Avina sah ihn überrascht an aber verstand. Er hatte das alles wegen Amber getan und nun war sie tot. Das musste einfach schrecklich sein. Dennoch beschäftigte sie etwas anderes.
"Was machen wir jetzt?"
"Nunja er ist wieder in Xadrien. Wir haben das Schloss zurück. Im Prinzip...", sagte William.
"Nein!", rief Kyle.
"Das lasse ich ihm nicht durchgehen."
Nathaniel nickte.
"Wir müssen das zu Ende bringen."
Avina umarmte Nathaniel von hinten. "Lass es doch gut sein. Wir können hier glücklich werden."
Sie hatte Angst ihn zu verlieren, doch er schüttelte den Kopf.
"Das werden wir nicht. Daron wird uns nicht in Frieden lassen."
William nickte.
"Wir müssen das beenden."
Auch Selina gefiel das nicht, aber sie musste den Männern Recht geben.Einige Tage später hatten sie das Schloss aufgeräumt und soweit alles wieder in Ordnung gebracht, was Daron während seiner Besetzung hatte aus dem Ruder laufen lassen. William ging durchs Schloss, auf der Suche nach Selina. Sie war seit der Beerdigung von Amber ziemlich trübseelig, hielt sich fern von den anderen und verschwand immer öfter im Wald. Er wusste nicht, wie er das ändern konnte. Er liebte sie und es gefiel ihm gar nicht, sie so traurig zu sehen. Avina und Nathaniel war das ebenfalls aufgefallen und machten sich ebenso Sorgen wie er.
"Hey, hast du Selina heute schon gesehen?", fragte er Nathaniel.
"Ja, sie ist vor ein paar Minuten auf ihr Zimmer gegangen. Sie wollte nicht reden." Er schüttelte den Kopf und schaute aus dem Fenster. Will drehte sich um und lief zu ihrem Zimmer. In der Tür blieb er stehen und sah entsetzt zu, wie sie ein paar ihrer Klamotten in einen Rucksack packte.
"Was tust du da?", platzte es aus ihm heraus.
"Ich packe."
"Wofür?"
"Dachtest du wirklich, dass ich bleibe? Dass ich bleiben kann?" Sie versuchte ihre Worte kalt klingen zu lassen, doch das Zittern in ihrer Stimme hörte er trotzdem. Langsam trat er näher.
"Wieso kannst du nicht bleiben?"
"William, denk doch nach!
Du musst dir bald eine Braut aussuchen und ich werde sie definitiv nicht sein. Ich bin eine einfache Bürgerin, die in Hagenfels aufgewachsen ist. Du würdest damit das Volk gegen dich aufbringen. Noch dazu, weil ich eben eine blutrünstige Gestaltwandlerin bin und jeden in null komma nichts töten würde." Sie lachte bitter auf. Während sie sprach hatte sie ihm die ganze Zeit nicht angesehen. Sie ging wieder zu dem Schrank, holte ein paar ihrer Klamotten heraus und packte diese in ihrem Rucksack.
"Was ist mit Daron?"
"Was soll mit ihm sein? Das Ganze ist jetzt einfache Diplomatie, die müsst ihr allein bewältigen. Falls es zum Krieg kommt, werde ich da sein und kämpfen."
"Selina, bitte geh nicht. Ich will dich hier haben, an meiner Seite. Du lässt Antonias Worte immernoch auf dich einwirken."
"Weil es stimmt, William. Du brauchst eine Prinzessin an deiner Seite. Eine die vom Regieren etwas mehr versteht, als ich. Kein einfaches Gestaltwandlermädchen wie mich."
Das Zittern ihrer Stimme war stärker geworden und Tränen liefen über ihre Wangen. Trauer und Verzweiflung spiegelten sich in ihrem Blick, die er nicht mitansehen konnte. Er nahm sie in den Arm. Er dachte erst, sie würde ihn von sich wegschubsen, doch das tat sie nicht.
"Bitte bleib hier. Ich wollte dich übrigens etwas fragen, als ich hier herein kam.", flüsterte er in ihr Ohr.
"Das wäre?", fragte sie misstrauisch.
"Ich wollte dich fragen, ob du meine Frau werden willst."
Jegliche Farbe wich aus ihrem Gesicht und ihre Augen weiteten sich.
"Aber dein Volk..."
"Vergiss das Volk! Sie werden sich sowieso immer ihre Mäuler zerreißen. Ob du nun eine Prinzessin bist oder eben nicht. Ob du nun eine Gestaltwandlerin bist oder nicht. Außerdem entscheide ich selbst, wen ich liebe und heiraten will und nicht mein Volk."
Sie schaute betreten zu Boden.
"Also?"
Sie hob ihren Blick und sahen ihn das erste Mal seit Tagen wieder richtig an.
"Du hast meine Frage noch nicht beantwortet. Die Frage, ob du meine Frau werden willst."
Tränen flossen wieder aus ihren Augen und ein zögerliches Lächeln machte sich auf ihrem Gesicht breit.
"Ist das ein Ja?"
"Ja, das ist ein Ja.", sagte sie und schlang ihre Arme um ihn.
"Also, wann wollen wir das Volk schockieren und unsere Verlobung bekannt geben?", konnte er es sich nicht verkneifen.
Sie lachte, ein Laut, den er in den letzten Tagen gar nicht gehört hatte.Nach dem Abendessen sprach Avina Selina an.
"Du wirkst glücklicher, als in den letzten Tagen. Was ist passiert?", fragte sie neugierig.
Selina lächelte leicht und sah zu Boden.
"Mich wundert es, dass dein Bruder es euch nicht schon beim Abendessen verraten hat."
"Was verraten?", fragte sie verwirrt.
Selina hob zur Antwort nur die Hand, an deren Ringfinfer nun ein zarter Ring lag.
Avina gab ein Kreischen von sich, der Selinas gute Ohren klingeln ließ.
"Oh, wie toll ist das denn? Bald bist du meine Schwägerin. Nicht mehr nur meine beste Freundin.", quickte sie.
"Oh das wird atemberaubend schön. Wir müssen noch einmal zu dem Drachen und die Kleider holen. Du sahst in diesem Kleid so wunderschön aus. Bei der Bekanntgabe wirst du das tragen." Selina verdrehte ihre Augen. Jetzt fingen die Planungen an und Avina konnte es offensichtlich gar nicht erwarten ihr etwas Nachhilfe im Prinzessin-sein zu geben.So das wars mit Band 4 ^^
Natürlich ist es noch nicht vorbei Daron darf ja nicht so einfach davon kommen.
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Larwenia 4 - Son Of Fear And Elements
FantasyAvina, Selina, Nathaniel und William machen sich auf den Weg, um mit dem König von Sondra zu verhandeln. Dabei werden sie jedoch von Darons persönlicher Attentätertruppe verfolgt, die eine Vergangenheit mit Nathaniel zu haben scheinen. Aber sie hab...