Kapitel 12

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Samstag. 9:34 Uhr.
Der Regen fiel immer noch wie aus Eimern vom Himmel und das Donnern hatte auch nur mäßig nachgelassen. Hier saß er nun. Eingesperrt in einem kleinen Schloss mit einem Butler, einem Chauffeur, einer Zofe, Isabelle Nash und nicht zu vergessen Elliot Damon Bail, der es geradezu darauf anlegte Chris zu provozieren. Er hatte nichts anderes gewollt, als tiefen entspannt eine Zeitschrift zu lesen, während er auf dem bequemen Sofa saß, eine kleine schwarze Katze neben sich, die leise schnurrte, und eine dampfende Tasse Tee vor sich auf dem Glastisch. Aber seine Pläne wuden natürlich ruiniert. Elliot kam herein und fing an Chris bis zum Abwinken zu ärgern. Was konnte er denn dazu, dass Elliot in der Zeitschrift abgebildet war, die er las und ausgerechnet die Seite offen war, als Elliot hereinkam?!
Und zu allem Überfluss war Isabelle nicht einmal in der Nähe gewesen, um Elliot wieder von ihm wegzuschafffen, da sie sich wieder in ihr Mal-Zimmer verschanzt hatte. Darum saß Elliot jetzt immer noch bei Chris und nahm ihm jegliche Ruhe, von der er gehofft hatte, sie noch zu finden.

,,Wer weiß, vielleicht bist du eines Tages ja auch in irgendeiner Zeitschrift, die gesellschaftlichen Einfluss hat."

Elliot saß entspannt zurückgelehnt auf dem Sofa, die Hände in den Hosentaschen und grinste belustigt. Heute hatte er sich nicht so viel Aufwand um seine Haare gemacht -ein paar einzelne Strähnen hatten sich von ihrem Platz gelöst und eine hing ihm etwas in die Stirn- und tortzdem sah es gut aus, wie Chris sich wohl oder übel eingestehen musste. Er trug eine dunkelgraue Hose und einen schwarzen Pullover mit Kaputze, wodurch seine aufregenden Augen noch mehr zur Geltung kamen. Chris war sichtlich genervt. Er klappte die Zeitschrift zu und drehte sich zu Elliot mit einem gespielt freundlichem Lächeln.

,,Ich hasse dich."

Chris war sich nicht sicher woher das so plötzlich kam- Es war einfach aus dem Bauch heraus. Elliot grinste weiter.

,,Wenn ich du wäre, würde sich mich auch nicht mögen, aus reinem Neid nicht so gut auszusehen, geschweige denn so erfolgreich zu sein."

Chris hätte jetzt gerne erwiedert, dass es keine Kunst war erfolgreich etwas zu leisten, wenn man der Sohn einer der ziemlich reichsten Männer ist, doch da Elliot von seinem Geld, das ihm zur Verfügung stand, ein altes Gebäude aufgekauft hatte, es neu renouvieren lassen hat und nun ein Club in der unteren Etage lag und Zimmer in den oberen Etagen, konnte er ihm das wohl kaum vorwerfen. Es war quasi ein kleines Hotel, das Elliot errichtet hatte, wodurch beträchtliche Einnahmen auf sein Konto eingingen. Und wenn man bedachte, dass er immer noch studierte und von Oxford aus es schaffte ein Hotel zu leiten, egal wie groß oder klein es sein mochte, musste man ihm Annerkennung zugestehen. Chris sprach das natürlich nichts aus. Stattdessen wandte er sich schweigend von Elliot ab und schlug die Zeitschrift wieder auf, wobei er darauf achtete die Seite, auf der Elliot zu sehen war, schnell und unvorsichtig umzublättern. Zu dumm nur, dass er auf der nächsten Doppelseite auch noch abgebildet war und ein Text daneben stand.

,,Echt jetzt?!" rief Chris aufgebracht. Wütend schloss er die Zeitschrift wieder und warf sie auf Elliot, der anfing leise zu lachen. Chris hatte ihn noch nie ehrlich lachen gehört, weshalb er im ersten Moment überrascht war. Danach hatte er alle Mühe nicht zu grinsen und damit er das verstecken konnte, setzte er seine Diva-Miene auf, überschlug seine Beine und würdigte Elliot keines Blickes.

,,Streitet ihr euch schon wieder?" ertönte Isabelles Stimme, als sie das Wohnzimmer betrat mit einer Teetasse in der Hand. Elliot drehte seinen Kopf kurz zu ihr und sah dann wieder zu Chris.

,,Ach was. Ich habe ihm gerade nur gesagt, dass er in diesen engen Skinny-Jeans super sexy aussieht und eines Tages sicherlich auch in so eine Zeitschrift kommen wird."

Chris' Wangen liefen feuerrot an, wodurch Elliots Grinsen nurnoch breiter wurde. Isabelle, die sich eindeutig in einer Situation befand, deren Lage sie nicht einschätzen konnte, zog eine Augenbraue hoch. Man sah ihr regelrecht an, dass sich eine leichte Panik in ihr formte, da es wohl eine der ersten Situationen war, aus der sie sich nichts erklären konnte. Wenn Chris nicht so beschämt über Elliots Aussage gewesen wäre, hätte er sicherlich über ihr Unwohlbefinden gelacht, doch er brachte nur ein schwaches Grinsen zustande. Beim Anblick der Zeitschrift kochte wieder die Wut in ihm hoch, sodass er abrupt aufstand und sich mit Schwung zu Isabelle drehte.

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