William kämpfte sich durch die Reihen der Dämonen und ließ seinen ganzen Frust an ihnen aus. Schlag um Schlag wurde es vor seinen Augen zu einem einzigen Gemätzel. Mal schnitt er einem Dämon den Kopf ab. Einen anderen rammte er sein Schwert ins Herz oder in die Kehle. Durch die Anzahl der kämpfenden Männer wurden es rasch immer weniger Dämonen, doch auch ihre Seite blieb nicht ohne Verluste.
William nahm die Umgebung um sich nur halb war. Das Brüllen der Schlacht und die Geräusche der Schwerter vermischten sich in seinen Ohren zu einem monotonen Rauschen. Er sah auch kaum noch Dämonen, sondern nur Schwarze Schatten mit roten Augen, durch die er sein Schwert hindurchrasen ließ. Neben ihm tauchten ab und an Soldaten auf und er hörte wie ihr General ihnen einige Befehle zu rief.
Gerade ergoss sich eine letzte Wolke von Pfeilen über den hinteren Teil des Schlachtfelds an dem noch immer fast nur Dämonen standen. Die Bögen hatten zum Glück eine große Weichreite. Dennoch musste sich nun auch der letzte Bogenschütze von seiner Waffe verabschieden und eine ziehen, die im Nahkampf effektiver war.
William ließ sich davon kurz ablenken und plötzlich brach aus den Reihen der Dämonen eine riesige Schlange. Rote Muster zierten ihren Kopf und leuchteten so gefährlich wie ihre Augen. Das Bedrohliche waren jedoch die zwei spitzen Zähne die über ihr Maul hinaus ragten.
William war wie versteinert, er würde es nicht schaffen auszuweichen, da traf plötzlich ein Speer das Augen der Schlange und sie wandte den Kopf in die Richtung aus der er gekommen war.
Dort stand Cory umzingelt von Dämonen und nun nurnoch mit einem kleinen, nahezu lächerlichen Dolch bewaffnet. Sein Speer steckte noch immer im Auge der Schlange, die jetzt auf ihn zu kam.
William konnte das nicht mit ansehen und tat etwas absolut Verrücktes. Er sprang auf den Körper der Schlange und rannte auf ihren Kopf. Der Dämon bemerkte es und begann sich zu schütteln, um ihn abzuwerfen, doch Will schaffte es mit einem Hechtsprung sich am Speer fest zu halten. Er wartete bis er etwas Gleichgewicht hatte um ihn heraus zu ziehen doch im nächsten Moment bewegte die Schlange ruckartig ihren Kopf und er fiel auf den Boden. Kurz keuchend wollte er sich wieder aufrappeln, als er über sich auch schon die Schlange sah und nur noch den Speer nach oben riss. Der Dämon spießte sich selbst auf und dunkeles Dämonenblut tropfte auf Will, doch davon durfte er sich jetzt nicht ablenken lassen. Schnell rappelte er sich auf und hielt Ausschau nach Cory, um ihn den Speer zurück zu bringen. Doch als er ihn entdeckte, war es zu spät.
Mit einer klaffenden Wunde am Bauch lag er auf dem Boden und war bereits tot.
Will wurde schlecht, es sah aus, als hätte ein Dämon ein Stück aus ihm herausgebissen.
Nur durch den Rausch des Kampfes musste er sich nicht übergeben. Verdammt, das war seine Schuld hallte es in seinem Kopf, doch er musste sich wieder auf die Schlacht konzentrieren, sonst läge er gleich daneben und alles war umsonst.
Wütend, ohne zu wissen auf wen, rammte er dem nächsten Dämon sein Schwert in die Kehle und dieser brach röchelnd zusammen. Das änderte jedoch nichts daran, dass gleich der Nächste auf ihn zukam. Es nahm einfach kein Ende.
Plötzlich sprang etwas Weißes in sein Blickfeld und riss den Dämonen zu Boden, gegen den er gerade gekämpft hatte.
"Selina!"
Er war zu verblüfft um irgendetwas anderes sagen zu können, außer ihren Namen. Er traute sich ja kaum seinen Augen zu trauen. Nach allem was er erfahren hatte, müsste sie tot sein, doch nun stand sie vor ihm und er konnte sie einfach nur anstarren.
"Na, hast du mich vermisst?" Sie drehte sich zu ihm um und grinste ihn an. Erleichterung und Glücksgefühle stiegen in ihm hoch. Das war sie wirklich und nicht irgendeine andere weiße Wölfin. Er hatte sie doch nicht verloren.
"Wenn ich von deinem Gesichtsausdruck ausgehe, dann ja.", stellte sie fest.
"Oh du hast ja gar keine Ahnung", flüsterte er und sagte dann laut: "Los, lass uns ein paar Dämonen abschlachten."
Sie grinsten sich an und wandten sich wieder dem Kampf zu. Bald bildete sich um sie herum, ein Haufen aus toten Dämonen und das Gras wurde Blut getränkt. So sah es schon einmal aus. Vor vielen Jahrhunderten gab es genau hier schon mal eine Schlacht, die alles in Rot und Tod getränkt hatte. Noch Tage danach sollten alle Gräser rot gewesen sein und daher hatte die Blutebene, die bis heute nur eine große Graslandschaft war, ihren Namen. Erst heute machte sie ihm wieder alle Ehre. Die beiden kämpften weiter und nach einiger Zeit entdeckte William zwischen den Reihen der kämpfenden immer wieder Männer mit etwas dunkler Haut und seltsamer Kleidung aus Leder. Ganz offensichtlich Normaden. Er sah fragend zu Selina, weil er das Gefühl, dass sie etwas mit der Sache zu tun hatte, einfach nicht los wurde, doch sie grinste ihn nur wissend an und er meinte:
"Wenn das vorbei ist, musst du mir genau erzählen was passiert ist." Denn sie hatte in der Tat dafür gesorgt das fast alle kampffähigen Männer sie begleitet hatte. Mit dem selben Trick wie bei ihrem Bruder. Daron würde sie bald vernichten, wenn sie nichts unternahmen. Nur diesmal war keine nächtliche Drohung nötig und das sie ein Gestaltwandler war, hatte vielleicht auch seinen Teil dazu beigetragen.
"Das werde ich.", rief sie Will zu, musste sich aber gleich wieder umdrehen, um einen Dämon zu erledigen, der sich von hinten an sie herangeschlichen hatte. Sie biss ihm kraftvoll in die Kehle, bis er reglos liegen blieb.
DU LIEST GERADE
Larwenia 4 - Son Of Fear And Elements
FantasyAvina, Selina, Nathaniel und William machen sich auf den Weg, um mit dem König von Sondra zu verhandeln. Dabei werden sie jedoch von Darons persönlicher Attentätertruppe verfolgt, die eine Vergangenheit mit Nathaniel zu haben scheinen. Aber sie hab...