Kapitel 21: Vermisst

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Dienstag, 19.09.2017

Es waren nun sechs Wochen her, dass ich mich so abgeschossen hatte. In den sechs Wochen war einiges passiert.

Nachdem ich bei Max gepennt hatte, wachte ich am nächsten Morgen in dessen Bett auf, wusste erst gar nicht wo ich war, hatte Panik bekommen. Ließ meinen Blick durch das Schlafzimmer wandern und schaute mir die Sachen genauer an. Dauerte nicht lange bis ich begriff, in welchem Schlafzimmer ich war. Mein Kopf explodierte fast, außerdem war mir ziemlich schlecht. Ich öffnete die Türe und hoffte, dass es das Badezimmer war, jedoch falsch. Ich lief zur anderen Türe öffnete sie und sah eine Wohnung, riss die nächste Tür auf und hatte mein Ziel gefunden.

Nachdem ich mich wieder einigermaßen beruhigt hatte, spülte ich mir den Mund aus, nahm mir einen Waschlappen, machte ihn nass und ging zurück ins Schlafzimmer. Legte mich aufs Bett, legte den Waschlappen auf meine Stirn und schloss wieder die Augen. Das Hämmern im Kopf wurde jedoch nicht besser und ich dachte, ich müsste sterben. Mir ging es sowas von scheiße.

Ich hörte wie jemand ins Zimmer kam, wollte aber weder die Augen öffnen noch mich in irgendeiner Weise bewegen. Jemand setzte sich zu mir aufs Bett und nahm meine Hand in seine. Streichelte leicht drüber. Es gab nur eine Person auf der ganzen Welt die dieses Kribbeln verursachte.

„Es tut mir so leid, Prinzessin. Es ist besser für alle, wenn wir nichts mehr miteinander zu tun haben und jeder sein eigenes Leben lebt. Verzeih mir bitte irgendwann. Ich werde euch immer lieben, egal was alles vorgefallen ist. Ihr seid das wichtigste in meinem Leben.", flüsterte er mir zu, gab mir einen leichten Kuss auf den Mund und verließ das Zimmer.

Ich schenkte ihm keine weitere Beachtung und wollte später mit ihm reden. Da die Zwillinge bei meinen Eltern waren, blieb ich erst einmal liegen. Schaffte es irgendwann dann doch mich hinzusetzen und stand langsam auf. Ging runter, wo jedoch niemand war. Ich schaute auf die Uhr. 11:55 Uhr. Doch später als ich gedacht hatte. Ich nahm mir meinen Schlüssel der hier auf dem Tisch lag, anscheinend hatten die Jungs hin hierhin gelegt und ging rüber. Drüben nahm ich mir erst einmal zwei Kopfschmerztabletten und legte mich auf die Couch.

Dort schlief ich wieder ein und wachte erst auf, als es an der Tür klingelte. Ich schlürfte hin machte sie auf, schaute in die ernsten Gesichter der Jungs.

„Marvin da?", schrie Neo. Ich kniff feste die Augen zusammen, weil es so laut war. Zuckte dann aber mit den Schultern. Die Jungs liefen an mir vorbei und durchsuchten das ganze Haus, jedoch war kein Marvin da.

„Was ist denn los?", fragte ich sie, nachdem ich mich wieder auf die Couch gesetzt hatte. Ich wusste nicht, warum sie so ein Theater machten. Er war bestimmt bei der Bitch von gestern.

„Er hat uns eine seltsame Nachricht geschrieben, von wegen, es würde ihm leid tun, wir würden immer die besten Jungs bleiben und er würde uns vermissen. Wir sollten gut auf dich und die Zwillinge aufpassen.", sagte Neo und ging sich verzweifelt mit der Hand durch die Haare.

Ich riss die Augen auf. Hieß das, er hatte sich eben von mir verabschiedet? Ich stand auf, rannte hoch, nahm mein Handy und wählte Marvins Nummer. Handy aus. Das konnte doch nicht wahr sein. Ich rief Juna an, ob er vielleicht da wäre, aber sie sagte nein und ob was passiert sei. Ich sagte ihr, dass nichts passiert sei, aber Marvin nicht mehr da war und dass ich nur wissen wollte wo er war.

Die Jungs riefen einige Leute aus der Mannschaft an, aber auch da war er nicht. Ich rief Elliot an, aber bei ihm war er auch nicht. Wo konnte er sein? Ich lief in sein Zimmer, fand dort sein Handy, welches auf dem Bett lag.

Seine Anziehsachen waren zum Teil weg, seine persönlichen Sachen lagen zum Teil noch hier. Jedoch fehlte die Bildercollage von uns vier. Er war also wirklich weg. Es war gegangen. Er hatte einen Schlussstrich gezogen. Er hatte uns verlassen. Seine Kinder verlassen, obwohl sie ihm doch so wichtig waren. Ich ließ mich in sein Bett fallen, nahm seine Decke und zog seinen Geruch ein, ließ meine Tränen freien Lauf.

Hand KissWo Geschichten leben. Entdecke jetzt