Kapitel 50

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Meine Zimmertür fliegt auf sodass ich aufschrecke. Ich werfe Bonnie einen bösen Blick zu als sie in mein Zimmer gestürmt kommt. Erst auf den zweiten Blick entdecke ich, ihre aufgerissenen Augen die sich auf mich fixieren. Hinter ihr,mit hängenden Kopf, kommt David in mein Zimmer geschlürft. Er schaut mich nicht an.

"Was ist los?" frage ich leicht panisch. Bonnie aber gibt mir keine Antwort, sie hält mir einen Brief unter die Nase. Verwirrt starre ich sie an. Mein Gehirn versteht nicht, was es als nächstes tun soll.

"Mach auf! Der ist für dich." sie schaut weg und ich nehme das Papier in die Hand. Mit zittrigen Händen, versuche ich den Brief zu öffnen und falte ihn schließlich auseinander. Meine Freunde schauen mich nicht an, sie geben keine Regung von sich, starren einfach gerade aus. Ich seufze und lese die ersten Worte.

Lou

Genau davor hatte ich immer Angst. Die Angst saß in meinen Knochen seitdem ich dir begegnet bin. Ich wollte mich von dir fernhalten, dich dein Leben leben lassen, aber es ging nicht.

Mein Herz schlägt mir bis in den Hals. Automatisch bilden sich Tränen in meinen Augen die langsam und warm über meine Wangen rollen und sich auf meinen Lippen sammeln. Ich lecke das salzige Wasser von ihnen und versuche weiter zu lesen.

Ich habe mich in dich verliebt. Du hast mich nach langer Zeit, wieder etwas spüren lassen. Ich bin dir dafür dankbar. Deswegen werde ich zur Polizei gehen. Ich werde ihn alles erzählen. Ich werde sagen das ich Fahrerflucht begannen habe und keine erste Hilfe geleistet habe. Das bin ich dir schuldig und das ist das mindeste was ich tun kann. Ich habe dein Leben zerstört. Es tut mir leid. Das hast du nicht verdient.

Ethan

Eine Welle Tränen überkommt mich. Ich knülle den Brief zusammen und werfe ihn gegen meinen Schrank. Bonnie will mich in ihre Arme schließen, doch ich stoße sie weg und laufe stattdessen die Treppe nach unten. Ich schlüpfe in meine Schuhe und streife mir eine Jacke über. Ich schnappe mir die Schlüssel und renne nach draußen. Bonnie und David kommen mir hinterher, doch ich stülpe mir schon den Helm über meinen Kopf und setze mich auf meine Enduro. Der Motor knattert auf als ich Gas gebe.

Der Wind zerrt an mir. Meine Finger fühlen sich an als wären sie gefroren, doch das ist egal. Ich muss zu Ethan, ich muss ihn aufhalten. Ich will nicht das er zur Polizei geht.

Mit hohem Tempo rase ich durch die Stadt. Überhole andere Autos und überfahre rote Ampeln. Die Zeit rennt mir davon. Erst als mich Polizeibeamte stoppen, bleibe ich stehen. Vor mir ist die Straße abgesperrt. Polizeiautos, Feuerwehr und mehrere Krankenwagen versperren die Kreuzung. Langsam rolle ich an den bereits stehenden Autos vorbei. Als mich schließlich wieder ein Beamter stoppt, schalte ich meine Enduro aus und setze den Helm ab.

"Was ist passiert?" frage ich den Polizisten und steige auch von meiner Maschine ab.

"Ein Autounfall. Der junge Fahrer hat ziemlich viel Alkohol im Blut. Totalschaden, er braucht wirklich einen Schutzengel um zu überleben."

Meine Kehle wird ganz trocknen als er die Worte ausspricht. Ich wende mich von dem Mann ab und bahne mir den Weg zum Absperrband. Ich erkenne das Gesicht nicht, meine Augen werden milchig und ein beklemmendes Gefühl schleicht sich auf meine Brust.

"Ethan." schreit eine piepsige Stimme. Sie schreit immer wieder diesen Namen. Mein Gehirn arbeitet auf Hochtouren. Ich habe den Namen heute schon mal gelesen, doch mir fällt nicht ein wem ich sie zuordnet muss.

Blut klebt auf der Straße. Ganz viel Blut. Das Mädchen wimmert noch immer. Ich drehe mein Kopf in alle Richtungen und dann entdecke ich sie. Sie wird von einer Frau festgehalten. Ihre blonden Haare fallen ihr ins Gesicht und somit kann ich ihr Gesicht nicht erkennen. Ich drehe mich weiter und stelle fest, dass ich von niemanden das Gesicht erkennen kann. Alles sieht so milchig aus, nur das Blut sticht mir entgegen.

Wo wollte ich hin? Ich musste irgendwas aufhalten! Was war es?

"Ethan." das Mädchen wird immer lauter.

Ethan

Es trifft mich wie der Blitz. In meinen Kopf kreiselt alles. Ich renne los, reiße das Absperrband weg, ich stürme auf ihn zu.

"Ethan." ein greller Schrei verlässt meine Kehle. Ich kann ihn nicht erkennen. Warum ist alles so milchig? Ich schreie lauter als das kleine Mädchen bis die Stimme in meinem Hals stecken bleibt. Polizisten greifen nach meinen Armen und ziehen mich grob weg. Ich öffne meinen Mund, doch kein Ton kommt heraus. Ich trete um mich, doch ich treffe nicht. Mit einmal wird alles schwarz.

Ich schrecke hoch. Mein Herz klopft wild gegen meine Brust. Mein Atem ist viel zu schnell und mein Puls macht Überschläge. Luft erreicht meine Lungen nicht mehr. Alles ist schwarz. Ich öffne meine Augen und schließe sie wieder. Auf, zu, auf, zu. Ich presse meine Finger in sie und öffne sie wieder. Alles schwarz. Kein Blut. Keine Straße. Keine Polizisten. Nur ich in meinem Bett.

Hello ✌
Wieder ein Kapitel.  Seid ihr verwirrt?  Wenn ja,  es war ein Albtraum. 
Lasst mir kommis da.  Byyee 💜

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