Ich bin einfach nicht müde

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Sannahs Sicht

Beschämt hatte ich Seth eine Gardine um seine Schultern gelegt, denn ich wollte nicht wirklich wissen worauf das hier hinaus gelaufen wäre.

Seth grinste immernoch amüsiert bis ich ihm dann mit der Kälte der momentanen Situation konfrontieren musste. 》Wann kommst du wieder hier raus?《 fragte ich und hockte mich auf meine Knie.

Seths Lächeln veränderte sich, es wurde kühler und ernster. 》Ich werde noch einwenig hier bleiben, solange bis ich wieder komplett normal bin ...《 erklärte er kleinlaut und zog die Gardine enger an sich.

》Verstehe ...《 Entgnete ich und kratzte meinen Hinterkopf. 》Es tut mir leid, ich meine das an deinem Hals.《 schuldbewusst strich ich ihm vorsichtig mit meinen Fingerspitzen über die Seite seines Halses.

》Du hast mir damit mein Leben gerettet und ausserdem.《 er hob sein Kinn leicht an. 》Sieh nur die Wunde ist schon fast verheilt!《 verkündete er stolz und grinste mich besänftigend an.

Vertrau ihm nicht!
Mir wurde schwindelig, mein Kopf drehte sich, meine Sicht verschwamm. Warum ausgerechnet jetzt?!
》Ich sollte jetzt gehen.《 murmelte ich und erhob mich auf zitternden Beinen.

Verwirrt zog Seth seine Stirn in Falten und stützte mich liebevoll an meinen Armen.

Fass mich nicht an!《 schrie ich und schlug seine Hände weg. Nein, nein das habe nicht ich gesagt, es war mein Kopf. 》E-s tut mir leid. A-auf Wiedersehen!《 während ich weg rannte spürte ich Seths verwirrten Blick auf meinem Rücken.

Ich spürte seine Sorge um mich und seine Angst etwas falsch gemacht zu haben. Mein Magen verkrampfte sich bei dem Gedanken ihn verletzt zu haben. Ich biss mir auf die Unterlippe um meine Frustration zu unterdrücken und den Kloß in meinem Hals nicht zu spüren.

Hastig stolperte ich durch die Dunkelheit bis ich etwas klebriges unter meinen Füßen spürte.
Mit unregelmäßigen Atmen drehte ich mich um und erblickte eine gebogene nun weisse Tür.

Auch Kalzifers und noch eine weitere Tür waren nun farblos, so als hätte man sie gewaschen oder eher gereinigt. Erschöpft fiel ich zu Boden und umklammerte mit meinen Armen schluchzend meinen bebenden Körper.

Ich schrie alles hinaus. Meine Angst, meine vergangene Sorge um die Jungs und Kalzifer und meine Furcht vor der Verändung, die ich bislang in mir gespürt hatte und immernoch spürte.
Dass er da war wusste ich schon als er erschienen war, Arach. Still schweigend stand er abwartend hinter mir.

Als aus meinem Schrei ein Schluchzen und dann ein Schluckauf wurde legte er mir sanft seine kühle, beruhigende Hand auf den Scheitel.
》Willkommen zurück, Prinzessin.《 begrüßte er mich und hockte sich auf Zehenspitzen neben mich. Ich sah ihn nicht an. Ich wollte ihn nicht ansehen!
Immernoch hatte ich das Gesicht der Spinne vor meinen Augen. 》Keine Angst.《 besänftigte er mich als könnte er meine Gedanken lesen. Seine absolut normale Hand kam von hinten in mein Sichtfeld. Unsicher drehte ich mich zu ihm um und sah schüchtern zu ihm hinauf. 》Sie sind noch so jung Prinzessin.《 lachte er leise und zog ein Taschentuch aus dem Ärmel seines weissen Hemdes.
Sanft trocknete er meine Wangen ab und hob dann mein Kinn höher. 》Bewahre deine Würde als Maske Prinzessin.《 raunte er und zog mich dann auf meine Beine.

Erneut biss ich mir auf meine Unterlippe. 》Ich sollte jetzt gehen. Die anderen machen sich bestimmt Sorgen um mich.《 murmelte ich und taumelte los.

》Ihr dürft nicht alleine durch mein Nest. Ich bin hier zwar alleine aber trotzdem ist es nicht sicher für euch.《 mit diesen Worten seines Akzentes eilte er mir hastig hinterher auch wenn ich noch nicht besonders weit gekommen war.

Allein unter Teufeln 3Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt