ERIN
Als wir mein Stockwerk erreicht hatten, sah ich schon, dass Elliott in der offenen Wohnungstür lehnte und sich mit Lucia unterhielt.
"Ah! Sie lebt", stieß mein Bruder hervor als er mich entdeckte.
"Und sie hat ein Geschenk mitgebracht", fügte Kaelin an. Mit "Geschenk" meinte sie eindeutig sich selbst. Ich musste grinsen und versuchte es zu unterdrücken, weil mein Bruder mich weniger begeistert und mit den Armen vor der Brust verschränkt ansah.
"Sag Nora, ich wäre mitgekommen, wenn es mir besser gehen würde", krächzte Lucia, die sich wohl irgendwie erkältete hatte. Ich lächelte sie entschuldigend an und sie zuckte mit den Schultern. Sie winkte uns zu und ging in ihr Apartment. Bevor sie die Tür schloss, streckte sie nochmal den Kopf raus.
"Hey, Kaelin."
"Hey, Lucia. Gute Besserung." Meine Cousine grinste und richtete dann ihren Blick wieder auf Elliott.
"Was hat sie denn so schlimmes gemacht?", fragte sie interessiert.
"Sie war auf einer Party und-"
"Gott sei Dank! Du hast es noch geschafft. Und Erin- Sorry, Babe. Wenn sie jetzt schon alle beide da sind, müssen wir eigentlich fast los." Nora drängte sich an meinem Bruder vorbei in den Gang und fiel Kaelin um den Hals.
"Ich will mich nur noch schnell umziehen." Elliott sah mich sauer an und ich senkte den Kopf.
"Ell, komm schon. Sie ist doch okay", versuchte meine Cousine ihn zu beschwichtigen. Mein Bruder rollte mit den Augen und schüttelte den Kopf.
"Dieses eine Mal, lasse ich es noch schleifen. Verstehst du? Danach gibt es Hausarrest."
"Ich bin 18", maulte ich, weshalb Elliott seine Augenbrauen hoch zog.
"Und du wohnst bei mir, also gelten meine Regeln." Ich beschloss, dass es schlauer war den Mund zu halten, bevor er es sich noch anders überlegte und stürmte einfach in mein Zimmer, um mir sauere Sachen anzuziehen.
*****
"Scheiße, ist das schön", flüsterte ich als Nora in dem gefühlt tausendsten Kleid aus der Umkleide kam. Diesmal trug sie eins, das Kaelin und ich für sie ausgesucht hatten. Es hatte einen eng anliegenden Rock aus weißer Spitze und eine kleine Schleppe. Die Schultern waren frei und die Ärmel waren, wie der Rest des Kleides aus bestickter Spitze. Es schmiegte sich perfekt an ihre Figur und man sah, dass es ihr auch gefiel. Die Verkäuferin setzte ihr noch einen Schleier auf und Noras Mutter fing beinahe an zu weinen, während ihr Vater die Hand seiner Frau festhielt und seine jüngste Tochter stolz ansah. Ihr Schwestern strahlten auch übers ganze Gesicht und Kaelin grinste.
"Wenn du das anhast, kann ich dir versprechen, dass deine Hochzeitsbilder fantastisch aussehen werden", meinte sie mit einem Zwinkern, bevor sie wieder an ihrem Sektglas sippte.
"Erin, was meinst du? Wird es Elliott gefallen?", fragte Nora mit hoffnungsvoller Stimme. Ich nickte langsam und lächelte.
"Er wäre ein Idiot, wenn es ihm nicht gefallen würde." Nora lächelte mich dankend an und ich sah Tränen in ihren Augenwinkeln glitzern. Sie drehte sich nochmal zum Spiegel und strich den Rock glatt.
"Leute, ich glaub, das ist es", verkündete sie und Kaelin und ich schlugen ein. Mission erfolgreich ausgeführt.
*****
Weniger erfolgreich gestaltete sich die Suche nach eine Brautjungfernkleid, dass sowohl mir als auch den beiden Schwester und Freundinnen von Nora gefiel.
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PLAYING PRETEND
Teen FictionJeder Mensch macht Fehler. Ich hatte nur nicht erwartet, dass meiner Hunter heißen würde. Da schläft man einmal (mehrmals) mit einem (dem) Typen und schon ist dein ganzer Ruf am Arsch. Oder viel mehr wäre dein Ruf am Arsch, wenn er und alle anderen...