Kapitel 36✔️

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"Er ist tot." Antworte ich kalt und emotionslos. Sofort verschwindet das Lächeln aus den Gesichtern der Beiden und auch alle anderen im Umkreis, die es gehört haben, werden auf einmal ganz leise. Das heißt so viel wie alle wurden ganz leise,  schließlich sind hier nur Werwölfe anwesend. "Das tut mir leid und dein Bruder hat dann das Rudel übernommen?"-" Ich glaube, dass hätte er gerne, allerdings ist er auch tot, genauso wie meine Mutter,  falls sie das als Nächstes fragen wollten."-"Ähhhhh... Ähmmm... Das tut ....mi....r unendlich le....id." Stottert der Alpha vor sich hin. "Muss es nicht,  ich brauche kein Mitleid danke." Natürlich habe ich die neugierigen Blicke der anderen Alphas genau gesehen, weshalb ich mit lauter Alphastimme verkünde. "Zur Information an alle anwesenden und nicht anwesenden Alphas. Auch wenn ich im Moment nicht bei meinem Rudel bin, bekomme ich es mit,  wenn da irgendwas passiert. Also sollte einer von euch es wagen einem meiner Rudelmitglieder etwas anzutun oder in mein Gebiet einzudringen, werde ich so schnell es geht zurück kommen und euer ganzes Rudel auslöschen. Ich habe kein Mitleid mit denen, die meine Warnung missachten, und ich lasse keine Gnade walten. Jeder von euch hat mindestens schon ein schreckliches Gerücht mitbekommen und ich muss sagen,  viele von ihnen sind noch nicht einmal gelogen,  also versucht es gar nicht erst." Damit drehe ich mich wieder zu Felix um,  der mich genauso schockiert wie die anderen anstarrt. Doch dann fängt er an zu lachen. "Ist unser kleiner Eis-Teufel etwa eine gefürchtete Berühmtheit unter den Alphas der Gegend?"-"Ja, das ist sie und die Gerüchte um sie sind auch gar nicht ohne." Antwortet Finn dem noch leicht geschockten Felix. Ein großes Gemurmel bricht unter den Anwesenden aus, doch es verwandelt sich schon bald wieder in eine gute Party Stimmung. "Was sind denn so ein paar Gerüchte?" Fragt Felix neugierig und lehnt sich weit über die Theke. "Also eins ist zum Beispiel,  dass sie einen Teenager mit 5 Jahren umgebracht hat, weil dieser gesagt hat, dass sie nervt. Ein anderes wäre,  dass sie einige aus ihrem Rudel einfach so zum Spaß tötet. Oder..."-"Wer hat denn so einen Mist erzählt? Jeder in meinem Rudel steht unter meinem Schutz, sowas würde ich niemals machen," Protestiere ich. "Und was ist mit dem ersten?" Fragt Finn neugierig und legt einen Arm um meine Schulter. Von der anderen Seite des Saals höre ich das Knurren von Jim. Ok, wenn Finn in seinen letzten Minuten seines Lebens noch eine Antwort will, sollte ich mich beeilen. "Ja das stimmt, aber er hat nicht gesagt,  dass ich nerve, sondern hat mich mit seinen Freunden in der prallen Mittagshitze an einen Baum gefesselt und über mich gelacht, nur weil ich die Hitze nicht ausgehalten habe." Kaum habe ich meine Erklärung fertig gebracht, packt mich jemand an den Schultern und presst mich an einen harten Gegenstand. Jup,  eindeutig Jim. Genervt schaue ich zu ihm hoch, doch er beachtet mich nicht sondern starrt nur Finn feindselig in die Augen. "Fass sie nicht noch einmal an." Abwehrend hebt Finn seine Hände. "Ist ja gut. Man Sim,  ich habe mir deinen Mate immer anders vorgestellt." Gerade will ich antworten, doch Felix kommt mir zuvor. "Hey Jimi, weißt du schon,  dass unser kleiner Eis-Teufel eine gefürchtete Berühmtheit ist? Man,  dass wird dein neuer Spitzname. Super." Lallt Felix. Genervt stöhnt Jim auf. "Also los Felix, wie viel hast du schon getrunken?" Nachdenklich fängt Felix an mit seinen Fingern zu zählen, doch als er das zweite Mal anfängt,  unterbricht ihn Jim. "Lass gut sein Alter. Du hast echt Alkoholprobleme." Beleidigt dreht sich Felix um und murmelt irgendwas vor sich hin. Erst jetzt fällt mir auf, dass Jim mich immer noch im Klammergriff hält. "Hey Gorilla? Lässt du mich mal wieder los oder muss es erst durch Gewalt geschehen?" Grinsend beugt er sich runter und flüstert mir ins Ohr. "Erst wenn ich das bekomme, wovon du vorhin davon gelaufen bist. Sonst kannst du mich so lange schlagen und beißen bis ich blute ich werde dich nicht los lassen." So ein arroganter Arsch,  als ob ich ihn hier und jetzt küssen würde. Besser gesagt,  als ob ich ihn überhaupt irgendwann in der näheren Zukunft küssen werde. Gerade fängt ein langsames Lied an und mir kommt eine Idee. "Kannst du nicht lieber mit mir tanzen gehen? Das macht doch viel mehr Spaß." Frage ich zuckersüß. Misstrauisch schaut mich Jim von oben herab an. Bitte durchschaue mich nicht. Bete ich leise. "Seit wann denn so süß? Aber ich muss zugeben,  das gefällt mir. Also gut. Aber keine krummen Sachen." Brav nicke ich. Jim löst seinen Klammergriff und zieht mich am Handgelenk zur Tanzfläche. Schnell ergreife ich meine Chance als er für einen kurzen Moment meine Hand sehr locker hält und winde mich von ihm los. So flink ich kann tauche ich unter den Leuten unter und höre nur noch Jims ärgerliche Stimme. Ich befürchte, sobald er mich findet hat mein letztes Stündchen geschlagen.

Verweigernde Alpha Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt