Eifersucht

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Sannahs Sicht

Rufus hatte gerade wirklich Smeralder gesagt, oder? Das konnte doch kein Zufall sein. Das Mädchen da, das maximal vierzehn Jahre alt war, musste Smeralder aus der Zukunft sein. Naja bei näherer Betrachtung stimmte ihre gebräunte Hautfarbe und ihr Gesicht mit diesen ausdrucksvollen starken Augen mit dem aus der Zukunft überein.

》Sie ist euch das Wichtigste?《 fragte Lex um sicher zu gehen und kniete sich vor sie auf dem Boden nieder.

》Ja ...《 bestätigte Arina kleinlaut.

Miststück. Wie kann man nur sein Kind an einem Teufel verkaufen? Wie verzweifelt oder ängstlich kann man sein?!
Lex kochte innerlich vor Wut. Wahrscheinlich hätte er am liebsten diesen "Vertrag" so geändert, dass er sie töten durfte.

》Gut ...《 gab er dann mit eiskaltem Blick zurück bevor er seiner Aufmerksamkeit Smeralder widmete. 》Hallo kleine Smeralder, mein Name ist Luxaria und ich werde ab heute auf euch aufpassen. Im Gegenzug wirst du dich verändern.《 erklärte er und legte seine Hand auf ihre Schulter.

》Lu ... Lux ...? Kann ich dir auch einen Spitznamen geben?《 fragte sie stattdessen seelenruhig ohne die Tatsache zu bedenken was gleich unweigerlich geschehen würde.

》Eh ... ehm?!《 Lex war sprachlos.
Ich konnte mir ein Lachen nicht nehr verkneifen. Es platzte förmlich aus mir heraus. Sie hatte also schon immer eine so große Klappe gehabt!
》N-Na klar.《 stammelte Lex und lachte verwirrt auf.

》Gut. Ich nenne dich einfach Lex ok? Das hört sich wenigstens etwas besser an.《 beschloss sie und verschränkte felsenfest ihre dünnen Arme vor ihrer Brust. Smeralder schmunzelte süß. Man konnte ihr gar nicht widersprechen, man musste sie einfach mögen.

》Na gut, mein Name ist Lex und ich werde dir jetzt im Namen meines Vaters die Seele nehmen.《 seufzte er und warf ihren Eltern einen bitterbösen Blick zu.
Ich erschauderte als ich spürte wie seine Magie durch meinen Körper floss. Er manipulierte diese Menschen also und er sollte die beschützen? Er hat sich hier wohl eher gerade einen kompletten Zirkus mit Sklaven besorgt.

Als Smeralder Lex' glühenden Blick bemerkte stolperte sie unwillkürlich zurück. 》Wie ... was machst du da!?《 kreischte sie und krabbelte panisch immer weiter zurück.

》Hab keine Angst, kleine Smeralder. Deine Eltern gaben dir mich zum Opfer. Ich werde dich nicht töten, nicht verletzen und niemals zulassen, dass dir jemand ein Haar krümmt. Im Austausch dafür gibst du mir die Hälfte deiner Menschlichkeit, deiner Sterblichkeit. Du wirst mir und meinem Vater dienen.《 sein Tonfall war erschreckend angsteinflößend. Er klang so tief und aromatisch und dennoch einfach nur gruselig.

Gerade als Lex sich ihr weiterhin nähern wollte verschwamm die Situation wieder. 》Nein nicht jetzt, das will ich noch sehen!《 rief ich und versuchte mich irgendwo festzuhalten, aber der Strudel zog mich weiter in sich. Verschlang mich ganz und gar, bis ich wieder woanders auftauchte.

Urplötzlich hockte ich auf einer Wiese. Überall um mich herum wuchsen exotische Blumen aller Farben. Während abertausende von Sternen diese Nacht erhellten, umhüllte mich der Duft von süßem Honig. Ganz nah bei mir hörte ich das Zirpen von Grillen und das Rauschen eines naheliegenden Baches.
Dass es so einen Ort auf dieser Erde überhaupt geben konnte grenzte an die Unmöglichkeit. Wüsste ich es nicht besser würde ich glatt behaupten, dass wir im Himmel waren.
Mein Herz flatterte wie wild ... aber das lag wahrscheinlich eher nicht an dieser wunderschönen Landschaft.

》Smeralder, wirklich, das ... das geht nicht. So lautet nicht unser Pakt. Mein Herz gehört jemand anderem!《 jammerte Lex verzweifelt.

》Ach komm Lex. Karla, Sienna und Charlotte haben mir erzählt was du mit ihnen alles angestellt hast!《 kicherte Smeralder belustigt. Sie hörte sich nun viel reifer und älter an als zuvor. Wir waren also praktisch in der Zukunft, die für mich ... irgendwie ... in der Vergangenheit lag? Wow, ich bin verwirrt.

Allein unter Teufeln 3Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt