Kapitel 3 ✔

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Die heutige letzte Stunde ist jetzt zwar zu Ende, aber irgendwas stört mich. Nein, nicht irgendwas, sondern Mai. Seit ich diese Auseinandersetzung mit den Jungs hatte, verhält sie sich sehr seltsam. Die ganze Zeit sagt sie kein Wort, obwohl wir Doppelstunde Englisch hatten. Hallo? In Englisch redet sie sonst andauernd mit mir, gerade in Doppelstunden,  aber heute nichts, kein einziges Wort. Sie hat nur nachdenklich nach vorne gestarrt und hat alles ausgeblendet. Gerade als wir das Schulgebäude verlassen und am Rande des Waldes auf den Rest des Rudels warten,  sprach ich sie darauf an. "Mai was ist los? Du bist so komisch seit dieser Auseinandersetzung. Du sprichst kein Wort und starrst nur Löcher in die Luft." Verwirrt schüttelt sie ihren Kopf und blickt mir tief und ernst in die Augen. "Ich glaube,  ich habe meinen Mate gefunden." Spricht sie noch leicht geistesabwesend in meine Richtung. "Das ist doch cool und ich glaube, ich weiß auch wen du meinst." Lächle ich sie wissend an. Erschrocken fährt sie zusammen. Jetzt ist sie mit 1000% Wahrscheinlichkeit voll und ganz bei mir. "Der braunhaarige Typ mit dem du dich mal kurz unterhalten hast,  habe ich recht?"-"Woher weißt du das?"-"Naja, ich kenne dich und sonst hast du mit niemanden heute geredet,  außer mit mir."-"Ja ok, du hast Recht. Bist du jetzt sauer auf mich? Ich meine, dass mein Mate einem fremdem Rudel angehört und dann auch noch in der Clique von diesem Max ist." Ihr Blick wird traurig und ich umarme sie schnell. "Ich könnte nie sauer wegen so etwas sein, allerdings überlege ich es mir noch einmal, wenn du mich wegen ihm im Stich lässt." Lache ich ein wenig, bis ich auch Mai etwas lachen höre. Man,  muss die verwirrt sein. Sie ist ja völlig neben der Spur. Wir lösen uns aus der Umarmung und warten darauf, dass alle Schüler meines Rudels zu uns kommen. Als auch der letzte endlich da ist und mir Mai ein Zeichen gibt, dass wir los können,  gehen wir alle als Menschen gemütlich durch den Wald bis zu unserem Mehrfamilienhaus. Kaum sind wir angekommen,  stürmen ein paar in ihre Zimmer, ins Wohnzimmer oder in andere Räume, aber in der Küche ist niemand, denn alle wissen, dass nach der Schule Mai und ich uns dort was zum Essen machen. Und seit ich da mal jemanden angeschrien habe, weil er die letzte Pizza gegessen hat,  trauen sich die anderen erst zum Essen, wenn Mai und ich aus der Küche verschwunden sind,  so wie heute. Ich schiebe mir und Mai zwei Pizzen in den Ofen und setze mich ihr gegenüber an den Tresen. Wir reden über Gott und die Welt bis unsere Pizzen fertig sind und wir sie verschlungen haben. Mai und ich wollen gerade in mein kleines Apartment gehen, da komm auch schon mein ach so toller Alpha Vater in die Küche und richtet sich an mich und Mai. "Ah,  gut dass ich euch beide finde. Eine Patrouille hat mir heute Morgen berichtet, dass sie ein fremdes Rudel gefunden haben,  welches sich in unserem Revier niedergelassen hat. Ihr sollt bitte mit diesem Vertrag zu ihnen gehen und den Alpha fragen, ob er sich uns unterwirft,  oder sie einen Krieg anfangen wollen. Nachdem ihr beide in Zukunft ja Alpha und Beta werdet und ich noch eine Menge Papierkram machen muss,  dachte ich, dass ihr das für mich übernehmen könntet" Er reicht mir den Vertrag und leicht genervt nicke ich zustimmend. "Na,  dann ist ja alles geklärt. Ihr werdet euch jetzt mit ein paar Kriegern auf den Weg machen und der Alpha soll entweder den Vertrag bei Krieg,  oder vei Frieden unterzeichnen."-"Müssen wirklich Krieger mit kommen? Du weißt, dass ich lieber alleine oder zu zweit unterwegs bin." Bettele ich meinen Vater an. Ich sehe ihm an, dass er keine Lust auf Diskussionen hat,  weshalb er augenrollend antwortet. "Na schön, aber wenn ihr nicht spätestens morgen Früh wieder da seit, schicke ich Trupps, die euch suchen sollen. Verstanden?" Wir beide nicken und schon verschwindet mein Vater auch schon wieder. "Na gut,  also zusammen gefasst: Lager des Rudels finden, den Alpha aufspüren, ihn zwingen sich zu unterwerfen und vor Sonnenaufgang wieder hier sein. Ist doch nicht gerade schwer,  oder?"-"Also für uns nicht,  für andere vielleicht schon." Ich muss lachen. Ja, es stimmt schon, wir zwei sind das perfekte Team. Ohne noch mehr Zeit zu verlieren gehen wir nach draußen. Zuerst verwandelt sich Mai,  damit ich ihr eine Tasche umhängen kann,  in die wir den Vertrag hinein legen können, und daraufhin verwandel ich mich auch. Kaum eine halbe Stunde laufen wir umher,  da hat Mai schon eine Fährte. Sie ist halt der Spürhund und ich die Kämpferin von uns beiden. Manchmal glaube ich, dass ich mich, wenn sie nicht da wäre, auch noch in der Schule verlaufen würde. Nach weniger Zeit kommen wir an einem großem Haus mitten im Wald an. Wir beide verwandeln uns zurück und gehen mit sicheren Schritten auf die Tür zu. Ich klopfe einmal und nach wenigen Sekunden macht uns ein Junge die Tür auf und starrt uns wütend aber auch ängstlich an. Beim näheren Betrachten erkenne ich,  dass das Gesicht zu Max,  dem kleinen Spast, gehört. Gerade will er die Tür wieder zuschlagen, da stelle ich meine Fuß zwischen die Tür. "Was wollt ihr von mir?" Fragt er genervt. "Von dir wollen wir garnichts,  aber könntest du uns bitte zu deinem Alpha bringen?" frage ich freundlich nach. Gerade als Max antworten möchte kommt ein älterer Mann hinter ihm zum Vorschein und mustert erst Mai und dann mich. "Kommt rein, dann können wir das besprechen, weshalb ihr hier seid." Er gewährt uns Eintritt und führt uns in einen großen Raum mit einem großen Tisch. Wir setzen uns und wollen gerade beginnen alles zu erklären da ruft der Mann nach Max. "Max hol Jack und die anderen,  dann werden wir hier anfangen." Und schon hört man viele Türen auf und zu schlagen. Schon bald ist der gesamte Raum mit Menschen gefüllt. Doch als noch eine weitere Person den Raum betritt, zogen sich unsere Blicke an wie zwei Magnete.

Verweigernde Alpha Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt