Kapitel 43: Heiß

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Mit der Hilfe der Jungs hatten wir alles zu erledigende ziemlich schnell fertig bekommen, so dass wir am Nachmittag noch ein paar Stunden für uns hatten.

Marvin, die Prinzen und ich legten uns auf die Couch und kuschelten miteinander. Ich war so froh, dass ich das alles hatte. Was besseres konnte ich mir nicht vorstellen, auch wenn es in letzter Zeit eher ruhiger bei uns zu ging. Ob es am Eltern sein lag, konnte ich nicht sagen, aber es war für eine Zeit auch mal angenehm. Wir stritten uns nicht mehr. Das war wohl eins der besten Dinge in letzter Zeit. Ich hoffte, dass es auch so bleiben würde.

Was wollte ich auch mehr? Mein Leben war perfekt. Nur das mit der Uni musste ich noch hinkriegen. Aber da machte ich mir keinen all zu großen Sorgen, immerhin wusste ich ja was von mir dort erwartet wurde. Und das mit Marvin. Ja. Ich hatte seitdem er weg war immer mehr gemerkt, wie sehr ich ihn brauchte, wie sehr er mir ans Herz gewachsen war. Dass ich ein Leben ohne ihn nicht mehr haben will und dass ich niemanden so lieben kann wie ihn. Er war meine große Liebe, ist meine große Liebe.

Er und unsere Prinzen.

Auch meinen Entschluss, den ich, nachdem ich ihn wieder hier hatte, getroffen hatte stand immer noch fest. Ich wollte es. Mehr als jemals zuvor. Es musste sein. Es ging nicht mehr anders. Und er hatte damals schon recht, egal wie viel Zeit vergehen würde, es blieb immer beim gleichen. Wir gehörten zusammen.

Ich drehte mich so, dass ich mir jeden von meinen drei Männern anschauen konnte. Marvin lag entspannt auf der Couch, beobachtete lächelnd seine Kinder und ließ sie nicht aus den Augen. Einen Arm hatte er unter seinen Hinterkopf getan, der andere lag auf seinem Bauch.

Meine Prinzen. Ethan lag auf seinem Bauch und hielt immer wieder den Kopf hoch, sabbert die Couch voll und schaute sich alles genau an. Marlon hingegen lag auf dem Rücken, hatte seinen Schnuller im Mund und seine blauen Augen, die er offen hatte, schauten zu Marvin. In der einen Hand hielt Marlon sein Schnuffeltuch in der anderen den Ball von Neo, den er ihm gekauft hatte.

Ich selbst lag auf der Couch und war einfach nur glücklich. Hatte mich seitlich hingelegt, damit ich auch alles mitbekam. Es war ein tolles Gefühl, dass alles schon mit gerade einmal 19 Jahren zu haben, wer konnte das sonst auch noch von sich behaupten?

Andere in meinem Alter gingen auf Partys, wechselten den Freund wie Unterwäsche, machten Reisen, gingen zur Uni oder eben Arbeiten. Dachten nicht an die Zukunft, sondern lebten einfach nur.

Aber neidisch war ich niemals auf die anderen. Wieso auch? So viel Glück und Freude konnte man niemals bekommen, wie einem seine eigenen Kinder geben. Es hätte alles später kommen sollen, klar, aber was sollte ich machen? Wir konnten daran nichts mehr ändern und es war gut so.

Wer weiß wie mein Leben wäre, wenn ich die Würmchen wirklich abgetrieben hätte. Ich konnte es mir nicht vorstellen, ich wollte es mir nicht vorstellen. Sie bereicherten unser Leben um einiges. Und nicht nur unseres, auch das der Jungs.

Es gab so viele Dinge die wir lernen mussten, aber es geschafft hatten, auch wenn es manchmal schwierig war. Sowohl Marvin als auch ich strengten uns an. Wir wollten es schaffen. Wir wollten unsere kleine Familie. Und vielleicht würde irgendwann noch ein Kind folgen, aber damit wollten wir uns Zeit lassen, immerhin waren wir noch sehr Jung, mussten unser Leben alleine finanzieren können ohne auf die finanzielle Hilfe unserer Eltern abhängig zu sein.

Und das würde Marvin wohl ab nächstes Jahr machen, da er mit dem Fußball fertig war, genauso wie Max und Finn. Was er genau danach machen wollte wusste er noch nicht, aber er hatte noch ein bisschen Zeit dafür. Ich wollte, wenn die Kleinen 2. Jahre alt wurden wieder zur Uni gehen und dort weiter machen, wo ich vor der Geburt aufgehört hatte.

Hand KissWo Geschichten leben. Entdecke jetzt