Only a bit differently

Kapitel 9

Chris hatte in den zehn Minuten, die Isabelle verschwunden war, die schwarze Katze gestreichelt. Nachdem Isabelle die Treppe wieder herunter gekommen war, hatten sie sich in die unnormal große Küche gesetzt und etwas gegessen, wobei sie nur das aller nötigste an Nahrung zu sich genommen hatte. Schließlich hatten sie an dem Schiff weiter gebaut und irgendwann wurde Chris von James zu dem Cafe gefahren und von dort aus war er mit seinem eigenen Wagen nach Hause gefahren. Er hatte die ganze Zeit über das nachdenken müssen, was Olivia ihm gesagt hatte. Was für ein Geheimnis hatte Isabelle? Dadurch, dass er sich diese Frage immer und immer wieder gestellt hatte, war ihm die Freude darüber vergangen, dass sogar Olivia der Ansicht war, dass er ein guter Freund für Isabelle werden würde.

Am nächsten Tag wirkte Isabelle wieder ganz normal. Chris wollte sie auf ihr seltsames Verhalten von gestern ansprechen, ließ es dann aber doch, da er Befürchten hatte, sie würde sich von ihm zurückziehen.

,,Du solltest heute noch einmal nach der Schule zu mir kommen, damit wir das Schiff zu Ende anmalen können." sagte Isabelle, als Chirs sich hingesetzt hatte. Chris nickte zustimmend. Nach einer kurzen Zeit kam die Bedienung und brachte Chris nicht wie sonst einen Tee, sondern Kaffee. Chris war, bevor er sich zu Isabelle gesetzt hatte, zum Tresen gegangen und hatte dem jungen Mann darum gebeten ihm einen Kaffee zu bringen, da er heute sehr müde war. Mit unter wollte er vielleicht auch noch etwas Zeit schinden, da er nicht wusste wie Isabelle sich verhalten würde. Chris entging Isabelles skeptischer Blick nicht, als die dampfende Tasse auf dem Tisch stand und der Geruch von frischem Kaffee sie umhüllte. Tatsächlich starrte sie das Getränk an, als würde es jeden Moment anfangen zu reden, dann Beine bekommen und davon laufen. Chris war so abgelenkt von ihrer Reaktion auf den Kaffee, dass er ganz vergaß ihn zu trinken bevor er kalt wurde.

,,Hast du noch nie Kaffee getrunken?" fragte er ironisch. Zu seiner Überraschung schüttelte sie den Kopf. 

,,Du hast noch nie Kaffee getrunken?!" fragte Chris entgeistert. Sie sah das Getränk immer noch an, dann sah sie zu ihm. ,,Hier," ,Chris schob ihr seinen Becher rüber, ,,probier mal."
Isabelle sah weiterhin zu Chris.

,,Nun probier schon! Der schmeckt echt gut. Und ist effektiv zum Wachbleiben." sagte Chris aufgeregt. Er wusste selbst nicht, weshalb er genau aufgeregt war. Entweder, weil er derjenige war, der dabei sein durfte, wenn Isabelle Nash das erste Mal Kaffee trank oder weil er der Grund dafür war, dass sie Kaffee probieren würde. Langsam nahm sie den Kaffeebecher und betrachtete die dunkle Flüssigkeit.

,,Nun stell dich nicht so an." drängte Chris, wobei er etwas amüsiert war. Vorsichtig nippte sie an dem Kaffee, dann trank sie einen kleinen Schluck. Chris sah sie erwartungsvoll an, während sie die Tasse wieder auf den Tisch stellte und sie zu ihm rüber schob.

,,Ich nehme an, du trinkst den Kaffee immer mit einem Haufen Zucker."

Chris sah sie entgeistert an.

,,Wie kommst du darauf? Also, es stimmt schon, aber woher weißt du das?"

,,Nie im Leben würdest du etwas trinken können, dass so bitter schmeckt." erwiederte sie schlicht. Chris hatte Isabelles Beobachtungsgabe schon immer bewundert, aber manchmal schien sie ihm auch etwas unheimlich. Sie brauchte einen Menschen nur ansehen und schon konnte sie einem Informationen über ihn geben, die immer stimmten.

,,Heißt das, du magst Kaffee?"

Schweigen.

,,Ist das ein Ja?"

Schweigen.

,,Das ist ein Ja! Du magst Kaffee!" rief Chris begeistert. Isabelle, die wieder in ihrem Buch gelesen hatte, würdigte ihm keines Blickes.