Ich bin ein Teufel

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Sannahs Sicht

Mir wurde einfach nur schlecht bei dem Anblick dieser Leiche. Bis vorhin war es ein süßer kleiner Dämonenjunge. Doch nun ... bloß noch ein Skelett aus Haut und Knochen mit gruseligen Flügeln am Rücken und leeren Augenhöhlen.

Ich wurde erst durch eine kühle Hand auf meiner Schulter aus meiner Starre befreit.
》Alles in Ordnung mit dir?《 fragte Alec und musterte mich besorgt.

Ich schluckte, ich wollte nicht, dass Alec gleich mein Mittagessen in sein Gesicht bekam also nickte steif. 》Ja ... Ja klar. Bringt den Jungen zu Kalzifer. Er meinte ja, dass die Seelen seltsamerweise nicht ins Fegefeuer gelangen ohne Hilfe. Vielleicht findet er diesmal die Ursache für ...《 ich sah den toten Körper an. 》Für das da.《 den Rest des Satzes seufzte ich nur noch und rieb mir angespannt meine Schläfen.

Ohne etwas zu sagen, ging ich auf den Ausgang des Saals zu. Ich wollte mich nicht umdrehen. Ich ... Ich hatte mich doch an die Grausamkeit gewöhnt!
》Meisterin!《 rief Casyo, ich hörte sie von hinten auf mich zu rennen. 》Wo wollt Ihr hin?《

Krampfhaft drehte ich mich zu meiner Leibwache um und zwang mir ein Lächeln auf die Lippen.
》Bitte bring die Teufel zur Tür und ...《 ich senkte beschämt den Kopf. 》Vereinbare noch einen Termin mit Ale ... ich meine Acedia.《 ich musste professionelle bleiben!

》Jawohl Meisterin.《 Casyo verbeugte sich leicht vor mir und eilte zurück zu den Jungs, die immernoch mit der Leiche beschäftigt waren.

Den Moment nutzend eilte ich aus dem Saal und über die Flure in Richtung des Gartens. Mir war speiübel, mit jedem Schritt den ich tat wurde es schlimmer.
In meinem Garten, der sich im Hinterhof befand, angekommen warf ich mich gegen einen der robusten Bäume, strich mir mein Haar zurück und erbrach mich bei der Erinnerung des Jungen.

》Wähh ...《 murmelte ich und wischte mir meine Mundwinkel sauber. Ehrlich, egal was das war aber Gade sollte mir nichts Blaues mehr zum essen geben!

Suchend sah ich mich nach dem kleinen Teich um, in dem sich oftmals einige dämonische Unterrassen aufhielten. Kaltes, klares und vorallem frisches Wasser würde mir gut tun.
》Du bist aber ein ganz braver!《 säuselte urplötzlich eine Stimme wie aus dem Nichts.

Ich schreckte in mich zusammen und ließ meinen Blick durch die Umgebung schweifen.
》Naww ... du bist so lieb!《
Verwirrt zog ich eine Augenbraue in die Höhe.
》Und dieses schwarze weiche Fell!《

Oke jetzt reicht's aber. Das sind Haare! Lange, gepflegte und gesunde Haare, ich war doch kein Hund!
》Ja fein!《
Endlich hatte ich die Richtung, aus der die Stimme kam, ausmachen können, ich sprang in das nächste Gebüsch und kroch mit animalischen katzenartigen Bewegungen über den harten Boden.
》Hey lass das! Böse! Aus! Pfui!《

Endlich sah ich auch mit was oder eher mit wem ich es zu tun hatte, denn das Gebüsch, in dem ich mich befand, hatte eine kleine Lücke zwischen den dichten Blättern.

Ich sah den jungen Mann nur von der Seite und dennoch ... er wirkte wie ein Gott. Ein strahlend weißes Lächeln umschmeichelte sein Gesicht und seine großen orangenen Augen schimmerten mit jeder seiner Bewegungen in einem herrlichen Karibikblau.
Sein zerzaustes, mittellanges oranges Haar war seinen Augen sehr ähnlich. In den dichten Haaren befanden sich einige blaue Strähnen, die viel weicher als der Rest aussahen. Sein Haar umspielte sein perfektes Gesicht. Ich meine, natürlich bin ich hauptsächlich von gut aussehnden Männern umgeben und natürlich waren sie um einiges beeindruckender als er aber ... dieser Junge war dennoch wunderschön anzusehen.

Allein unter Teufeln 3Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt