1.Kapitel. Schwarze Armee

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Nathaniel rannte zu Chris.
"Wir müssen weiter! Sofort!"
"Was? Wieso? Was ist los?"
"Ich glaube Daron hat die Schwarze Armee nach uns ausgeschickt"
"Schwarze Armee?"
Chris sah ihn verwirrt an.
"Du willst mir doch nicht sagen, wir haben eine ganze Armee am Hals.
Ich dachte, die sammeln sich auf der Blutebene."
Nathaniel seufzte.
"Nimm nicht alles so wörtlich! Es ist keine Armee."
Chris atmete erleichtert aus, doch Nathaniel musste seine Illusionen zerstören.
"Es ist schlimmer."
"Was? Wie? Das geht nicht, oder?"
Nathaniel sah ihn ernst an.
"Oh doch."
"Und was ist das nun?"
"Es sind fünf Personen, naja gerade nur noch vier, aber egal. Jeder von ihnen ist absolut tödlich. Daron hat sie alle von Kindheit an zu Kampfmaschienen ausgebildet. Es ist eine streng geheime Gruppe die ihm seine Gegner vom Hals schafft."
"Du sagst also, ein Attentäter oder sowas sind hinter uns her?"
"Mit Glück nur einer, aber ich denke nun, wo Daron weiß, dass ich gegen ihn stehe, werden es alle sein. Oder zumindest drei. Jack ist kein Kämpfer, er ... egal. Selina hat nur eine gesehen. Die schwarze Rose."
"Im Ernst? Sogar Decknamen?", fragte Chris.
"Eher Spitznamen. Sie heißt wirklich Rose, aber ich denke nicht, dass sie sich noch an ihren Nachnamen erinnern kann", erklärte Nathaniel und Chris fragte:
"Woher kennst du dich so gut damit aus?"
Nathaniel sah ihn vielsagend an.
"Na wer, denkst du, war ihr Anführer?"
"Deshalb sind es jetzt nur noch vier."
Nathaniel nickte.
"Die reichen aber aus, um uns alle zu töten. Rose ist Dämonenspezialistin. Sie kontrolliert sie so gut, dass sie sogar auf ihnen reiten kann. Selina sagte, sie hat etwa zehn dabei."
Chris schluckte.
"Was können die anderen?"
Nathaniel seufzte.
"Hunter ist ein Spion der Extraklasse. Er schafft es irgendwie überall zu sein, ohne bemerkt zu werden. Man nennt ihn nicht umsonst 'schwarzer Schatten' und Kyle ist die Klinge. Er beherrscht jede Waffe von der ich je gehört habe. Wie gesagt Jack ist vermutlich nicht dabei. Er ist ... sagen wir, er ist für Verhöre zuständig. Aber wenn ich es mal so sagen darf, du bist besser tot als gefangen zu werden und in seine Klauen zu geraten."
Chris schluckte erneut.
"Klingt ja nett. Was warst du? Wenn ich fragen darf."
"Ich war für die Magie zuständig. In so fern haben wir noch Glück. Sie können uns keine Zauber auf den Hals hetzen."
"Oh ja sehr beruhigend", meinte Chris sarkastisch.
"Dann werden wir nur hinterrücks aufgeschlitzt, erschossen und von Dämonen zerfleischt."
Nathaniel sagte nichts dazu. Er hatte ja keine Ahnung. Nathaniel hatte es William einmal gesagt, er hinterließ nur Asche und Tod, wenn er keine Rücksicht auf Verluste nahm. Das Problem war, dass er das hier nicht konnte, weil es nicht nur seine Feinde vernichten würde, sondern jeden in seiner Nähe.
"Also gut", seufzte Chris.
"Ich mach alles zum Aufbruch fertig."
"Gut", meinte Nathaniel und lief zurück zu den anderen.

Selina war mittlerweile wieder ein Mensch und versuchte im sitzen eine günstige Position zu finden, in der ihre Seite nicht schmerzte.
Avina beugte sich vor.
"Du solltest dich von dem Heiler anschauen lassen."
"Nein", fauchte sie sie an, "Ich lasse mich nicht von diesem Idioten anschauen. Es heilt doch schon. Ich spüre wie sie Rippe sich langsam an ihren Platz zurückschiebt. Es bleibt so wie es ist.
Morgen Abend ist alles verheilt."
"Du weißt hoffentlich, dass wir die Nacht durch reisen werden?"
"So wie Nathaniel davon gerannt ist, konnte ich es mir denken."
Will wollte einen Arm um sie legen, doch sie fuhr ihn an.
"Heute nicht! Jetzt nicht! Es tut weh, wenn man es auch nur streift. Also umarme mich heute mal nicht."
Er zog rasch seinen Arm zurück und Nathaniel kam zu ihnen zurück.
"Wir werden diese Nacht durchreisen."
"Das wissen wir.", sagten die drei im Chor.
"Gut in ein paar Minuten brechen wir auf."
"Nate?", fragte Selina.
"Ja?"
"Hast du irgendetwas, das meine Schmerzen lindern kann?"
"Nein ich glaube nicht, dass irgendetwas hilft."
Sie richtete sich auf und wimmerte vor Schmerzen. Am liebsten hätte sie sich zusammengekauert. Aber das hätte nur noch mehr Schmerzen verursacht. Will stand sofort neben mir, doch sie hielt ihn auf Abstand.
"Näher dich mir niemals, wenn ich verletzt oder krank bin. Ich kann dich immernoch verletzen, wenn ich mich eingeengt fühle. Dann handelt der Instinkt mich selbst zu verteidigen."
"Na gut.", sagte er und sah wie einer der Wölfe Chris beobachtete und ihn nicht aus den Augen ließ. Er sagte vorerst nichts, aber später würde er Selina danach fragen.

Das Zeichen zum Aufbruch ertönte und sie setzten sich langsam in Bewegung. Raphael hatte Selinas Hand genommen und lief nun neben ihr.
"Warum läufst du so komisch?"
"Mir geht es nicht gut. Aber mach dir keine Sorgen. Morgen geht es mir dann besser."
"Bist du dir sicher?"
"Ja ich bin mir sicher. Willst du auf Kassiopeia reiten? Dann kannst du ein wenig schlafen."
"Ja, aber nur, wenn er in deiner Nähe bleibt."
Sie lächelte. Er war so süß.
Sie rief Will zu sich, der ein Stück vor ihnen geritten war. Er brachte den schwarzen Hengst zum Stehen und wartete auf sie.
"Was ist los? Alles in Ordnung?", fragte er besorgt.
"Ja es ist alles in Ordnung. Ich wollte dich nur fragen, ob Raphael mit dir auf Kassiopeia reiten kann. Vielleicht kann er da etwas schlafen."
Er lächelte warmherzig und stieg ab, nahm Raphael und setzte ihn auf das Pferd. Er nahm die Zügel und führte das Pferd neben sich her.
Er beugte sich näher zu Selina.
"Warum lässt du Christian beschatten?", flüsterte er.
"Ich traue ihm nicht. Vorhin wollte ich noch etwas mit ihm besprechen als er auf den Weg in den Wald war. Er wirkte sehr überrascht als ich seinen Namen rief. Als wir fertig waren ist er fast in den Wald gerannt. Einerseits aus Sicherheitsgründen und weil ich ihm nicht traue, habe ich ihm den Wolf hinterher geschickt."
William nickte. Sie wusste, es klingt absurd, aber irgendetwas stimmte hier nicht.
"Wie gehts deiner Rippe?"
"Sie schmerzt immernoch, aber sie heilt und schiebt sich langsam wieder an Ort und Stelle zurück."
"Na das klingt doch ... interessant."
Sie kicherte leise und schmiegte sich leicht an ihn und ignorierte den Schmerz. Er legte eine Hand auf ihren Rücken und drückte sie kurz an sich, um ihr einen kleinen Kuss auf die Lippen zu geben. Raphael hatte sich mittlerweile auf das Pferd gelegt und hielt die Augen geschlossen. Selina lächelte, nahm Wills freie Hand und so liefen sie weiter.

Larwenia 4 - Son Of Fear And ElementsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt