Kapitel 23: Was ist passiert?

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Mittwoch, 20.09.2017

Ich war so froh Marvin wieder bei mir zu haben. Ich fühlte seine Hand die er auf meinem Bauch gelegt hatte. Es war wie immer, wenn wir zusammen in einem Bett schliefen. Ich drehte mich langsam und vorsichtig um, so dass ich ihn nicht wach machte und schaute in sein Gesicht. Schaute mir jedes Detail an. Er sah schon besser aus als gestern.

Ich nahm seine Hand und verflechtete unsere Finger miteinander, rutschte näher zu ihm und legte meinen Kopf auf seiner Brust ab. Hörte sein Herzschlag, der sich leicht verschnellerte. Also musste er wohl wach sein. Ich drückte ihm einen Kuss auf die Wange auf und flüsterte ein guten Morgen.

Er öffnete die Augen und wünschte mir auch flüsternd einen guten Morgen. Man hörte jedoch, dass es ihm immer noch ziemlich viel Kraft kostete zu sprechen. Daher wollte ich auch erst einmal nicht weiter mit ihm reden, sondern legte mich wieder auf seine Brust und hörte seinem Herzschlag zu.

Kurze Zeit später fing Ethan an zu brabbeln, wurde also Zeit, dass ich aufstand. Ich löste mich von Marvin und stand auf.

„Brauchst du etwas?", flüsterte ich Marvin leise zu.

Er schüttelte den Kopf. Ließ seine Augen geschlossen. Ich deckte ihn noch einmal richtig zu, gab ihm einen Kuss auf die Wange und ging runter. Macht die Flaschen für die Babys fertig. Stellte sie in mein Schlafzimmer und ging ins Kinderzimmer, wo ich meine Prinzen, die nun beide wach waren, begrüßte und auf meinen Armen nahm. Ging mit ihnen zum Wickeltisch und machte sie fertig.

Ich zog ihnen das Trikot vom Verein an und dazu eine Strumpfhose und eine Jeans. Nahm mir die zwei und ging mit ihnen rüber in mein Bett, wo Marvin immer noch so lag wie eben.

Ich legte sie zwischen mir und Marvin und fütterte sie. Marvin schaute immer wieder auf die Zwillinge mit einem Lächeln auf den Lippen. Er drehte sich, so dass er auf der Seite lag und alles genau sehen konnte. Die Zwillinge strampelten wie verrückt. Auch Marlon, zwar nicht so feste wie Ethan, aber immerhin.

Nachdem sie fertig waren ließ ich sie ein Bäuerchen machen und legte sie wieder zu Marvin. Ich selbst stand auf, öffnete die Fenster ein bisschen, ließ die Rollos ganz hoch und sah, dass es ziemlich regnete.

Super. So ein scheiß Wetter brauchte doch niemand.

„Ich geh kurz Frühstück machen.", informierte ich Marvin und schaute zu ihm.

Er nickte kurz.

Gesprochen hatte er bis jetzt immer noch nicht wirklich. Ich wollte so gerne wissen, was passiert war. Warum er sich in so einer Verfassung befand. Wieso er einfach weggelaufen war. Wieso er nicht mit uns geredet hat.

Und ich wollte ihm sagen, dass ich ihn mehr als alles andere vermisst habe, dass ich mir ein Leben ohne ihn nicht mehr vorstellen kann. Dass er zusammen mit den Zwillingen die wichtigste Person für mich ist. Und, das wichtigste, dass ich ihn liebe. Mehr denn je.

In der Küche machte ich Toast und Rühreier. Schnitt Tomaten. Stellte alles auf ein Tablet und ging mit diesem hoch. Setzte mich damit ins Bett zu meinen Männern.

„Frühstück Marvin. Du musst auch ein bisschen essen. Möchtest du etwas Toast mit Nutella oder Marmelade?", fragte ich den immernoch krank aussehenden Typen in meinem Bett.

Er schüttelte den Kopf.

„Du musst was essen, auch wenn es nur ganz wenig ist. Bitte Marvin."

„Nutella.", sagte er dann leise und öffnete seine Augen.

Ich schmierte ihm das Toast, stelle alles zur Seite und stand auf. Ging ums Bett half Marvin sich hinzusetzen und legte wieder die Kissen in sein Rücken.

Hand KissWo Geschichten leben. Entdecke jetzt