Kapitel 29

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Ethan

Gleichmäßig und ruhig atmen, liegt Lou neben mir. Mein Arm ruht immernoch um ihre Taille. Ihre Augen sind fest geschlossen und ihr Kopf liegt dicht neben meinem sodass mich ihr heißer Atem am Hals kitzelt. Ihre Hand ruht auf meiner Brust und ihre dunklen langen Haare, sind auf dem gesamten Kopfkissen verteilt. Ihre Haut scheint so rein und ihre Lippen sind voll, sie spiegeln die Perfektion dieses Mädchen. Dessen Mädchen, das niemals so, in meinen Armen hätte liegen dürfen.
Immer wieder verfluche ich mich selber, wenn ich in ihre grünen Augen schaue. Sie wirken grau, doch trotzdem strahlen sie. Sie strahlen mir so sehr entgegen, dass ich alles versuchen würde um sie wieder mit Leben zu füllen.

Sie hat mir geholfen. Sie hat mich so gesehen, wie kein Mädchen mich Idiot sehen sollte. So dicht, dass ich fast rückwärts von ihrem Balkon gefallen wäre als ich gestern in meinen Suff hochgeklettert bin.
Sie sollte mir nicht helfen. Ich sollte ihr helfen.

Lou

Ich spüre etwas über meine Wange kitzeln. Seine warmen Finger hinterlassen eine brennende Spur auf meinem Gesicht. Sein Arm ruht noch immer auf der gleichen Stelle und sein Atem streift meine Nasenspitze. Er ist noch immer da.
Ich weiß nicht was in mich gefahren ist, doch ich fühle mich bei ihm sicher. Nur er kann das Licht in mir anschalten.

Schlaftrunken drehe ich mich unter seinem Arm, auf die Seite. Ich kuschel mich an seinen warmen Körper. Noch näher, noch enger bis nichts mehr dazwischen passt. Er verstärkt den Griff um mich und zieht mich noch näher zu sich.
Meine Hand wandert von seiner Brust auf seinen Rücken. Ich fahre mit meinem Finger, die Linien nach die seine Muskeln zeichnen.

"Morgen Babe. " raut er mir ins Ohr. Mich überkommt eine Gänsehaut die er sicher nicht übersehen hat.

"Morgen. " nuschel ich an seine trainierte Brust und vergrabe noch mehr mein Gesicht in seinem Tshirt.
Sein Duft steigt mir in die Nase und setzt sich dort fest. Er riecht so unwiderstehlich gut, dass ich meine Nase noch tiefer in sein Shirt bohren möchte.
Wie kann er nur so perfekt sein ?
Ohne groß nachzudenken was ich eigentlich hier tue, schmiege ich mein Bein zwischen seine durch. Somit ziehe ich ihn noch mehr zu mir, so das er fast auf mir liegt.

"Lou? " haucht er schwer atmen.
"Mmh."
"Eigentlich spricht nichts dagegen, aber dein Bein... dein Bein liegt ziemlich ungünstig. "
Verwirrt öffne ich meine Augen und rücke etwas nach hinten.
"Was? " frage ich.
"Dein Bein macht meinen kleinen Freund... -"
Ich unterbreche ihn denn ich habe kapiert was er meint. Ich merke wie meine Wangen anfangen zu glühen. Schnell ziehe ich mein Bein zurück wobei ich mit meinem Knie genau die genannte Stelle erwische.

"Lou." Stöhnt er neben mir.
Mein gesamtes Blut versammelt sich nun in meinen Kopf. Wie peinlich. Was mach ich eigentlich so eng umschlungen mit ihm in einem Bett?

"Sorry. " murmel ich und entferne mich von ihm. Augenblicklich fange ich zu frösteln an. Was macht er nur mit mir?

Ich drehe mich komplett weg von ihm und schlage die Decke weg. Mit einem Satz bin ich aus dem Bett.

"Lou. " lacht Ethan hinter mir.
"Mmhh."
"Heißer Schlafanzug. "

Was soll ich den jetzt tun? Ignorieren? Bedanken?
Wenn das heute so weiter geht fängt mein Kopf Feuer.

"Danke. " damit rechnet er sicherlich nicht.
Vielleicht war mir die Aktion gerade im Bett peinlich aber das was ich als nächstes tue, ist mir sowas von nicht peinlich.
Mit wackelndem Arsch laufe ich auf meine Tür zu. Ich höre Ethan hinter mir lachen.

"Kaffee? "

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