Ich konnte mich nicht daran erinnern, wann genau ich mich das letzte Mal so aufgebrezelt hatte. Natürlich hatte ich mich beim Treffen mit Jaydens Mutter am letzten Wochenende hübsch gemacht, doch dieses Mal war mein Make-Up eine ganze Spur stärker ausgefallen. Auch das Kleid, welches mir Liv heute Morgen bei sich zuhause übergeben hatte, war um einiges gewagter als mein eigenes aus Spitze.
Ich war mir nicht einmal sicher, ob der Fetzen Stoff, der da an meinem Körper hing überhaupt als Kleid durchgehen konnte. Doch obwohl es maximal viel Haut zeigte, war es noch immer elegant, ohne billig zu wirken.
Der leicht ausgestellte Rock des dunkelroten Traumes ging mir bis knapp zur Mitte meiner Oberschenkel. Etwa eine Hand breit über dem Saum war ein transparenter Streifen von etwa zwei Inch eingelassen, welcher sich auch an meiner Taille, knapp über dem Bauchnabel wiederfand. Der absolute Hingucker war allerdings mein Ausschnitt, der durch das Kleid mindestens zwei Körbchen größer wirkte.
Es tat mir ein bisschen Leid für das Kleid, dass ich auf meine langweiligen schwarzen Pumps zurückgreifen musste, doch mein Schuhschrank gab nichts anderes her.
Ich packte rasch die wichtigsten Sachen in meine kleine schwarze Tasche und verstaute dort auch Livs Geschenk. Es war nicht viel, nur eine Kleinigkeit, aber ich hoffte, dass es ihr trotzdem gefallen würde. Gerade, als ich mir meinen Trenchcoat überwerfen wollte, klopfte es an der Tür.
Das konnte nur Jayden sein. Er war viel zu spät, wenn ich nicht unpünktlich erscheinen wollte, musste ich jetzt unbedingt los.
Wahrscheinlich war er bis gerade eben im Büro gewesen.
Ich öffnete meine Wohnungstür schwungvoll, schaute Jayden nur kurz an und wuselte dann weiter ins Badezimmer, wo ich mir noch eine Portion meines beinahe aufgebrauchten Parfums auftrug. Als ich damit fertig war und zurück in mein Schlafzimmer ging, war Jayden mittlerweile eingetreten und hatte die Tür geschlossen.
„Hey.", war alles, was ich herausbrachte, da sein intensiver Blick mich von oben bis unten musterte.
Beinahe hätte ich meine Arme vor meinem Körper verschränkt, damit er mich nicht weiter betrachten konnte, doch ich blieb einfach wie erstarrt stehen.
Seine Augen hinterließen auf meiner Haut ein angenehmes Brennen.
„Nein.", stieß er schließlich nach einer Gefühlten Ewigkeit völlig emotionslos aus.
Was Nein? Gefiel ihm das Kleid etwa nicht? War es mir überhaupt wichtig, dass es ihm gefiel?
Seine Meinung konnte mir gestohlen bleiben. Er war nicht mein Freund, sondern einfach nur ein Kerl, mit dem ich schlief. Ein Kerl mit einem anscheinend sehr schlechten Kleidergeschmack noch dazu, das Kleid war ein Traum!„Was nein?", krächzte ich endlich eine der Fragen, die mir im Kopf herumschwirrten.
Jayden kam langsam auf mich zu, was meinen Atem immer unregelmäßiger werden ließ.
Weshalb hatte er eigentlich noch immer eine solche Wirkung auf mich?!
Als er die Haut unterhalb des Rocksaumes berührte, strahlte eine unfassbare Wärme von dieser Stelle aus und durchflutete meinen gesamten Körper. Wie ich es nicht anders gewohnt war, zog sich mein Unterleib sofort vorfreudig zusammen.Mein Verstand machte ihm allerdings einen Strich durch die Rechnung. Vorfreude war nicht drin, denn es würde heute Abend zu nichts kommen. Ich musste los, sonst würde Liv mich eigenhändig umbringen. Ihr Geburtstag war ihr wichtiger als alles andere.
Trotzdem brachte ich es nicht zustande, meinen Körper vom Fleck zu rühren. Meine Augen fanden Jaydens begierigen Blick, der gerade noch an meinem Dekolleté gehangen hatten, und ich erinnerte mich, dass er mir noch eine Frage zu beantworten hatte. Mit seiner Antwort ließ er sich aber Zeit. Bevor er sprach, ließ er seine Finger noch ein Stück höherwandern und sorgte damit endgültig dafür, dass ich flach atmete.
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Alles, was ich geben kann
Romance"Das war gut." Er machte eine kleine Pause, kam mir einen Schritt näher und ich konnte spüren, wie mein Körper sofort begann zu kribbeln. Plötzlich war diese erregte Spannung wieder zwischen uns, die ich am Abend zuvor gespürt hatte. "Das mit u...