Hand Kiss

Kapitel 3: Raus

Montag, 24.07.2017

Wie oft ich in der Nacht wach war weiß ich nicht mehr und ob ich überhaupt geschlafen hatte, jedoch ging mir die Sache ziemlich an die Nieren. Ich hatte jedoch in der Nacht den Entschluss gefasst, für eine Zeit bei meinen Eltern zu wohnen, da brauchte ich auch keine Angst haben Marvin und dessen Neue über den Weg zu laufen.

Ich stand auf und duschte mich kurz, bevor sich die Zwillinge melden würden. Nachdem ich fertig war und mich gerade angezogen hatte, meldete sich auch schon Ethan. Ich fütterte ihn, wechselte seine Windel und wiederholte das gleiche bei Marlon.

Nachdem ich damit fertig war, packte ich unsere Taschen. Ich wollte so schnell wie möglich raus hier. Einfach nur weg. Nie wieder Marvin sehen, wobei das wahrscheinlich unmöglich war. Aber in nächster Zeit würde sich das wahrscheinlich einrichten lassen.

Ich war gerade mit der Tasche von Marlon fertig, als ich hörte wie meine Türe geöffnet wurde und jemand rein kam, zuerst dachte ich es wäre einer der Jungs, aber als ich meinen Kopf aus der Tür des Kinderzimmers steckte, sah ich Marvin.

„RAUS AUS MEINER WOHNUNG!", sagte ich dieses Mal eiskalt und zeigte mit dem Finger in Richtung Türe. Er sollte sich wagen in die Nähe der Kinder zu kommen, ich würde alles dafür geben, dass er sie heute sicherlich nicht sieht und auch die nächste Zeit nicht.

„Tessa. Bitte... .", versuchte er sich wieder zu entschuldigen, wie jedes Mal, aber das war zu viel des Guten. Hier für gab es keine Entschuldigung mehr.

„RAUS! BIST DU NICHT INNERHALB VON 10 SEKUNDEN AUS DIESER WOHNUNG RUFE ICH DIE POLIZEI!"

Seine Augen weiteten sich und sein Mund öffnete sich, anscheinend hatte er mit meiner Reaktion nicht gerechnet, aber er bewegte sich nicht. Da die Zwillinge in ihren Betten waren, ging ich zu meinem Handy und nahm es.

„Du rufst die Polizei? Ich bin doch der Vater der Kleinen.", flüsterte er.

„Ach bist du das? Komisch, gestern kanntest du sie noch nicht einmal. Alzheimer?"

„Bitte. Es... .", fing er wieder an, aber ich unterbrach ihn auch dieses Mal.

„RAUS! Bewegst du dich jetzt nicht mache ich meine Drohung wahr.", sagte ich und wählte schon einmal die Nummer.

„Nicht.", flüsterte er und setzte sich in Bewegung, schaute auf den Boden und ich sah, dass ihm wieder einmal die Tränen über die Wange liefen, aber ich hatte kein Mitleid mit ihm. Ich empfand gar nichts mehr, außer Hass, weil er gestern nicht zu seinen Kindern stand.

Vor der Tür blieb er abermals stehen. Drehte sich in meine Richtung um und hob seinen Kopf.

„Du gehst?", fragte er traurig.

„Geht dich nichts an. Und nun verschwinde."

Er schaute mich immer noch traurig an und die Tränen bei ihm flossen in Strömen, aber er bewegte sich endlich und verließ meine Wohnung.

Ich ging zurück ins Kinderzimmer und packte die Tasche von Ethan. Das von gerade ging nicht Spurlos an mir vorbei. Ich musste immer wieder Ethans Tasche neu packen, weil ich in Gedanken gar nicht richtig bei der Sache war.

Nachdem ich es endlich geschafft hatte, machte ich meine Tasche fertig. Ich schaltete alles aus, schloss die Fenster und schaute mich noch einmal in der Wohnung um. Alles war soweit gut. Ich nahm erst unsere Taschen und brachte sie schnell zu meinem neuen Mercedes, welchen ich von meinen Eltern bekommen hatte, immerhin brauchte ich ja nun einen Viersitzer. Ich schmiss sie in den Kofferraum, zusammen mit dem Kinderwagen. Machte mich wieder auf den Weg nach oben, wo ich die Bitch von gestern an Marvins Tür sah, sie wartete anscheinend, dass er aufmachte. Was er dann auch tat. Beleidigte sie und schickte sie weg. Aber Bitch ließ sich nicht so schnell abwimmeln und versuchte alle Tricks die sie drauf hatte um in Marvins Wohnung zu kommen und es vermutlich mit ihm zu treiben. Ich empfand dafür nur noch ekel.