Kapitel 3

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Sicht: Allwissender-Erzähler

Es war still.
Die Nacht brach an.
Die Vögel des Fangornwaldes legten sich schlafen und die leisen Nachttiere erwachten.

Die Person, die sich diese Nacht als Beginn ihrer Reise aus ersonnen hatte, setzte sich in Bewegung.
Alles war bereit.
Sie musste sich beeilen, denn ihre Verfolger wussten nun, wo sie war.
Zwar trieb sie nicht nur das aus dem Wald, aus ihrer Heimat, doch an das Andere wollte sie nicht denken.
Sie hatte Angst, dass die Gedanken sie verraten könnten.

Die Person lief durch den Wald Richtung Nebelgebirge. Sie wollte es ihren Verfolgern schwer machen und ihr Ziel lag in dieser Richtung.
Vor den Orks fürchtete sie sich nicht. Sie wusste wie sie sich zu tarnen hatte und eigentlich würden sie ihr nichts tun, sobald sie die Person erkannten, aber das würde schwer werden, da sie sich sehr verändert hatte.

Die Person betrat das Nebelgebirge. Sie war schnell zu Fuß und kam gut voran.
Sie lief die ganze Nacht durch. Am Morgen schon, konnte sie die Baumwipfeln nicht mehr sehen, da das Gebirge ihr die Sicht versperrte. Nun war sie mitten im Gebirge und suchte sich einen sicheren Platz für eine kleine Pause.
Als sie anfangen wollte etwas Brot zu essen, hörte sie Schritte.
Sofort löschte sie das Feuer und zog sich weiter zurück.
Die Schritte kamen nicht von Orks. Es waren Menschen und sie liefen genau auf sie zu.
Bald konnte die Person die Menschen sehen. Sie erkannte die Menschen sofort. Es waren ihre Verfolger.
Die Person hielt die Luft an. Weg konnte sie nicht mehr und die Verfolger kamen immer näher.
Ihr Herz fing an zu Rasen, sodass die Person dachte, dass die Verfolger sie hören müssten, doch die Menschen hörten sie nicht.
Sie liefen einfach vorbei, ohne zu merken, dass ihre Beute ganz in der Nähe war.

Die Person wartete noch etwas und wagte es nicht sich zu bewegen und zu atmen. Erst als sie die Schritte schon lange nicht mehr hören konnte, atmete sie auf und erhob sich.
Schnell packte sie alles zusammen und ging wieder los.
Noch eine Rast erlaubte sich die Person nicht. Sie schlug auch einen anderen Weg ein, als geplant, aber der war ihr sicherer, auch wenn es ein sehr großer Umweg war.

Durch den Umweg brauchte die Person eine Weile, um aus dem Gebirge zu kommen, doch sie schaffte es.
Zeit zum Ausruhen hatte sie trotzdem nicht. Es war noch ein weiter Weg und sie konnte nicht auf den Wegen gehen, da es zu gefährlich war.
Nach dem Gebirge war es angenehm durch eine flache Landschaft zu laufen, doch das Gebirge war ihr lieber, da sie sich da besser verstecken konnte, aber erstmal hatte sie andere Probleme.
Die Person kam an den Fluss Glanduin und suchte einen Weg, ihn zu durchqueren.
Eine Brücke fand die Person nicht, aber schnell fand sie eine Stelle, an der sie den Fluss durchwaten konnte.
Plötzlich kam ein Pfeil auf die Person zu und verfehlte sie knapp.
Sie rutschte fast aus und watete schnell zum Ufer, während auf sie geschossen wurde. Ein Pfeil streifte die Person, doch sie ignorierte den Schmerz.
Die Person stieg aus dem Wasser und wurde sofort umzingelt.
Ihre Verfolger hatten sie eingeholt.
Sie nahm zwei Dolche zur Hand, welche an ihrem Gürtel hingen.
Im gleichen Moment wurde der Tag zur Nacht. Es war so finster, dass man die Hand nicht vor Augen sehen konnte und es wurde kalt.
Die Verfolger riefen nach ihrem Kameraden, doch kein Laut durchdrang die Dunkelheit. Sie versuchten etwas in der Dunkelheit zu erkennen, doch sie sahen nur ein Augenpaar und nachdem es vor einem auftauchte, spürte man einen Dolch im Herz.
Es dauerte nicht lange, dann war die Dunkelheit verschwunden und die Sonne strahlte, als wäre nichts geschehen.
Die Person steckte ihre Dolche weg.
Sie stand genau da, wo sie ihre Dolche gezogen hatte.
Um sie herum lagen Leichen.
Ihre Verfolger.
Alle waren auf die gleiche Art gestorben. Ein Stich ins Herz und der Schrecken war auf ihre Gesichter gezeichnet.
Bevor die Person ihre Dolche weg gesteckt hatte, hatte sie die Dolche angeschaut. Sie waren schwarz, doch kein Blut klebte an den schwarzen Klingen. Sie sahen aus, als wären sie noch nie benutzt worden.

Es raschelte. Die Person drehte sich zum Geräusch.
Ein kleiner Junge kam aus dem Gebüsch hervor. Er hatte einen Bogen in der Hand. Der Bogen war gespannt. Der Junge ziehlte auf die Person, welche sich nicht rührte.
Es waren doch nicht alle gestorben.
Die Person sah den Jungen an. Er war gerade mal sechs Jahre alt. Sein Gesicht war mit Tränen benetzt. Er zitterte.
Die Person drehte sich um und ging.
Der Junge ließ den Pfeil fliegen, schrie vor Wut, rannte zu einem der toten Männer, welcher sein Vater war und brach bei ihm zusammen.
Der Pfeil ragte aus der Schulter der Person. Sie war nach vorne gestolpert, als der Pfeil sie getroffen hatte, doch lief unbeirrt weiter.
Sie wusste, dass man den Jungen finden würde, doch dachte trotzdem die ganze Zeit an ihn, dabei hatte sie andere Probleme.
Sie war verletzt und musste immer noch ihr Ziel erreichen.
Sie wusste, dass sie bald neue Verfolger haben würde, also lief sie ohne Rast weiter.
Sie kam nur sehr langsam voran und musste noch den Fluss Bruinen durchqueren, aber dann, nach ein paar Wegmeilen, kam sie total erschöpft an ihrem Ziel an und wurde sogar empfangen.

Man Le? (Legolas Ff)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt