Sicht: Legolas
Ich verlor das Gleichgewicht, als der Schatten meinen Körper verließ und Anor befiel. Ich sah seinen Schock und die Angst, davor vom Schatten besessen zu werden, in seinen Augen und die unausgesprochene Bitte, wenn ich den Schatten töten konnte, indem ich ihn töte, sollte ich es tun. Dann trat mich Anors Messen in die Brust.
Der Schmerz löschte alle Gedanken aus, doch trotzdem handelte ich. Mit meiner Linken fasste Ich die Hand, die noch immer den Dolch in meiner Brust umschloss. Ich hielt sie fest und stieß meinen Dolch in die Kehle von Anor.
Drei Schreie erklangen in meinem Ohren wieder. Der Schrei des Schattens, welcher starb, dann der von Gûl, schrill und laut. Der Schlimmste war jedoch der von Beren. Ihr Schrei war herzzerreißend,als sie sah, wie ihre Liebe durch meine Hand starb.
Ich ging mit Anor zu Boden. Sein Körper in meinen Armen, während ich auf die Knie sank. Seine Augenlider flatterten. Er sah mich an. "Ver... Verzeih mir.", kam es gurgelnd aus seinem Mund. Blut quoll mit hervor. "Rette...", es stockte und hustete, spuckte Blut. "...Beren", sprach er weiter. Ich nickte unfähig zu sprechen. "Danke...", waren seine letzten Worte. Langsam drehte er seinen Kopf zu Beren, die nicht kommen konnte, da sie umringt von Orks war. Ihr galt sein letzter Blick. Sein letzter Gedanke und sein letzter Wille.
Ich legte ihn langsam ab, schloss seine Augen und zog meinen Dolch aus seiner Kehle. Den Dolch in meiner Brust spürte ich kaum noch. Ich war betäubt von der Wut von dem Hass aut Gûl, den Schatten, die mich zu diesen Taten getrieben haben. Die größte Wut und den größten Hass hatte ich jedoch auf mich selbst, denn egal, wer mich zu den Taten gezwungen, ausgeführt habe ich sie und nur ich. Ich nahm Anors zweiten Dolch stand auf und ging auf Gûl los. Dieser, noch geschockt von dem Tod des Schatten, wollte überstürzt fliehen. Er hatte nicht erwartet, dass ich Anor töten würde, um auch den Schatten zu töten. Er hatte noch nicht mal erwartet, dass ich herausfinden würde, wie man den Schatten töten konnte. Ohne viel Umsehen warf ich Anors Messer. Es bohrte sich in den Rücken von Gûl. Die kleine Gestalt stürzte. Ich nahm ihn am Genick, hob ihn hoch und schnitt ihm die Kehle durch, ohne ihn auch nur anzusehen. Dann warf ich den leblosen Körper auf ein Feuer und wandte mich zu den Orks. Diese waren erstarrt, wie auch Beren und Estel.
Sie starrten mich an, dann kam leben in die Orks. Sie wandten sich von Beren ab und gingen auf mich los. Die Wut in mir gab mir Kraft und so schlachtete ich sie ab. Beren half nicht. Sie kniete bei Anor, nahm seine Leiche ihren Armen und weinte.
Estel sah sich um, er konnte das ganze nicht verarbeiten, doch wer konnte das schon. Zu meinem Erstaunen ging er auf mich zu. Auf mich, der Blut verschmiert und mit einem Dolch in der Brust, in mitten von Orkleichen stand. Er sah mich an. Direkt in meine Augen. Er vertraute mir. Ich war seine einzige Stütze in dieses grausamen Situation. Würde ich mich abwenden, könnte er es nicht verkraften. Ich musste stark bleiben, um Estels Seele retten du können, erkannte ich.
Das Problem war, unter seinem Blich schwand meine Wut und somit meine Kraft. Plötzlich fiel mir das Atmen schwer. Ich schwankte, als Estel sich krampfartig an mein Bein klammerte und konnte nicht verhindern, dass ich zu Boden ging. Ich konnte einfach nicht mehr stehen, doch zum Glück konnte ich es so aussehen lassen, als würde ich einfach auf Augenhöhe mit Estel sein wollen Er musterte mich. Schnell nahm ich sein Gesicht in meine Hände und zwang ihn sanft mir in die Augen zu sehen. Bloß nicht auf das Messer in des Brust. «Ich habe ihn gesehen.», murmelte der Junge und sah mich an. «Den Schatten.», sprach er weiter, «Er war in dir, er war auf dir... Dann was er in Anor...», er fing an zu stocken. Ich merkte, dass es versuchte das gesehene zu verarbeiten.
Trotz der Schmerzen, drückte ich ihn an mich und strich über seinen Rüchen. «Schon gut, es ist vorbei.», sprach ich sanft. Langsam fing Estel an zu schluchzen und krallte sich fester an mich. Ich verzog das Gesicht, doch zum Glück sah er mir nicht ins Gesicht. So verblieben wir eine Weile, bis Hufgetrappel zu hören war.
Ich sah auf. Verwundert Stelle ich fest, dass die Sonne aufging. Die Reiter kamen näher und ich erkannte Lord Elrond und Glorfindel. «Hey Ará, dein Vater kommt.», flüsterte ich und wollte mich von Estel trennen, doch dieser umklammerte mich nur stärker. «Nein», murmelte er. Ich unterdrückte ein Stöhnen, als Ester den Dolch in meiner Brust berührte. «Ist gut», antwortete ich und versuchte es nicht zu gepresst klingen zu lassen.
Als die Reiter ankamen, stiegen sie ab und sahen sich um. Die Stimmung war angespannt. «Was ist hier geschehen?», ergriff der Lord das Wort, während er Beren und mich musterte. Beren schreckte aus ihrer Trauer und stand auf. Sie sah hasserfüllt zu mir. "Warum?!", zischte sie, "Warum hast du ihn getötet?!" Sie schrie mich an und zog ihr Schwert. Aufgrund ihrer Wut, wechselte sie in ihre Muttersprache. Sofort zogen auch die anderen ihre Schwerter, außer dem Lord. Er ging zu Beren. "Stimmt das?", fragte er nach.
«Nein!», kam es von Estel. Er löste sich von mir und stellte sich vor mich. Ich starrte ihn erstaunt an. Wie auch die anderen Elben. Nur der Lord schaffte es seine Mimik zu kontrollieren. «Wie meinst du das Estel?» fragte Elrond und ergriff Berens Schulter, um sie notfalls daran hindern können, unbedacht anzugreifen. «Ich sah, wie der Schatten Leggy verließ und in Anor ging.», begann er. Man Sah deutlich, dass es ihm schwer fiel die richtigen Worte zu finden. «Leggy tötete Anor... Der Schatten kam jedoch nicht wieder hervor... Ich denke er ist tot.», endete er und fing an zu zittern. Ich stand schwankend auf und legte eine Hand aut Estels Schulter. «Danke», brachte ich schwer atmend hervor. Er sah auf und klammerte sich wieder an mein Bein. Elrond musterte uns durchdringend. «Ich weiß mein Wort hat hier wenig Gewicht, aber euer Sohn spricht die Wahrheit. In allen Punkten.», bestätigte ich und gab somit den Mord an Anor zu.
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Man Le? (Legolas Ff)
Fanfiction"Nichts ist schöner, als ein Leben, in dem man nichts machen muss und trotzdem alles kriegt. So wie ein Prinz!" So denken bestimmt viele, doch das Leben des Elbenprinzen Legolas Thranduilion ist nicht so einfach. Kein Friede-Freude-Eierkuchen. Es is...