Kapitel 51 - Jayden

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Wenn ihr mögt, hätte ich heute Abend eine spontane Mini-Lesenacht für euch :D

Wer ist mit von der Partie?

Liebe Grüße und viel Spaß heute Abend! 

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Als die Sonne langsam begann unter zu gehen, war ich froh meine Lederjacke mitgenommen zu haben. Während ich sie in New York um diese Jahreszeit nur noch selten getragen hatte, weil es einfach zu kalt geworden war, war sie hier in Los Angeles die perfekte Jacke für den Winter.

Auf Sofias Rat hin war ich spazieren gegangen, um meinen Kopf frei zu bekommen und in Ruhe über alles nachdenken zu können, zumindest hatte sie es so formuliert.

Ich hatte sie nur skeptisch beäugt und eigentlich nicht vorgehabt wirklich vor die Tür zu gehen, aber nun war es bereits Donnerstagabend und ich fühlte mich noch immer nicht bereit zurück nach New York zu fliegen. Genaugenommen fühlte ich mich nicht bereit, Kassia zu begegnen. Ich hatte mir die letzten Tage zwar jeglichen Gedanken an sie verboten, aber mittlerweile war sogar mir klargeworden, dass sie mehr für mich war als jede Frau bisher. Doch bevor ich Kassia wiedersah, musste ich herausfinden, wieviel mehr sie für mich war.

Deshalb auch der Spaziergang. Zumindest war Sofia der festen Überzeugung gewesen, dass ich so die Lösung für all meine Probleme finden würde.

Ich war noch immer skeptisch. In New York spazierte ich nie in der Gegend herum. Die Straßen waren dafür viel zu voll und der Verkehr zu chaotisch. In all dem Trubel konnte man seine Gedanken nicht ordnen. Hier war es wenigstens etwas ruhiger. Meine Eltern wohnten in einem schicken Vorort von Los Angeles, in dem man für mehr als einen grünen Park gesorgt hatte.

Es war scheinbar die perfekte Bilderbuchfamilien-Wohngegend. Doch ich war froh gewesen, als ich endlich von hier weggekommen und auf das Internat in New York hatte gehen können. Vor allem die zwei Jahre, die ich hier ohne Jackson hatte verbringen müssen, da er, als der ältere, bereits früher die Schule gewechselt hatte, waren für mich die Hölle gewesen. Die fürsorgliche Strenge unseres Vaters hatte sich ausschließlich auf mich konzentriert und dafür gesorgt, dass unser Verhältnis noch schlechter geworden war.

Seit damals versuchte ich alles Mögliche, um ihm weitestgehend aus dem Weg zu gehen und auch dieses Mal hatte ich kaum Zeit mit ihm verbringen müssen. Lediglich während des gemeinsamen Abendessens waren wir zur gleichen Zeit im gleichen Raum gewesen, dabei hatte ich allerdings jedes Mal dafür gesorgt, dass ich den Platz am anderen Ende des Tisches ergattern konnte.

Die letzten Tage hatte ich ohnehin kaum jemanden zu Gesicht bekommen, da ich mich in meinem früheren Kinderzimmer verschanzt hatte, um zu Arbeiten.

Arbeit war noch immer die beste Ablenkung für alles.

Es war normalerweise nicht meine Art, einfach Hals über Kopf abzureisen und meine Firma sich selbst zu überlassen, doch dieses Mal hatte ich nicht anders gekonnt. Nachdem Kassia mich angeschrien hatte, waren alle Sicherungen bei mir durchgebrannt. Ihre Worte hatten geschmerzt, wie es noch keine zuvor getan hatten.

Sie hatte mich abserviert und nun hatte ich zwei Möglichkeiten mit der Sache umzugehen, entweder ich akzeptierte ihre Entscheidung und ließ sie gehen, oder ich kämpfte um sie und versuchte sie davon zu überzeugen, dass wir zusammengehörten. Beide Gedanken bereiteten mir Unbehagen.

Alleine die Vorstellung, von nun an nur noch ihr Chef zu sein, machte mich wütend.

Wie könnte ich jemals die Finger von ihr lassen?!
Doch meine zweite Option bereitete mir eine Heiden Angst. Hatte ich tatsächlich derartig starke Gefühle für Kassia? Es stand außer Frage, dass ich auf diese Weise noch nie zuvor gefühlt hatte, aber bisher hatten meine Empfindungen für eine Frau nie für eine Beziehung gereicht. Ich war einfach nicht der richtige Mann dafür. Natürlich stellte ich mir ebenfalls noch immer die Frage, weshalb Kassia unser Arrangement so überhastet beendet hatte. Ihr dämlicher Grund, ich würde sie zu sehr ablenken, war lachhaft.

Alles, was ich geben kannWo Geschichten leben. Entdecke jetzt