhr auf einmal aus der Haut und schleuderte den Jungen mit einem Zauber zurück, sodass er sich überschlug. Es sah zwar komisch aus, musste jedoch verdammt wehgetan haben.
Harry rappelte sich wieder auf und fuhr aufgebracht fort: „Feigling! Verachtenswerter Feigling!"
Bella hatte das wohl sehr geärgert – und Ginny rechnete es ihr insgeheim hoch an, dass sie Snape verteidigte: „Crucio!"
Die Rothaarige schloss die Augen und konzentrierte sich auf ihre Atmung. Harry leiden zu sehen konnte sie nicht ertragen.
Auch Snape war damit nicht einverstanden: „Lass es, Bella! Er gehört dem Dunklen Lord!" Da hatte er durchaus recht: Wenn Harry von Voldemort getötet werden sollte, wäre es nicht klug, Bellatrix Lestrange freie Hand zu geben. Diese schnaubte verächtlich und ging mit wehendem Haar davon.
Ginny hielt sich im Schatten und beobachtete alles ängstlich. Wenn Harry wirklich etwas passieren würde... ja, was würde sie dann tun? Etwas würde in ihrem Leben fehlen, das wurde ihr gerade erst bewusst. Auf eine bizarre Art und Weise war es so, dass sie nicht ohne ihn leben konnte. Obwohl sie gegen ihn arbeitete. In diesem Moment hätte sie liebend gerne alles hingeschmissen, aber einen denkbar schlechteren Zeitpunkt hätte man nicht finden können. Die Dunkle Seite gewann an Macht, da konnte es nicht schaden, auf dieser Seite zu stehen. So leid es ihr tat, ihr eigenes Leben war ihr wichtiger als eine in diesen Zeiten unglückliche Romanze.
Snape kam Harry nun bedrohlich nahe und ragte auf der Wiese vor Hagrids Hütte hoch auf, während der Schüler nur eine am Boden liegende Gestalt war. Der Lehrer setzte zum Reden an, wirbelte aber wie Draco herum, als Bellatrix die Hütte des Wildhüters in Flammen aufgehen ließ und davor vor Freude kreischend herumhüpfte. Man durfte sie einfach keine Sekunde aus den Augen lassen.
Harry nutzte die kurze Unaufmerksamkeit des Tränkemeisters und griff ihn an: „Sectumsempra!"
„Du wagst es, meine eigenen Zauber gegen mich zu verwenden?", schnarrte Snape und zischte dann, jede Silbe betonend: „Ja, ganz recht. Ich bin der Halbblutprinz."
Ginnys Gedanken begannen zu rasen und dutzende von imaginären Puzzlestücken fügten sich aneinander. Es machte Sinn, was Snape da behauptete. Aber sie konnte und wollte sich dieses Desaster hier draußen auf den Ländereien nicht länger ansehen und stolperte zurück zum Schloss.
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If she was a Death Eater girl - GINNY *pausiert*
FanfictionGinny schreibt in ihr neues Tagebuch, das in ihrem Kessel gelegen hat. Sie ahnt nicht, wer 'Tom' wirklich ist. In der Kammer des Schreckens kommt sie fast um, wird jedoch von Harry gerettet. Dann ist alles überstanden, das Tagebuch ist zerstört - ab...