Eigentlich hatte ich nicht auf diese Gala gehen wollen. Nach gestern Abend wollte ich mich einfach nur noch mit einer Flasche ziemlich starkem Alkohol in meiner Wohnung verschanzen und jeglichen Gedanken an Kassia in diesem ertränken. Doch meine Freunde hatten das nicht zugelassen. Sie waren schließlich in meine Wohnung gestürmt, hatten mir die Flasche Hochprozentigen aus der Hand genommen und mich quasi dazu genötigt unter die Dusche zu springen und mich fertig zu machen.
Ich hätte mich in letzter Zeit viel zu selten bei ihnen Blicken lassen, weil ich entweder mit einer Frau oder mit der Arbeit beschäftigt gewesen war, hatten sie mir vorgeworfen.
Schließlich hatte mich lediglich die Aussicht auf einen ausgiebigen Barbesuch nach der Gala dazu bewegen könne, mitzukommen.Jetzt, zwei doppelte Whiskeys später, war der Abend gar nicht so schlecht, wie ich erwartet hatte. Die Jungs plauderten über dieses und jenes, machten sich gegenseitig auf hübsche Frauen aufmerksam und ließen mich zum Großteil in Ruhe.
Caleb war der erste gewesen, der sich auf der Fahrt hierher nach dem Grund meiner schlechten Laune gefragt hatte. Ich hatte ihm und damit auch gleichzeitig den Anderen unmissverständlich klargemacht, dass ich nicht darüber reden würde.
Zum Glück hatten sie es bisher dabei belassen.
Ich wollte ihnen auch überhaupt nicht erzählen, dass ich wegen einer Frau dermaßen niedergeschlagen war. So etwas war mir bisher noch nie passiert.
Sie liebte mich nicht, wieso verdammt nochmal konnte ich das nicht einfach akzeptieren und ganz normal mit meinem Leben weitermachen, wozu sollte dieser Schmerz gut sein?!
„Sag mal Jayden ist das nicht die Kleine, die uns mal in diesem einen Diner bedient hat? Deine Angestellte, auf die du scharf warst?", riss mich plötzlich Noah aus meinen Gedanken.
Zu meinem Ärger schoss mein Kopf von ganz alleine in die Richtung, in die Noah genickt hatte. Er hatte tatsächlich Recht, keine zehn Schritte von mir entfernt stand Kassia, dicht daneben Logan.
Als sich unsere Blicke begegneten machte mein Herz einen seltsamen Hüpfer, doch sie schaute rasch zu Boden, um meinen Blick zu meiden.
Argwöhnisch betrachtete ich Logan, der meiner Meinung nach viel zu nah bei Kassia stand. Seine Hand, die auf ihrem nackten Rücken lag, hätte ich am liebsten abgehackt und durch meine eigene ersetzt.
Egal, was sie mir gestern Abend gesagt hatte, ich glaubte ihr nicht. So sehr es auch schmerzte, vielleicht empfand sie tatsächlich nicht mehr für mich, doch ich war mir sicher, dass sie noch weniger für Logan fühlte. Irgendetwas stimmte ganz und gar nicht. Noch letzte Woche war sie nach einem Zusammentreffen mit Logan in meinen Armen zusammengebrochen und nun wollte sie mir verklickern, dass sie in ihn verliebt war?
Erst, als Logan Kassia sehr bestimmt mit sich fortzog, bemerkte ich Charlotte, die mich mit einem erfreuten Lächeln zu sich winkte. Ich entschuldigte mich kurz bei den Jungs und ging zu dem älteren Ehepaar, das gerade eben noch mit Logan und Kassia gesprochen hatte.„Jayden, es freut mich, dich endlich einmal wieder zu sehen!", begrüßte mich Charlotte freundlich, während sie mich in eine herzliche Umarmung zog.
Ihrem Ehemann Bob reichte ich kurz die Hand, nachdem Charlotte mich endlich freigelassen hatte. Die beiden waren für mich schon immer eine Art Großelternersatz gewesen. Schon während meiner Schulzeit hatte ich das ein oder andere Abendessen bei ihnen zu mir genommen, weil mein Vater der Meinung gewesen war, dass ich von Bob eine ganze Menge lernen konnte. In dieser Sache waren mein Vater und ich einmal einer Meinung gewesen.Während ich mich mit Charlotte und Bob unterhielt, konnte ich meinen Blick einfach nicht von der Tür abwenden, durch die Logan und Kassia verschwunden waren. Es fuchste mich, dass die Beiden nun alleine waren.
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Alles, was ich geben kann
Romance"Das war gut." Er machte eine kleine Pause, kam mir einen Schritt näher und ich konnte spüren, wie mein Körper sofort begann zu kribbeln. Plötzlich war diese erregte Spannung wieder zwischen uns, die ich am Abend zuvor gespürt hatte. "Das mit u...