Sicht: Allwissender Erzähler
Anor sah zu Beren. Sie waren nun alleine im Zimmer. Lord Elrond war mit ein paar Wächtern, die Legolas auf einer Trage trugen, aus dem Zimmer gegangen. In Berens Augen sah man den Schmerz einer Person, die ihren Freund beobachtete, wie er sich zum schlechten veränderte. Langsam kamen ihr Tränen in die Augen und sie lehnte sich schluchzend gegen Anor. Der junge Mann legte einen Arm um sie und küsste ihren Scheitel sanft. "Es tut mir leid. Ich hätte von Anfang an ehrlich sein sollen. Es ist meine Schuld. Nur weil ich euch belogen habe, konnte sich der Schatten auf Legolas legen.", Sprach er in der gemeinen Sprache zu Beren. "Aber warum wehrt er sich nicht dagegen? Legolas ist ein Krieger, er ist stark. Warum kämpft er nicht gegen den Schatten?", fragte Beren daraufhin und sah auf. Ihre Augen waren rot von den Tränen. Bevor Anor jedoch eine Antwort fand, hatte sie selbst eine. "Wegen uns. Wir haben den Schatten gestärkt. Es ist unsere Schuld. Unser beiden. Besonders meine... Warum habe ich nicht über meine Gefühle für dich gesprochen. Er hätte es verstanden, da bin ich mir sicher. Ich jedoch musste ihn Hoffnung machen und sie sofort zerstören...", sprach Beren und senkte den Kopf. Ihr Schmerz wich dem Schmerz der Schuldgefühle. Langsam löste sie sich von Anor und sah ihn dann entschlossen an. "Ich werde mich bei ihm entschuldigen. Wir haben den Schatten erschaffen, also müssen wir ihn zerstören. Ich gehe zu ihm und entschuldige mich. Ich werde alles tun, damit es ihm wieder besser geht."
"Eine Entschuldigung wird wahrscheinlich nicht reichen...", murmelte Anor. "Ich muss es versuchen... Ich muss es einfach! Was soll ich denn sonst tun? Zusehen, wie der Schatten Leggy verschlingt?", fragte Beren aufgebracht. Sie schaffte es nicht ruhig zu bleiben und einen klaren Gedanken zu fassen. Sorgen und Schuldgefühle wühlten ihre innere Ruhe auf und ließ sie reißbarer als sonst sein. "Wenn meine Augen mich nicht getäuscht haben, hat der Schatten ihn schon verschlungen, als er in Ohnmacht gefallen ist.", sprach Anor nüchtern. Berens Augen weiteren sich. "Bitte nicht...", hauchte sie. In ihren Seiten Augen spiegelte sich, die Verzweiflung, die sich langsam in ihr bildete. "E-er wird nie wieder derselbe sein?", fragte sie und griff nach Anors Händen. Bevor er jedoch zu Wort kommen konnte, redete sie weiter: "Er wird nie wieder mein Freund sein?", Ihr Händedruck würde mit jedem Wort größer, "Ich werde nie wieder den Elben in ihm sehen, der für mich wie ein Bruder war?"
Anor befreite schweigend seine Hände aus ihrem Griff, wandte sich ab und ging zum Fenster. Er sah hinaus und ließ sein Blick über die Umgebung gleiten. In seinem Nacken spürte er den starten und verzweifelten Blick von Beren. Trotzdem ließ er sie auf seine Antwort warten, während er nachdenklich aus dem Fenster sah. Beren wollte gerade was sagen, da sprach Anor bedacht: "Ich bin mir nicht sicher, denn gesehen hatte ich es nie... Doch als ich noch Gûls Lehrling war, sprach sie Mal von einer Dunkelheit, einem Schatten, den sie auf Personen legen könnte, die sie nicht einfach so manipulieren konnte. Der Schatten, wie sie ihn nannte, war ein Lebewesen, welches von Melkor geschaffen wurde. Es würde schwach, als Melkor verbannt wurde und starb, als Sauron vernichtet würde...", Anor stoppte und wandte sich nun zu Beren, "Ich befürchte, dass dieser Schatten doch nicht tot ist und Gûl ihn auf Legolas gehetzt hat."
"Warum und du hast sie doch getötet.", Meinte Beren verwirrt und ging auf Anor zu. Langsam klärten sich ihre Gedanken. "Du willst sagen, dass Gûl noch lebt und ein Schattenwesen auf Legolas gehetzt hat. Warum? Was bringt es ihr. Natürlich, er ist ein Prinz, aber wenn er nicht im Düsterwald ist, bringt es Gûl doch reichlich wenig.", überlegte sie laut. Anor musterte sie und sagte dann: "Das kann ich nicht sagen. Ich weiß nicht, ob Gûl noch lebt und ob das überhaupt der Schatten ist und auch nicht, ob, wenn Gûl noch lebt und es der Schatten ist, Gûl hinter all dem steckt. Das muss ich herausfinden. Bleib hier und ich gehe auf die Suche nach der Antwort."
"Du solltest es nicht alleine machen.", meinte Beren. "Wir sollten es nicht dem Lord sagen, denn...", fing Anor an, doch Beren hob die Hand und ließ ihn verstummen. "Das weiß ich. Wenn es Gûls Plan war, dann wird sie wissen, dass wir es herausfinden. Sie wird denken, dass wir dem Lord davon berichten werden. Es ist eine Falle, ganz klar. Doch alleine wäre es dumm in eine Falle zu tappen, auch wenn es mit Absicht ist. Ich gehe mit dir und wenn was ist, gehe ich und hole Hilfe.", Erklärte sie entschlossen. Kurz sah sie aus dem Fenster und dann entschlossen zu Anor. "Ich will meinen Freund retten, so wie er mich schon oft gerettet hat!", Sprach sie dann und fing an alles nötige zu packen.
Anor sah sie erstaunt an. "Wie kann man so entschlossen für jemand anderen kämpfen?", sprach er seine Gedanken aus, "Sie ist fantastisch..." Beren sah erstaunt auf und grinste dann. "Danke, du bist auch toll.", Meinte sie amüsiert und machte weiter. "Hab ich das gerade laut ausgesprochen?", fragte Anor und wurde vor Verlegenheit rot. "Ja, das hast du und es freut mich, dass du nicht mehr so verschlossen bist. Eigentlich bist du kein einsamer, dunkler Mensch. Du bist ein kluger, mutiger und gutmütiger Junge.", sagte Beren und sah wieder auf. Sie hatte schon fertig gepackt, was sie brauchen würde. "E-ein Junge?", fragte Anor verlegen, aber auch etwas empört. Beren lachte und umarmte ihn. "Lass uns heute Nacht losgehen.", Sagte die Dùnedan dann ernst und löste sich. Anor nickte daraufhin entschlossen und küsste ihre Stirn.Was die beiden nicht wussten, ein kleiner Dùnedan spähte durch das Schlüsselloch und hatte gelauscht. Nun, da sich die beiden großen Dùnedan zum Abendessen aufmachten, rannte der kleine los, um sich zu verstecken. Er verkroch sich in eine Ecke und machte sich klein. Langsam fing er an zu zittern, als er realisierte, was besprochen wurde. Sein Entführer lebte und das machte ihm Angst. Der Anblick der dunklen Gestalt, die er gesehen hatte, bevor er in Trance geraten war, suchte ihn in seinen Träumen heim und nun auch noch wenn er wach war. Seine Augen füllten sich mit Tränen. "Ada...", Schluchzte er leise, «Dan... Roh... Wo seid ihr?», er fühlte sich verlassen, «Leggy... Rette mich.» Leise weinte der kleine Junge, bis er merkte, dass jemand vor ihm stand. Er sah mit vereinten Augen auf und dachte Legolas vor sich zu sehen, doch als er blinzelte erkannte er Glorfindel. «Glorfindel?», murmelte er, wischte sich die tränen weg und stand auf. Glorfindel sah ihn besorgt an und kniete sich vor ihn. «Was ist passiert, mellon nîn?», fragte Glorfindel sanft und legte ihm eine Hand auf die Schulter. «N-nichts.», murmelte Estel und wischte sich nochmal mit seinem Ärmel über das Gesicht. «Wenn du es nicht sagen willst, musst du nicht, aber ich werde dich beschützen, das weißt du, oder?», fragte der Elb nach und Estel nickte. Der Junge wusste, wie stark Glorfindel und fühlte sich nun besser. Kurzentschlossen schlang er seine Arme um Glorfindel. «Wollen wir zum Essen gehen?», fragte Glorfindel und hob ihn hoch. Estel nickte und hielt sich an ihm fest. Glorfindel ging los und Estel entschloss sich, niemanden von dem gehörten zu erzählen, aus Angst, dass es eine Falle war, wie Anor behauptete.
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Man Le? (Legolas Ff)
Fanfiction"Nichts ist schöner, als ein Leben, in dem man nichts machen muss und trotzdem alles kriegt. So wie ein Prinz!" So denken bestimmt viele, doch das Leben des Elbenprinzen Legolas Thranduilion ist nicht so einfach. Kein Friede-Freude-Eierkuchen. Es is...