45th - Ende

17.5K 1K 223
                                    

ERIN

Während ich gerade damit beschäftigt war, überall hinzusehen außer zu Hunter und die vereinzelten Regentropfen beobachtete, die an der Autoscheibe herunter rannten, spürte ich plötzlich seine Hand auf meinem Oberschenkel. Verwundert drehte ich meinen Kopf in seine Richtung. Sein Blick war immer noch starr nach vorne gerichtet, aber seine Hand fuhr an meinem Bein auf und ab. Langsam drehte er seinen Kopf in meine Richtung. Seine Augen glänzten gefährlich und es war kein Anzeichen eines Lächelns auf seinem Gesicht. Ich öffnete meinen Mund einen Spalt, als ein Blick sich in mich brannte. Er bremste ruckartig und ich sah aus dem Fenster. Wir standen vor meinem Apartmenthaus. Der Regen war nun schon stärker geworden, sodass wir durch einem Schleier von der Außenwelt abgetrennt waren. Die Musik dröhnte immer noch aus den Lautsprechern und die Scheibenwischer versuchten bestmöglich das Wasser von der Scheibe zu drängen. Wir starrten einander wortlos an, bevor Hunter sich auf mich stürzte und ich mich von ihm mitreißen ließ. Seine Hände hielten mein Gesicht, meine Hände waren in seinen Haaren. Wir küssten einander gierig, eindringlich, rückhaltlos. Ich spürte seine Wut, in der Bestimmtheit mit der er mich an sich zog. Meine Schuld pulsierte durch mich hindurch und ich wusste, dass er mich nur benutzte, um sich abzureagieren. Ich konnte- wollte nicht aufhören. Schließlich war ich der Grund dafür, dass er jetzt sauer war. Sein Kuss war so hart, dass ich aufstöhnte, als er seine Zunge erneut in meinen Mund gleiten ließ. Als wir voneinander wichen um Luft zu holen, ließen wir uns gleichzeitig an die Rückenlehnen zurück fallen.

"Was tun wir?", presste ich atemlos hervor und schloss meine Augen, als ich nach Luft schnappte.

"Du sorgst dafür, dass ich mich besser fühle", erwiderte Hunter knapp, während er seinen Gurt löste. Ich sah ihn bitter an, löste aber perplex ebenfalls meinen Gurt. Er benutzte mich, so wie wir es abgemacht hatten. Dennoch fühlte ich mich... schmutzig. Ich wollte ihn trotzdem. Vermutlich würde ich nie aufhören ihn zu wollen. Ich zog scharf Luft ein, bevor er sich von seinem Sitz aus zu mir herüber lehnte und meine Lippen wieder in seinen Besitz nahm. Ich küsste ihn mit Hingabe, dafür war ich schließlich da. Seine Hände wanderten unter mein T-Shirt und in dem Moment wurde "wir wollen das" zu "er will es". Ich ergriff Hunters Handgelenk und zog seine Hand unter meinem Oberteil heraus. Er stoppte sofort. Seine Augen waren geschlossen und ich konnte reue von seinem Gesicht ablesen.

"Es tut mir leid", flüsterte ich, obwohl er es wohl kaum gehört haben konnte, da die Rockmusik alles übertönte. Ich wandte den Blick ab, nahm meine Schultasche, die von meinen Beinen gerutscht war und öffnete die Autotür. Der Regen durchnässte mich augenblicklich und ich presste meine Lippen aufeinander. Ich glaubte, Hunter meinen Namen sagen zu hören, kurz bevor ich die Beifahrertür zu schlug und den Kopf senkte. Als ich gerade los gehen wollte, hörte ich wie eine weitere Autotür zugeschlagen wurde. Hunter stand ein paar Sekunden später vor mir und sah mich hilflos an. Keiner von uns sagte etwas, nur die Musik drang aus dem Auto zu uns nach draußen. 

"But you made up your mind. And you put me on your stage. Just take it all back. I'm not the king of anything. Can't take another second of this pain. I've tried to be the person-"

"Das wars?", fragte Hunter schließlich mit Schmerz in der Stimme. Ich biss mir auf die Unterlippe und schluckte hart. Er hatte es auch gemerkt.

"Es... Ich kann nicht... Ich kann mich nicht so von dir benutzen lassen. Ich dachte ich könnte es und ich hätte es auch getan, aber ich-" Ich schluchzte, obwohl ich nicht weinte. Hunter wollte seine Hand nach mir ausstrecken, aber er lies sie wieder sinken.

"Ich kann dir nicht geben was du brauchst", presste ich mit zitternder Stimme hervor. Ich wollte nicht aufhören. Ich wollte ihn nicht verlieren. Aber ich konnte ihn nur so haben und nun konnte ich ihm meinen Körper nicht überlassen, wenn er ihn brauchte. Also funktionierte diese ganze Freundschaft Plus Sache nicht wirklich für mich.

"Erin." Seine Stimme und sein Blick waren sanft geworden. Ich konnte das nicht.

"Ich würde dich doch niemals zwingen, alles ist okay." Er hob vorsichtig mein Kinn mit seinem Zeigefinger an. Im selben Moment merkte ich, dass ich weinte. Es tat weh, weil ich wusste, dass ich ihn verlieren würde.

"Wir müssen aufhören. Ich kann das nicht. Ich wurde mein ganzes Leben lang benutzt. Ich wusste bis jetzt nicht, wie es sich anfühlt, wenn- wenn du das auch tust. Es tut mir leid." Hunter begann hektisch den Kopf zu schütteln.

"Nein, Erin. Tu das nicht. Du musst dich nicht entschuldigen. Für gar nichts. Ich sollte mich entschuldigen. Mir war nicht bewusst, dass ich damit zu weit gehen würde. Ich wollte nie, dass du dich bedrängt von mir fühlst." Ich schlug mir meine Hand vors Gesicht und schloss meine Augen. Es war mehr. Wir waren mehr. Ich wollte mehr. Er nicht. Das hatte er heute gesagt. Ich konnte das nicht mehr. Nicht so. Wir mussten aufhören. Ich fühlte mich taub. Er musste meine Gedanken abgelesen haben, denn er trat einen Schritt näher und senkte den Kopf.

"Das ist das Ende?", fragte er unsicher. Die Zeit blieb stehen. Der Regen fiel langsamer, Mein Herz raste trotzdem in meiner Brust. Ich nickte langsam und die Regentropfen prasselten wieder in normaler Geschwindigkeit auf uns herunter. Hunter wandte den Blick ab und ich sah wie sein Adamsapfel auf und ab sprang, als er schluckte. Er sah wieder zu mir, seine Augen waren traurig, aber er versuchte nicht zu protestieren. 

"Ich will nur, dass du weist, dass es nicht deine Schuld ist. Ich bin wütend auf meinen Vater. Du hast so gesehen nichts Falsches getan. Ich weiß manchmal nur nicht, wie ich mit meiner Wut umgehen soll. Ich hätte es nicht an dir auslassen sollen. Wenn hier jemand die Schuld trägt, dann ich." Langsam lehnte er sich zu mir herunter, strich meine nassen Haare glatt und küsste die Krone meines Kopfes. 

Ich hatte meine Augen geschlossen, als seine Hände meine Wangen verließen. Ich hatte meine Augen geschlossen, als er sich von mir entfernte. Ich hatte meine Augen geschlossen, als er in seinen Wagen stieg. Ich hatte meine Augen geschlossen, als er davon fuhr und mich allein im Regen zurück ließ. 

Langsam öffnete ich wieder meine Augen und presste meine Hände zusammen. Er war weg. Wir waren vorbei. Weil ich nicht mehr konnte. Wieso zerstörte ich immer alles Gute in meinem Leben? Das war alles meine Schuld. Er war weg und es tat weh. Wir hatten erst vor zwei Tagen angefangen, es sollte nicht so weh tun. Was war nur los mit mir?

*****

Nicht haten, ja? Das is der Verlauf von meiner Story. Ich will das so. 

Hoff es hat euch trotzdem gefallen.

Falls euch interessiert welches Lied läuft, während die beiden reden -> Beartooth - King of Anything

Beartooth is my new obsession and y'all should know them too.

Ich glaub ich werd noch vielleicht 5 Kapitel schreiben und dann bin ich fertig. Ein Epilog wird auch noch kommen und vielleicht 1 bis 2 Boni. (Boni is die Mehrzahl von Bonus, lol)

Frage des Tages 2.0: Schon mal von SKAM gehört bzw. es gesehen?

Ich wollt noch was sagen, aber ich erinner mich nich mehr.

Oke, then. Muss aufräumen, weil meine friends mein Zimmer zu geranzt haben. Bye.

adorablemalia


PLAYING PRETENDWo Geschichten leben. Entdecke jetzt