Leise versuchte Chris nach oben in sein Zimmer zu schleichen, doch wie das Schicksal es so wollte, kam er nicht weit.
,,Du brauchst dir gar nicht erst die Mühe machen." hielt die strenge Stimme seiner Mutter ihn auf. Leise fluchend drehte er sich auf dem Treppenabsatz um und ging in die Küche, wo seine Mutter mit verschränkten Armen und durchdringendem Blick stand. Chris lächelte unschuldig.,,Wo warst du? Wir hatten abgemacht, dass du heute pünktlich Zuhause bist."
,,Ich äh... war bei Robin." stammelte er, da ihn die unbewegte Miene seiner Mutter verunsicherte.
,,Bei Robin?" fragte Maisie skeptisch. ,,Du warst lange nicht mehr bei ihr."
,,Ja, wir halten einen Vortrag und wollten gleich nach der Schule mit den Vorbereitungen anfangen." log Chris, wobei er sich nicht sicher war, ob seine Mutter ihm Glauben schenkte. Sein Vater hätte es sicher nicht getan. Prüfend musterte sie ihn, dann gab sie mit einer Handbewegung zu verstehen, dass er auf sein Zimmer gehen durfte.
,,Nächstes Mal sagst du bescheid!" rief Maisie ihrem Sohn hinterher, der sofort nach oben gesprintet war. Erleichtert ließ Chris sich auf sein Bett fallen und holte sein Handy hervor.
Wenn meine Mutter fragt, ich war bei dir.
~ChrisAbwartend starrte er auf sein Handy. Hoffentlich würde Robin nicht nachfragen.
Okay.
~RobinKam einige Minuten später die Antwort. Im ersten Moment war Chris froh darüber, dass sie nicht weiter nachfragte, aber dann wunderte er sich wieso sie es nicht tat. War es ihr schlichtweg egal geworden? Der Gedanke verletzte Chris mehr, als er es für möglich gehalten hätte.
Danke :-*
~ChrisEr legte das Handy weg, als es an seiner Tür klopfte und Finn hereintrat, der es nicht für nötig hielt, zu warten bis er hereingebeten wurde. Chris sah seinen Bruder genervt an.
,,Was schaust du mich so an?"
,,Was tust du in meinem Zimmer?"
,,Warum bist du so schlecht gelaunt?"
,,Ich bin nicht schlecht gelaunt!"
Finn runzelte die Stirn und starrte seinen Bruder abwartend an. Chirs setzte sich auf und gab mit einer Geste zu verstehen, dass Finn sich neben ihm niederlassen durfte, was dieser auch ohne zu zögern tat.
,,Also," begann er mit einem verschmitzten Grinsen auf dem Gesicht, ,,wo warst du wirklich?"
Chris verengte seine Augen zu Schlitzen. ,,Hast du wieder gelauscht?" fragte er grimmig, obwohl er die Antwort bereits kannte.
,,Nein, ich war nur oben im Flur und habe zufällig das Gespräch gehört, als ich auf dem Weg in mein Zimmer war." Finns Grinsen wurde breiter. Chris ahnte nichts Gutes.
,,Du warst nicht bei Isabelle, denn das hättest du Mum ohne Umschweife erzählt." Finn machte eine übertriebene Denkerpose und drehte sich dann ruckartig zu seinem Bruder um.
,,Du warst bei Elliot, stimmts?"
Chris spürte wie ihm das Blut in die Wangen schoss.
,,Oh mein Gott!" rief Finn aus, der sich in seiner Vermutung bestätigt fühlte. Chris ließ sich in das Bett fallen und drückte sich ein Kissen auf sein Gesicht, um diese unangenehme Situation ein wenig erträglicher zu machen. Vielleicht hatte er ja Glück und würde ersticken. Er wappnete sich eine Menge unangebrachter Fragen beantworten zu müssen, doch entgegen seiner Erwartung, sagte Finn kein Wort. Langsam nahm Chris das Kissen wieder von seinem Gesicht und blickte seinen Bruder vorsichtig an. Dieser saß immer noch aufrecht auf dem Bett und starrte ihn aus dunklen Augen an.
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Only a bit differently
Teen FictionEr ist hübsch, modebewusst, hochnäsig und außerdem schwul. Und genau das macht ihn zum Außenseiter der Schule. Sie ist arrogant, herablassend, will eigentlich mit niemandem reden, ist so hübsch, dass sich die Jungen zweimal nach ihr umdrehen und neu...