Zurück in der Stadt finden wir auf unserer Bank Louis und Muri vor, die glücklich miteinander reden. Als sie uns bemerken winken sie uns zu. Lachend gehen Felix und Sebastian auf sie zu, aber ich halte mich etwas im Hintergrund. "Wo ward ihr denn die ganze Zeit über?" Fragt Muri. "Ach, wir haben nur Leben gerettet." Meint Felix stolz und kassiert gleich wieder einen Schlag auf den Hinterkopf von Sebastian. "Eigentlich waren wir nur da hinten im Wald. Mehr nicht. So und wo ist jetzt Ben? Der hat noch unsere Tüten." Erklärt Sebastian. Sofort läuft Felix wieder ins Geschäft und kommt mit unseren Tüten wieder. Mannomann, hat der Junge viel Energie. Dankend nehme ich meine Tüte entgegen. "Wie weit sind denn die anderen?" Fragt Louis. "Sind gleich fertig." Antwortet Felix. Und er hat Recht, keine zwei Minuten später sind wir alle zusammen und ich habe mitbekommen, dass Ben der Trainer vom Felix ist. Wieder diese ekelhaften Blicke von Jim, kann ers nicht einfach dabei belassen. Am Bus angekommen setze ich mich wieder auf meinen Platz, doch Sebastian und Felix setzen sich hinter mich. Im allgemeinen, warum braucht man so einen großen Bus für 14 Leute? Das macht doch gar keinen Sinn. "Was wollt ihr?" Frage ich die zwei hinter mir. "Wir bewachen dich, nicht dass sowas wie vorhin nochmal passiert." Meint Felix lächelnd. "Außerdem schuldest du uns noch was." Wirft Sebastian ein. Das war ja klar. "Wenn ihr meint." Und damit drehe ich mich wieder nach vorne. "Kann ich mich neben dich setzen?" Natürlich Jim. Wer auch sonst? Ist ja nicht so, dass vielleicht Mai oder Jack plötzlich hier auftauchen würden. Gelassen schaue ich Jim in die Augen, in denen ich nur Reue sehen kann. Bei meinem Blick macht er sich schon Hoffnungen, dass ich ja sagen würde, nachdem sein Blick immer glücklicher wird. Doch als ich dieses kleine Wort sage, erlischt der Funken in seinen Augen wieder. "Nein"-"Bitte. Es wird auch nie wieder passieren. Versprochen." Bettelt er. "Ach wirklich?" Heftig nickt er. Wow, ich bin eine bessere Schauspielerin als ich dachte. "Das glaube ich dir nur dummerweise nicht. Pass auf, hier der Beweis. Ich gehe dir aus dem Weg, weil ich Jack nicht betrügen will. Ich hätte lieber ihn als ersten Mate, als dich und ich wünschte, er hätte mich schon markiert und wäre hier bei mir." Ok, vielleicht war das ein bisschen sehr heftig, aber er hat es verdient. Alles was er mir an körperlichen Schaden zugefügt hat, bekommt er doppelt so heftig seelisch zurück. Wut entfacht in Jims Augen. Wut auf Jack. Man sieht ihm an, dass er ihn umbringen will, denn dann hätte ich keine andere Wahl, als mit ihm zusammen zu kommen. Eine gewaltige Hitze geht von Jim aus. Wie froh ich bin, nicht wieder in seinen Armen gefangen zu sein. "Habe ich es nicht gesagt. Du hast keine Selbstkontrolle. Also Test nicht bestanden. Hau ab." Knurre ich ihn an. Sofort verschwindet die Hitze und sein Blick wird traurig. Ohne Widerrede geht er weiter nach hinten in den Bus. "Meinst du, das war nicht ein bisschen sehr hart?" Fragt mich Felix. Ich schüttle den Kopf. "Es hört sich zwar hart an, aber es stimmt alles, was ich gesagt habe. Jack war mit meiner Beta der einzige, der mich so akzeptiert hat, wie ich bin. Doch jetzt sind beide sauer auf mich." Traurig schaue ich aus dem Fenster. "Warum denn?"-"Ich will nicht darüber reden. Seid ihr nur froh, dass ihr abseits der Menschen aufgewachsen seid."-"Aber..." schnell unterbricht Sebastian Felixs Redefluss. "Sie will nicht darüber reden." Knurrt er. Nachdenklich blende ich alles aus, was im Bus passiert und beobachte nur die vorbei rauschende Landschaft. Ein Chaos von Gefühlen herrscht in meinem Inneren. Auf der einen Seite will ich Jack nicht betrügen, auf der anderen Seite sind meine Gefühle für Jim noch viel größer und es fällt mir echt schwer ihm zu widerstehen. Und auserdem schreit mich Jane die ganze Zeit an, dass ich Jack vergessen und zu Jim gehen soll. Man, warum kann sowas nicht leichter sein? Scheiß Gefühle. "Hey, kommst du? Wir sind da." Holt mich Felix sanft aus meinen Gedanken. Tatsächlich stehen wir wieder vor dem großen Tor. "Ja, ich komme." Schnell schnappe ich mir meine Tasche, hole von hinten aus dem Bus meinen Pulli und mein Halstuch und springe aus dem Bus. Gemeinsam mit den anderen gehen wir zurück zum Haus und ich verschwinde auch wieder in meinem dunklen Zimmer. Die Tüte lege ich in ein Regal. Und was mache ich jetzt? Da knurrt auch schon mein Magen. Schnell eile ich in die Cafeteria. Zum Glück ist hier niemand. Doch an der Essensausgabe finde ich nur Besteck und kein Essen. Also altmodisch. Ich laufe zurück Richtung Ausgang und bis vor zum Tor. Flink klettere ich rüber und verwandle mich. Es dauert nicht lange, da habe ich ein Wildschwein erlegt und zur Hälfte gefressen, den anderen Teil habe ich einem Fuchs überlassen. Es tat gut, das frische Blut meine Kele hinunter laufen zu spüren. Satt laufe ich zurück zum Haus springe über das Tor und verwandel mich zurück. Gerade will ich durch die Tür hinein, da kommen mir Muri und Louis entgegen. Was machen die jetzt hier, es wird gleich dunkel. Ich sehe nur noch, wie sie als Wölfe durch das Tor laufen und mit der Nase am Boden irgendwas suchen. Seltsam.
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Verweigernde Alpha
Hombres LoboSimona (Sim) ist ein Werwolf und lebt mit ihrer Familie an einem Wald. In der Schule ist sie das allseits bekannte Badgirl welches sich nicht helfen lässt und von allen gefürchtet wird. Obwohl die meisten aus ihrer Schule auch Werwölfe sind, hat sie...