Kapitel 27

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Als ich mich in die U-Bahn setzte raste mein Herz noch immer aufgrund der Begegnung mit Logan. Ihn nach all den Monaten, in denen ich versucht hatte ihn endlich zu vergessen, wiederzusehen versetzte mir einen Stich. Er war ein Arsch, das hatte ich endlich verstanden, aber dennoch hatte ich ihn einmal geliebt.

Ich musste alles Mögliche versuchen, um ihn von mir aber vor allem von Ben fernzuhalten. Doch auch, wenn ich es nicht wahrhaben wollte, war mir klar, dass ich nichts dagegen würde tun können. Logan war es gewohnt, zu bekommen, was auch immer er wollte. Er hatte schon sein ganzes Leben Macht und Geld gehabt und war es gewohnt sich Dinge einfach zu nehmen. Das hatte ich bereits vor mehr als einem Jahr schmerzlich feststellen müssen.

Ich konnte nur hoffen, dass er sich an unsere Abmachung hielt und sein Auftauchen heute lediglich ein letzter Versuch gewesen war, mich durch sein Geld an sich zu binden. Ich hatte weder Lust noch Energie das ganze Theater noch einmal durchzumachen.

Das Klingeln meines Handys riss mich unsanft aus meinen Gedanken. Rasch fischte ich es aus meiner Tasche und öffnete die neueingetroffene Mail.

Sie war von Jayden... Mr. Carstairs... ach keine Ahnung, wie ich ihn nennen sollte!

Bei mir! Jetzt!

Und eine Adresse, höchstwahrscheinlich seine, war alles, was auf meinem Bildschirm stand.

Zum einen war ich froh, dass er den gleichen Gedanken gehabt hatte, wie ich. So blieb mir der Weg ins Büro, um seine Adresse ausfindig zu machen erspart. Zum anderen war ich allerdings auch versucht seine Aufforderung, die beinahe schon ein Befehl war zu ignorieren.

Was glaubte Jayden eigentlich, wer er war?

Er hätte mich auch einfach fragen können oder wenigstens freundlich bitten.

Da ich die ganze Sache aber bis zum morgigen Arbeitstag vom Tisch haben wollte, blieb mir nichts anderes übrig, als zu ihm zu gehen.

Seufzend tippte ich seine Adresse in die Navigationsapp meines Smartphones ein und wartete, während die Karte New Yorks durch das schlechte Internet im Bahnschacht geladen wurde. Natürlich lag Jaydens Wohnung in einem der Stadtviertel, in denen ich mir nicht einmal ein Staubkorn hätte leisten können.

Ich suchte nach der nächsten U-Bahnstation an seinem Apartment und prägte mir den Weg zu diesem ein. Schließlich ließ ich mein Handy zurück in meine Tasche wandern.

Obwohl das St. Barnabas Hospital verglichen mit Jaydens Wohnung am anderen Ende der Stadt lag, war ich relativ schnell an meiner Zielstation angelangt. Doch als ich die Treppen der Station nach oben in die frische Luft stapfte, wäre ich am liebsten wieder umgedreht und zurück in mein Viertel gefahren.

Es schien mir, als wäre ausnahmslos jede Person hier perfekt gestylt. Ich konnte nicht eine Frau ausmachen, die Kleidung von der Stange trug. Plötzlich fühlte ich mich mehr als unwohl in meinen Leggings und meinem viel zu großen Uni-Sweatshirt. Vielleicht hätte ich doch noch einmal nach Hause fahren sollen und mich umziehen. Im Schlabberlook vor meinen Chef zu treten war möglicherweise nicht das Beste, das ich machen konnte.

Reiß dich zusammen Kassia, du bist nicht hier, um ihm zu gefallen, du willst einfach nur klarstellen, dass so etwas, wie letzte Nacht nicht mehr vorkommen wird!

Ich atmete einmal tief durch und bog in die Straße ein, die laut meinem Smartphone zu Jaydens Wohnung führte. Als ich an seinem Wohnkomplex ankam, verschlug es mir kurz den Atem.

Natürlich wohnte er in einem Luxushaus, was hatte ich auch anderes erwartet?

Beinahe ehrfürchtig ging ich durch die pingeligsaubere Glastür. Ich überlegte tatsächlich einige Sekunden, ob ich statt des Aufzuges lieber die Treppen nehmen sollte, doch Jayden wohnte im obersten Stockwerk des Gebäudes, weshalb ich den Gedanken schnell wieder verwarf.

Alles, was ich geben kannWo Geschichten leben. Entdecke jetzt