Das Wochenende näherte sich schneller, als gedacht, was Chris in sichtlich bessere Laune versetzte, da es bedeutete, dass er in wenigen Tagen seinen gewohnten Kontakt zu Isabelle wieder aufbauen konnte. Während er sich deshalb weniger Sorgen um ihre Freundschaft machte, wie zu Anfang der Woche, schien es Isabelle hingegen keineswegs in eine fröhlichere Laune zu versetzten. Sie redete nur das nötigste mit Chris, ging den anderen aus den Weg und auch bei den Proben gab sie meist keinen Ton von sich. Die einzige Verbesserung, die stattgefunden hatte, war als Robin am Donnerstag zu Isabelle und ihren Freundinnen an den Tisch gegangen war, um sich für ihr Verhalten bei der Probe zu entschuldigen, da sie kein Recht gehabt hätte sich so dermaßen einzumischen und, dass sie, sofern das Angebot noch stünde, gerne mit Jenny und ihr auf die Modenschau gehen würde, zu der Isabelle sie vor einiger Zeit eingeladen hatte. Isabelle hatte sich schweigend alles angehört, was Robin zusammengestammelt hatte und sie letztendlich mit einem Lächeln beschwichtigt und gemeint, dass schon alles vergessen sei und sie sie am Samstag abholen würde. Mit hochrotem Kopf hatte Robin dann den Tisch verlassen und sich schnellen Schrittes wieder zwischen Jenny und Tina verkrochen.
Mittlerweile war die vierte Unterrichtsstunde an diesem Freitag vergangen und Chris musste unweigerlich feststellen, dass seine Gedanken sich immer wieder um einen gewissen jemand mit weißblonden Haaren und kalten eisblauen Augen drehten. So sehr er auch versuchte ihn aus seinen Gedanken zu verbannen, er tauchte immer wieder auf. Etwas, dass sich Chris nur schwer eingestehen konnte und er öffentlich niemals zugeben würde. Es war nicht nur so, dass er sich den Kopf darüber zerbracht, warum Elliot sich nicht meldete, sondern er auch anfing über Elliot an sich nachzudenken. Über seine weißblonden Haare, die noch einen Silberstich hatten, als er ihn kennengelernt hatte. Über seinen spöttischen Ausdruck im Gesicht. Über seine hohen Wangenknochen, den viel zu perfekten Körper und über seinen durchbohrenden Blick. Doch unabhängig von den Äußerlichkeiten, fielen Chris auch wieder viele Momente zwischen ihm und Elliot ein, an die er vorher gar nicht mehr gedacht hatte. Willkürliche Dinge, die eigentlich nicht von großer Bedeutung waren. Wie zum Beispiel die ganzen Streitereien. Oder als Elliot ihm Mathe erklärt hatte.
Jetzt gerade, als er auf dem Weg zur Cafeterria war, musste er daran denken, wie Damian in der Küche gewesen war und sich aus unerklärlichen Gründen am Kochen versucht hatte, was zu Elliots Belustigung beigetragen hatte.
,,Was zur Hölle soll das sein?" fragte Elliot, während er skeptisch eine grünbraune Pampe beäugte, die Damien auf den Tresen gestellt hatte. Damian, der seiner eigenartigen Kreation den Rücken zugekehrt hatte, um irgendetwas in den Ofen zu schieben, antwortete nicht. Elliot, anscheinend von irgendeiner Form von Übermut erfasst, steckte einen Finger in die komische Pampe. Chris beobachtete gespannt wie das, was auch immer Elliot am Finger hatte, wieder zurück in die Schüssel platschte. Offensichtlich traute er sich nicht es zu probieren.
,,Das ist ja ekelhaft." platze es aus Elliot heraus, während er seinen Finger angewidert ansah. Schnell drehte Damian sich um und sah seinen besten Freund empört an.
,,Würdest du bitte nicht mit deinen dreckigen Händen in meinem Essen herumstochern?!"
Abwehrend hielt Elliot seine Hände hoch.
,,Die sind frisch gewaschen. Außerdem.." Er machte eine Pause, in der einen Seitenblick auf das seltsame Etwas riskierte, ,,.. würden dreckige Hände dem nur wenig schaden."
Elliot kassierte kurzerhand eine Schelle mit einem Holzlöffel, den Damian ihm ins Gesicht geworfen hatte.
,,Aua! Wofür war das denn?!" beschwerte sich Elliot.
,,Das fragst du auch noch?!"
,,Ja!"
,,Ich möchte gerne mal sehen, wie du kochst." mischte Chris sich nun doch in die Zankerei ein. Die Beiden hatten Chris' Anwesenheit vollkommen vergessen wie es schien. Ein wenig verdutzt sahen sie ihn an. Als Damian dann endlich begriff, dass Chris für ihn Partei ergriffen hatte, wandte er sich wieder Elliot zu.
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Only a bit differently
Teen FictionEr ist hübsch, modebewusst, hochnäsig und außerdem schwul. Und genau das macht ihn zum Außenseiter der Schule. Sie ist arrogant, herablassend, will eigentlich mit niemandem reden, ist so hübsch, dass sich die Jungen zweimal nach ihr umdrehen und neu...