Kapitel 23

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„Es tut mir leid, aber sie hasst mich!", stöhnte ich, während ich mich in voller Montur auf das Bett fallen ließ.

Mit den Fußspitzen streifte ich mir die Pumps von den Füßen, die mir nach dem langen Tag auf den hohen Hacken fürchterlich weh taten.

Dieser Abend war einfach die reinste Hölle gewesen. Nachdem Jayden seiner Mutter offenbart hatte, dass ich seine Angestellte war, war alle Sympathie, die sie zuvor vielleicht für mich übriggehabt hatte, vollständig verschwunden gewesen.

Jaydens raues und dunkles Lachen ertönte, das mir durch jede Faser meines Körpers ging.

„Das war der Plan."

Ich stemmte mich auf meine Unterarme, um ihn anschauen zu können. Dabei entging mir nicht, dass er seinen Blick rasch von meinen nackten Beinen nahm, als er merkte, dass ich ihn ansah.

Ich zog eine Augenbraue nach oben, ließ seine Gafferei aber unkommentiert. Ich war schließlich was das betraf nicht wirklich besser. Jayden zog sich gerade sein Jackett aus und krempelte die Ärmel seines weißen Hemdes nach oben, etwas, dass ich gespannt beobachtete.

„Der Plan?", fragte ich verwirrt.

Seine Augen trafen meine, während ein schiefes Grinsen auf seinen Lippen lag. Er ließ sich eine ganze Weile Zeit mit seiner Antwort, während er weiter seine Hemdärmel hochkrempelte. Dabei brach er unseren Blickkontakt keine Sekunde ab.

„Ja, der Plan. Meine Mum hält nichts von Liebschaften mit den eigenen Angestellten, denn mein Großvater hat ihre Mutter jahrelang mit seinen Sekretärinnen betrogen. Ich wusste, dass sie jede noch so freundliche Frau an meiner Seite verabscheuen und auf keinem Familientreffen haben wollen würde, wenn diese für mich arbeitet. Damit habe ich einige Zeit gewonnen, in der ich nicht jede Woche von meiner Familie angerufen und auf irgendwelche Feiern eingeladen werde."

Ich wäre am liebsten aufgesprungen und hätte ihn einmal kräftig durchgeschüttelt.

War das sein verdammter Ernst?!
Ich hatte mir den ganzen Abend über das Hirn zermartert, wie ich seine Mutter dazu bringen könnte, in mir nicht die Büroschlampe zu sehen. Bei jeder ihrer schroffen und abweisenden Antworten war mein Herz beinahe stehen geblieben, aus Angst, meine Leistung würde meinem Boss nicht gefallen und er könnte mir mein Geld verweigern.

Und nun erzählte er mir, dass die Antipathie seiner Mutter mir gegenüber von Anfang an geplant gewesen war?!
Er hätte mich doch auch einfach einweihen können!
„Jetzt schauen sie doch nicht so, Kassia. Mir hätte der Abend nicht annähernd so gut gefallen, hätten sie sich nicht derartig angestrengt meiner Mutter zu gefallen."
Das Grinsen auf seinem Gesicht wurde breiter. Ich hätte es ihm am liebsten aus dem Gesicht geschlagen.

„Aber noch viel mehr Spaß macht es mir..."
Jayden kam langsam auf mich zu, während er unseren Blickkontakt aufrechterhielt. Seine Stimme hatte wieder dieses Rauchige, das sie auch schon damals im 24/7 gehabt hatte. Allein die Erinnerung daran reichte, um mir eine trockene Kehle zu beschaffen. Ich schluckte, während mein Boss noch immer Schritt für Schritt näher auf mich zukam.

Sein Bein streifte schließlich meines. Meine Sinne waren mehr als geschärft, als der weiche Stoff seiner Anzughose über meine nackte Haut fuhr.

Mein Körper reagierte ganz von alleine. Ich drückte mich mit den Unterarmen vom Bett und setzte mich auf. Beinahe gleichzeitig senkte Jayden seinen Kopf zu mir herab. Sein Atem streifte meine Wange. Mein Blick huschte von seinen unglaublich strahlenden grauen Augen hinab zu seinen vollen Lippen, die sich keine zwei Sekunden später öffneten.

Alles, was ich geben kannWo Geschichten leben. Entdecke jetzt