Kapitel 41

5.9K 283 4
                                    

Ethan

Angespannt und wütend zugleich raufe ich mir durch die Haare und stöhne laut auf. Ich habe meine Wut schon am Boxsack versucht rauszulassen, doch um so länger ich Chris sehe um so schneller steigt das Bedürfnis etwas kaputt zu machen. Vielleicht sogar meine angestaute Wut an ihm auszulassen.

"Guck mich nicht so an! Es bringt jetzt auch nichts, wenn du mich zusammen schlagen würdest." meint er als hätte er meine Gedanken gelesen. "Sie wird dir die Scheiße nie verzeihen. Sie wird dich stehen lassen, weil sie mit der Wahrheit nicht fertig werden wird. Sie wird dich hasse, aber du gehst das Risiko ein und mit jeden Mal wenn du bei ihr bist wird es schlimmer. Du weißt das ich Recht" ich lasse ihn gar nicht erst ausreden.

"Lass es sein. Sie wird das nie verfahren! Das ist Vergangenheit, ich habe damit abgeschlossen." fahre ich ihn an und würde ihn am liebsten erwürgen.

"Wenigstens in einem Punkt sind wir uns einig. Denn wenn sie es erfährt wandern wir beide in den Knast." grinst er dumm. Ich schaffe es kaum noch ihn ins Gesicht zu schauen, ich muss mich so beherrschen ihn nicht auf der Stelle zu verprügeln.

Ich schnappe mir meine Sporttasche und verlasse, ohne ihn nochmal anzuschauen, die Kabine. Auch wenn er damit recht hat, dass ich es nur noch schlimmer mache mit jedem Mal wo ich sie sehe, muss ich jetzt zu ihr. Ich brauche Lou. Sie ist mein Lebenselixier, mein Anker der mich hält damit ich nicht wieder sinke. Ich darf das mit der Scheiße die ich gebaut habe, nicht kaputt machen sonst geht sie kaputt und ich auch.

Lou

Als mein Handy in meiner Hosentaschen vibriert schrecke ich hoch. Seit einer gefühlten Ewigkeit sitze ich schon im Park. Bewegungslos, emotionslos, leer. Ich lasse es weiter klingeln, denn ich habe keine Lust auf ein Gespräch mit irgendjemand. Ich lehne meinen Kopf zurück an den Baum unter dem ich sitze. Ich spüre die warmen Sonnenstrahlen auf meiner Haut. Höre die Kinder die auf dem Spielplatz spielen und die Vögel wie sie fröhlich vor sich her singen. Doch aus mir ist jede Lust gewichen. Mein Handy klingelt erneut, wieder ignoriere ich es. Ich schließe die Augen und stelle mir vor: wie die Welt wohl jetzt, zwei Jahre nach dem Unfall wohl aussehen würde. Stelle mir vor wie Ethan aussehen würde, stelle mir vor wie seine Augen mich anschauen würden, stelle mich mir  selber vor. Die Pickel sind wahrscheinlich verschwunden und die Haare länger. Die Augen tot und geschwollen.

Mein Handy meldet sich wieder und genervt stöhne ich auf. Ich fische es aus meiner Jeans und hebe ab.

"Ja?" gebe ich monoton von mir.

"Baby ich brauche dich. Wo bist du ?" vernehme ich Ethans Stimme. Mein Herz macht einen kleinen Sprung und ich bin froh doch rangegangen zu sein. Ich brauche ihn auch.

"Im Park."

Erst als seine Lippen meine berühren spüre ich etwas in mir. "Komm wir fahren weg von allem." meint er und nimmt meine Hand. Er führt mich zu seiner Maschine und reicht mir den zweiten Helm. Nervosität steigt in mir auf obwohl ich den schlimmsten Punkt schon überwunden habe. Ich steige hinter ihm auf und schlinge meine Arme um seinen Bauch. Ich schmiege mich an ihn und schließe die Augen. Das einzige was ich spüre: ist der kühle Herbstwind und das Adrenalin das mir ins Blut steigt.

Trommelwirbel bitte : )
Ich habe es endlich mal geschafft zu schreiben.  Ich hoffe euch  hat es gefallen und an die jenigen die mir Ideen gegeben haben,  ich bearbeite sie noch ☝😊

Bis zum nächsten Kapi
Euch allen noch einen schönen Sonntag  ❤

Blind ColoursWo Geschichten leben. Entdecke jetzt