Chris hatte nicht mehr erfahren können, was mit Isabelle los war. Auf dem Weg zu ihr wurde er von niemand geringerem als Elliot höchstpersönlich abgefangen und nach draußen befohlen. Dass Chris sich dieser Anordnung widersetzte, war natürlich selbstverständlich. Somit dauerte es auch keine zehn Sekunden bis beide auf 180 waren und sich sogar gegenseitig anschrien, von Chris' Seite aus noch mit wilden Handgestiken, die seinen Standpunkt untermauern sollten. Am Ende lief es schließlich darauf hinaus, dass Elliot ihm drohte, was Chris mit einem Schnauben quittierte und kopfschüttelnd die Villa verließ. Seit dem hatte er weder mit Isabelle noch mit Elliot gesprochen. Er glaubte, dass eine kleine Auszeit ihm und Isabelle ganz gut tun würde und was Elliot betraf: Chris hatte nicht vor die nächste Zeit mit ihm auch nur irgendetwas zu tun zu haben. Heute war der 31. Dezember und Silvester würde er mit seinen Freunden feiern; da hatte er so wie so keine Zeit sich den Kopf über unnötige Dinge zu zerbrechen. Der Plan war, dass sie sich wieder bei Sam trafen und dann zu einer Party im Freien gingen, auf der dann ein riesiges Feuerwerk stattfinden sollte. Chris freute sich schon sehr darauf und wollte sich von Nichts und Niemandem die Laune verderben lassen. Noch dazu holte Jamie ihn ab, damit sie wieder zusammen zu Sam gehen konnten, was ihn mit noch mehr Freude erfüllte. Aber für den perfekten Abend fehlte noch das perfekte Outfit, weshalb er schon seit einer Stunde und elf Minuten den gesamten Inhalt seines Kleiderschrankes auseinandernahm. Als seine Verzweiflung immer größer wurde, wollte er schon zu seinem Handy greifen und Isabelle anrufen, erinnerte sich dann aber wieder daran, dass er erstmal nicht mit ihr reden sollte. Missmutig sah er sich in seinem Zimmer um und ließ sich seufzend auf sein Bett fallen (Oder eher auf den Kleiderhaufen, der sein Bett nur erahnen ließ). Schließlich nahm er sein Handy doch in die Hand und überlegte einen Moment. Dann rief er Marina an, die bereits nach dem zweiten Klingeln abnahm.
,,Hey Chris, was gibt's??" fragte sie gut gelaunt ins Telefon. Chris brauchte ein bisschen, um zu antworten. Eigentlich hatte er mit eisernem Schweigen von der anderen Seite der Leitung gerechnet, doch dann musste er sich ins Gedächntis rufen, dass es nicht Isabelle war, die er angerufen hatte.,,Ich stecke in einem Dilemma, das einem Weltuntergang gleicht." sagte er schließlich. Er hörte wie Marina die Luft einsog.
,,Was ist passiert?" fragte sie besorgt.
,,Ich weiß nicht, was ich anziehen soll. Ich muss mir neue Kleidung kaufen, fürchte ich."
Chris spürte förmlich wie Marina sich am anderen Ende wieder entspannte. Dann folgte ein herzliches Lachen.
,,Du brauchst keine neuen Sachen, sondern nur jemanden, der dir bei der Auswahl behilflich ist."
,,Ich erwarte dich in 20 Minuten bei mir." forderte Chris, einem Nervenzusammenbruch ziemlich nahe. Sie erkundigte sich noch nach seiner Adresse und schon hatte sie aufgelegt. Nach 30 Minuten klingelte die Haustür, welche Chris schwungvoll öffnete. Marina trug eine gewöhnliche Jeans und eine grüne Bluse, dazu schwarze halbhohe Stiefel. Sie hatte guten Geschmack, aber trotzdem könnte sie mehr aus sich machen.
,,Du bist zehn Minuten zu spät." sagte Chris statt einer Begrüßung.
,,Ich habe weder ein eigenes Auto, noch genügend Geld, um es für einen Chauffeur zu verschwenden." erwiederte sie freundlich. Ein wenig beschämt trat Chris zur Seite, damit sie eintreten konnte. Ihren Mantel, den sie bereits in der Hand gehabt hatte, hängte sie an der Gaderobe auf, ehe Chris auch nur die Möglichkeit hatte ihn ihr abzunehmen. Ihre Stiefel ordnete sie auch ordentlicher, als er es je getan hätte, zu den anderen Schuhen.
,,Wow, dieses Haus ist echt riesig." bewunderte Marina, als sie von dem kleinem Vorraum in die Küche traten. Wie so häufig vergaß Chris, dass sie aus normalem Hause stammte und ihre Eltern gerade genug Geld gesparrt hatten, dass es ihr möglich war, auf die Eliteschule zu gehen. Sie sollte erst einmal Isabelles Haus sehen. Er lächelte freundlich.
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Only a bit differently
Teen FictionEr ist hübsch, modebewusst, hochnäsig und außerdem schwul. Und genau das macht ihn zum Außenseiter der Schule. Sie ist arrogant, herablassend, will eigentlich mit niemandem reden, ist so hübsch, dass sich die Jungen zweimal nach ihr umdrehen und neu...