Kapitel 22: Gefunden

159 12 1
                                        

Mein Herz schlug richtig schnell. Mir kamen die Sekunden wie Stunden vor. Es wurde die Tür geöffnet und vor mir stand ein ungepflegter älterer Mann, der eine leichte Ähnlichkeit mit Marvins Vater hatte. Ich schaute den Mann vor mir genauer an.

Seine fettigen Haare waren braun mit einigen grauen Strähnen versehen. Seine Augen hatten die gleiche Farbe wie Marvins, jedoch schienen sie bei dem Typen vor mir schon ziemlich eingefallen zu sein. Sie wirkten unnormal. Sein Gesicht war rund. Er selbst war ziemlich dick, hatte ein mit Essensresten beschmutztes weißes Unterhemd an, ich hoffte das es Essensreste waren, dazu eine Jogginghose die einige Löcher aufwiesen. Er sah richtig ungepflegt aus. So gar nicht typisch für die Familie. Aber seine Verwandten konnte man sich schließlich nicht aussuchen. Außerdem roch er ziemlich stark nach Alkohol und Zigarettenrauch. Widerlich.

„Ja?", blaffte er uns an.

Wow, ruhig bleiben. Am Telefon klang er noch freundlicher. Bitte, lass es Marvin gut gehen, dachte ich mir und schaute den Typen immer noch an.

„Hallo. Sind Sie Peter Graf?", fragte ich ihn zuckersüß, dass er mich schon abgecheckt hatte und seine Augen ziemlich lang auf meiner Brust lagen war mir nicht entgangen. Der Kerl wurde immer widerlicher. Da war Phil gar nichts gegen. Ich lächelte den Mann an, gezwungenermaßen.

„Wer will das wissen?", fragte er und leckte sich mit der Zunge über die Lippen.

Ich musste aufpassen, dass ich mich nicht direkt vor seinen Füßen übergab.

„Theresa.", lächelte ich ihn weiter an, ließ meinen Schlüssel hinter meinem Rücken fallen, drehte mich um bückte mich, so dass mein Arsch schön in die Höhe gestreckt wurde und er einen super Ausblick darauf hatte. Bitte, lass das alles nicht umsonst gewesen sein, betete ich in Gedanken. Hob den Schlüssel auf und drehte mich wieder zu dem Kerl um. Max neben mir fing leise an zu knurren. Er hatte wohl verstanden, was hier lief.

„Ja bin ich. Was wollt ihr hier?", sagte er und ließ seinen Blick wieder über meinen Körper gleiten. Wie gerne ich ihm in die Eier getreten hätte, ihn dann aus dem Weg gedrückt hätte und Marvin gesucht hätte, aber ich ließ es erst einmal bleiben. Immerhin musste ich so an mein Ziel kommen. Mein Ziel – Marvin.

„Habe eben die Nummer von ihnen bei einem Freund von mir im Handy gefunden. Da er sich schon länger nicht mehr bei uns gemeldet hat, wollte ich fragen, ob er hier bei ihnen ist. Da sie der letzte waren mit dem er telefoniert hatte."

„Kann sein. Kann auch nicht sein. Wen sucht ihr?"

„Marvin."

Seine Augen weiteten sich ein bisschen, er grinste mich dreckig an und kam mir einen Schritt näher.

„Ich kenne keinen Marvin.", lachte er.

„Oh, aber wieso ruft er sie an?"

„Keine Ahnung, Püppi. Ich bin vielleicht nicht der, den du suchst, aber wir zwei könnten doch sicherlich ein wenig Spaß vertragen.", sagte er.

Heftig. Aber ich musste mitspielen. Ich wollte Marvin suchen in dem Haus. Er musste einfach hier sein.

„Klar, aber nur wenn mein Freund neben mir mitmachen darf.", grinste ich gespielt und ekelte mich richtig vor dem Typ.

Er schaute sich Max von oben bis unten an. Grinste dabei so dreckig. Oh man. Wieso musste eigentlich immer ich in solche Situationen kommen? „Dreier, Püppi?", fragte er mich und ließ seinen Blick wieder zu mir wandern.

Ich nickte grinsend ging näher an ihn und flüsterte leise: „Ein Schwanz im Arsch und einer in der Fotze, am liebsten auch noch einen in den Mund, aber leider muss ich jetzt dann nur mit Arsch und Fotze leben. Außer du hast noch jemanden, der mir den Mund füllen kann."

Hand KissWo Geschichten leben. Entdecke jetzt