Verloren liege ich immer noch in meinem Bett herum. Mittlerweile ist es 6 Uhr morgens und ich habe keine Minute geschlafen. In wenigen Sekunden sollte mein Wecker klingeln, aber ich bin fertig. Fertig mit mir, fertig mit diesem Rudel, fertig mit meinem Dad.
Piiiip. Piiiip. Piiiip.
Genau wie ich gesagt habe, mein Wecker. Mit einem Stöhnen schwinge ich mich aus meinem Bett und taumle ins Bad. Fertig geduscht und angezogen mache ich mich auf den Weg in die Küche. Zu meiner Verwunderung ist der Raum noch leer bis auf Mai. Freudig und gut gelaunt springt sie mir entgegen und drückt mich an sich. Leicht überumpelt stolpere ich ein paar Schritte zurück. "Was ist denn mit dir los?" Frage ich sie. Mit einem Grinsen lässt sie mich los und hüpft um den Tisch herum. "Ich bin so glücklich, dass ich meinen Mate gefunden habe und ihn heute wieder sehen kann." Kopfschüttelnd, aber doch mit einem Lächeln setze ich mich auf einen Stuhl und nehme mir eine fertige Tasse Kaffee. Grinsend setzt Mai sich mir gegenüber. Wir reden über sämtliche Sachen, bis auch alle anderen endlich da waren. Gemeinsam laufen wir los, bis wir an der Schule ankommen. Kaum haben wir den Pausenhof betreten fällt mir die kleine Gruppe von Max auf, welche von einer ganzen Scharr von Mädchen begafft wird. Aber gerade als sie los läuft, wird sie nicht wie gestern von Max angeführt, sondern von Jack. Dem Sohn des Alphas, der sich uns angeschlossen hat. Er scheint meine Anwesenheit gespürt zu haben, denn er schaut sich suchend auf dem Hof um. So schnell ich kann ziehe ich Mai hinter mir her ins Gebäude. Ich habe ihrgendwie keine Lust meinen Platz als Badgil an der Schule zu verlieren, nur weil ich Interesse an einem Jungen zeige. Denn als 'Normaler' Schüler hat man es auch nicht leicht. Man muss sich durch die vollen Gänge zwängen, die Lehrer erwarten, dass man pünktlich ist und so ein Kack. So habe ich es viel einfacher, auch wenn das alles nur auf Angst basiert. "Was ist den los?" reißt mich Mai aus meinen Gedanken, als wir vor unserem Klassenraum stehen bleiben. "Ach schon gut." Versuche ich es so normal wie möglich zu sagen. Mai mustert mich noch einmal kurz aber nickt dann nachdenklich. Wir betreten den Klassenraum und lassen uns auf unsere Plätze fallen. Der Lehrer betritt den Raum und stellt sich demonstrativ vor uns. "Guten Morgen. Ihr bekommt heute einen neuen Schüler, nachdem er gestern noch familiäre Probleme hatte." In dem Moment betritt kein anderer den Raum als Jack. Willst du mich eigentlich verarschen Universum?! Ich lasse meinen Kopf auf die Tischplatte knallen. Zum Glück redet der Lehrer weiter, ohne dass Jemand das Knallen mitbekommen hat. "Stell dich doch mal der Klasse vor."
Ich spüre Jacks brennenden Blick auf mir, bis seine engelsgleiche Stimme ertönt und sein Blick anscheinend durch die anderen Reihen gleitet. "Also, ich heiße Jack Black. Bin 17 Jahre alt und bin vor Kurzem hierher gezogen. Und ja. Habt ihr noch Fragen?" Verdammt wie kann man so glücklich klingen? Ich hebe meinen Kopf, sodass ich das ganze Geschehen beobachten kann. Natürlich geht sofort eine Hand mit Gelnägeln nach oben. Die kleine Schul-Bitch Jesica. 1000 Tonnen Schminke, viel zu kurze Klamotten und immer am Flirten. Das macht sie aus. "Hast du eine Freundin?" ertöhnt ihre grauenvolle Stimme. "Nein, habe ich nicht." beantwortet Jack die Frage. Sofort geht ein Flüstern unter den Mädchen los. Wie armselig. Da stimme ich dir ja mal sowas von zu. Ah hey, auch mal wieder da? Ja, hatte in letzter Zeit kein Bock mit dir zu reden. Ja war auch sehr erholsam ohne dich, danke. So verzog sich Jane fluchend wieder. "Also wenn es keine weiteren Fragen gibt, dann setzt dich doch am besten neben ..... Jesica. Da ist noch ein Platz frei." Ich rieche förmlich das gierige Lächeln von Jesica. Nickend geht Jack auf seinen Platz und sofort hört man das Rücken eines Stuhles. Jesica sitzt jetzt förmlich schon auf seinem Schoß. Man, kann die sich nicht verziehen, er gehört mir. Er ist mein Mate. Angestrengt versuche ich nicht zu Jack rüber zu schauen, aber das ist wirklich, wirklich schwer, da er mich die ganze Zeit anstarrt. Immer wieder versucht Jesica seine Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen, bis es ihr schließlich zu lange dauert. Ich höre ihre Stimme sehr deutlich obwohl sie flüstert. "Warum starrst du eigentlich die kleine Schlampe an? Sie ist hässlich und außerdem könntest du jede Andere haben." Wow wie viel Hass kann man für eine Person verspüren? Ich spüre wie sich mein Körper anspannt und ich weiß, dass Jack sich extrem zusammenreißen muss um sie nicht zu erschlagen. Eine beruhigende Hand legt sich auf meine Schulter und ich drehe mich zu Mai um, welche mich aufmunternd anlächelt. Anscheinend hat sie es auch gehört. Dankend lächle ich zurück. Aber es zerreißt mich innerlich, wie diese kleine Schlampe über mich redet. Ja ich weiß, dass ich nicht grade die Schönste bin aber das hat schon echt getroffen. Bis zum Ende der Stunde bearbeitet Jesica Jack noch weiter. Kaum ertönte der Pausengong rannte ich förmlich aus der Klasse. Noch mehr Gelaber kann ich heute nicht mehr ertragen. Ohne auf Mai zu warten gehe ich aus der Schule und verwandel mich im Wald. Ich drehe mich in Richtung Schule, wo Mai sich suchend umschaut. Ich lasse einen lauten und langen Heuler von mir hören. Mai schaut in meine Richtung und nickt wissend. Sie dreht sich um und verschwindet in dem Gebäude. Es kommt nicht selten vor, dass ich ein paar Stunden nicht da bin, wenn ich aufgewühlt bin, weshalb Mai und ich ein Zeichen dafür ausgemacht haben. Zufrieden laufe ich in den Wald und springe frei über kleine Hügel und über umgefallene Baumstämme. An meinem Lieblingsplatz, an einem kleinem See mache ich eine Pause. Ich verwandel mich zurück und klettere geschickt einen Baum hoch. Ich sehe mein Spielbield im Wasser. "Ich bin nicht hässlich". Versuche ich mir immer wieder ein zu reden, aber es geht nicht. Ich war noch nie mit mir selbst zufrieden, also warum sollte ich damit anfangen? Außerdem, seit wann interessiert es mich was andere über mich denken?
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Verweigernde Alpha
WerewolfSimona (Sim) ist ein Werwolf und lebt mit ihrer Familie an einem Wald. In der Schule ist sie das allseits bekannte Badgirl welches sich nicht helfen lässt und von allen gefürchtet wird. Obwohl die meisten aus ihrer Schule auch Werwölfe sind, hat sie...