,,Hast ihn dir einmal genauer angesehen? Diese bernsteinfarbenden Augen mit dunklen Sprenkeln, diese schwarzen Haare, die im Schein der Sonne glänzen und seine Muskeln erst!"
Isabelle hörte nun schon eine Stunde dem Geschwärme von Chris zu, der einfach nicht aufhören konnte an Jamie zu denken, nachdem er ihn an dem Nachmittag getroffen hatte. Isabelle hatte gehofft, dass seine Faszination über ihr dezent großes Zuhause länger anhalten würde, doch da hatte sie sich getäuscht. Chris war von dem Bett aufgestanden und hatte sich weiter in ihrem Zimmer umgesehen. Besonders die vielen Schmuckpuppen, die in ihrem Regal standen, hatten ihm gefallen. Und gerade als sie gedacht hatte, Chris würde sich nun komplett beruhigt haben, hatte er die kleinen Katzen entdeckt, die gerade mal acht Wochen alt waren. Voll neuer Begeisterung hatte er die beiden gestreichelt und mit ihnen geredet, wobei er immer wiederholte wie niedlich sie doch seien. Doch auch diese Begeisterung legte sich wieder und nun lag er auf ihrem Bett, sein Kopf hing an der Kante hinunter, und erzählte ununterbrochen von Jamie. Als Chris merkte, dass Isabelle nicht antwortete, hob er fragend den Kopf. Sie saß im Schneidersitz neben ihm und sah ihn an.
,,Nun guck nicht so hoffnungslos!" sagte Chris, was sie mit einer hochgezogenen Augenbraue zur Kenntnis nahm. Mühsam rappelte er sich auf und setzte sich ihr gegenüber, ebenfalls im Schneidersitz. ,,Warst du nie verknallt?"
Sie sah ihn weiterhin mit einer hochgezogenen Augenbraue an. Chris seufzte schwer. ,,Du machst es einem auch echt nicht leicht."
Nun zog sie auch noch die andere Augenbraue hoch. Chris hatte noch nie jemanden gesehen, der so viel mit seinen Augenbrauen ausdrücken konnte. Isabelle und Chris sahen sich eine Weile lang an, bis es an der Tür klopfte.,,Ja." anwortete Isabelle auf das Klopfen hin und drehte ihren Kopf in Richtung der Tür. Auch Chris sah zur Tür und war nicht sehr überrascht, als Olivis hereinkam mit einem Tablett in der Hand.
,,Ich dachte ihr zwei wollt vielleicht etwas essen. Und Sie, Miss Isabelle, müssen etwas essen! Sie haben die letzte Zeit noch weniger gegessen, als so wie so schon!"
Chris konnte den vorwurfsvollen Ton deutlich aus ihrer Stimme hören und musste schmunzeln. Olivia stellte das Tablett zwischen die beiden und erst da fiel ihm auf wie groß das Tablett eigentlich war. Auf dem Tablett war eine Schale mit Obst, Teller mit Brot, welches mit den verschiedensten Dingen belegt war, Joghurth und zwei Tassen Tee. Chris fand diese Situation so eigenartig, dass er nicht genau wusste was er jetzt tun sollte. Bedankt man sich bei einer Zofe? Er entschied sich schließlich ihr dankend zuzulächeln, als sie den Raum wieder verließ, und als er sah das Isabelle das selbe tat, war er ziemlich stolz auf sich anscheinend richtig gehandelt zu haben. Isabelle nahm sich eine Erdbeere und biss vorsichtig die Spitze ab.
,,Hast du schon eine Idee für Kunst?" fragte Chris, während er sich ein Brot von dem Teller nahm. Isabelle schien nachzudenken. Sie aß die Erdbeere auf und griff nach einer der Tassen. Sie betrachtete den Tee, so als würde sie die Antwort darin finden können. Schließlich nahm sie einen Schluck und stellte die Tasse wieder ab. Chris sah sie erwartungsvoll an.
,,Was fällt dir denn ein?" fragte Isabelle, wobei sie ihn nicht ansah, sondern eine nachdenkliche Miene zog, der dem Obstkorb galt. Chris schluckte den Rest des Brotes herunter.
,,Fliegen."
Isabelle sah ihn an.
,,Vogel."
,,Erinnert das nicht eher an Frieden? Wegen der Friedenstaube?"
Chris dachte einen Moment nach. Sie hatte Recht. Vögel erinnerten tatsächlich eher an Frieden.
,,Feld, Blumenwiese, weiter Horizont ..."
Isabelle runzelte die Stirn.
,,Pferde."
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Only a bit differently
Teen FictionEr ist hübsch, modebewusst, hochnäsig und außerdem schwul. Und genau das macht ihn zum Außenseiter der Schule. Sie ist arrogant, herablassend, will eigentlich mit niemandem reden, ist so hübsch, dass sich die Jungen zweimal nach ihr umdrehen und neu...