Kapitel 8✔

8.8K 517 13
                                    

Wir sind am Rudelhaus angekommen und Jack und ich haben auch schon alles mit unseren Vätern geklärt. Jack's Familie wird ins Rudelhaus einziehen. Hurra. Ich hoffe man hat den Sarkasmus gehört. Nicht? Na gut. Es hat aber auch was Gutes. Ich habe herausgefunden, dass das kleine Mädchen, das ich vor dem fremden Rudelhaus getroffen habe,  Jack's Schwester war und sie mit hier einzieht. Sie war wirklich nett und ich freue mich auf sie. Gemeinsam verlassen wir das Büro meines Vaters. Die ganze Zeit starrt mich Jack so beschützerisch an als würde ich jede Sekunde zusammenbrechen, sodass er mich auffangen kann. Aber ich muss zugeben,  ich habe ihn auch öfters angestarrt,  als niemand hingesehen hat. Seine Augen fesseln mich einfach zu sehr. Gerade will ich die Treppen hoch in mein Apartment gehen, da hält mich Max am Arm fest. "Hast du schon unseren Kampf vergessen oder hast du Angst."-"Ach nein entschuldige. Wie unhöflich von mir. Eigentlich wollte ich mir nur eine Jacke holen, weil ich später noch etwas zu erledigen habe." Sage ich nett und höflich. "Keine Sorge,  wenn ich mit dir fertig bin gehst du nirgends mehr hin."-"Das werden wir dann sehen." Ich reiße mich von ihm los und hole eine schwarze dünne Jacke aus meinem Schrank und laufe dann nach draußen,  wo auch schon die anderen auf mich warten. "Also,  können wir?" Fragt Max ungeduldig. "Jaja entspann dich. Mai ist die Schiedsrichterin und"-"Halt, halt, halt. Wofür eine Schiedsrichterin?" Unterbricht er mich. Ich muss grinsen. "Naja. Manchmal verfalle ich während eines Kampfes in einen Zustand,  in dem ich unbedingt weiter kämpfen möchte, nur ist das blöd, wenn der Gegner tot ist und ich glaube deine Freunde würden dich gerne noch behalten. Mai ist dafür da mich aufzuhalten,  falls sowas passieren sollte. Darf ich jetzt fortfahren?" Ein zögerndes Nicken kommt von meinem Gegenüber. "Ok,  ich verwende nicht meine Kräfte. Gekämpft darf mit allen Mitteln egal ob als Mensch oder als Wolf. Einverstanden." Wieder ein Nicken. Jack und die anderen entfernen sich etwas von uns. Ich stelle mich etwas weiter entfernt gegenüber von Max,  welcher sehr angespannt zu sein scheint. "Bereit?" Schreit Mai uns zu. Von uns Beiden kommt nur ein Nicken. "Dann los." Und schon verwandelt sich Max und springt auf mich zu. Ich weiche seinen Zähnen mit Leichtigkeit aus und auch seine Krallen sind kein Problem. Schnell springe ich hinter ihn. Während Max sich umdreht verwandel ich mich auch. Ich überrage ihn beinahe um zwei Köpfe. Kurz zögert er,  mich anzugreifen,  tut es aber dann doch. Während er auf mich zu springt,  weiche ich ihm aus, schlage meine Klauen in seine Seite und reiße ihn so zu Boden. Winselnd liegt er nun unter meinen Pfoten. Doch noch ist es kein aufgebendes Winseln. Mit aller Kraft versucht Max los zukommen aber ich beiße ihn ohne Vorwarnug in die hintere Pfote und ein lautes Knacken ist zu hören. Sein Knochen ist gebrochen. Nun wende ich mich seinem Rücken zu und bearbeite ihn mit meinen Klauen. Fell, Blut und Fleischfetzen fliegen durch die Luft. Das Jaulen wird lauter und lauter. Ich lasse von seinem Rücken ab und schon vergraben sich meine Zähne in seinem Nackenfell. Ich kann schon den Halsknochen mit meinen Zähnen spüren,  aber ich beiße ihn nicht durch sondern mache weitere Bissspuren in seinen Nacken. Ein schriller Pfiff ertönt und ich ziehe meine Zähne aus Max Nacken und gehe erhobenen Hauptes etwas von ihm weg und lege mich dann dort hin. Es war zwar kein richtiger Kampf für mich, aber wenigstens mal wieder ein kleines Spielchen. Max versucht aufzustehen doch bricht immer wieder zusammen. Viele aus Jacks Clique verfallen in Panik. Manche holen den Rudelarzt,  andere reden mit Max, damit er nicht bewusstlos wird. Der Rudelarzt kommt aus dem Haus geeilt und kümmert sich um Maxs Wunden. Sofort als er sich zurück verwandelt hat,  bringen ihn die anderen ins Haus, doch als sie an mir vorbeikommen bleibt der Arzt stehen und die anderen auch. "Mensch Simona,  ich habe dir schon öfters gesagt, dass du deine Gegner nicht so zurichten sollst. Die Arbeit bleibt nur wieder an mir hängen." Belustigt zucke ich mit den Schultern und verwandel mich zurück. "Ja sorry,  Doc. Aber er hatte es schon zu lange herausgefordert. Ein Wunder, dass ich ihn nicht umgebracht habe."-"Ist ja gut. Tu dem armen Jungen wenigstens einen Gefallen und schau ob du irgendwo ein Reh erwischst. Ich habe kein Rückenmark mehr und dann hat er auch gleich was zu fressen damit er zu Kräften kommt."-"Brauchen sie noch irgendwas wenn ich schon unterwegs bin?" Frage ich höflich. Ich mag den Arzt,  auch wenn er schon sehr alt ist. Außerdem ist er einer der wenigen, die normal mit mir sprechen. Ich besorge gerne für ihn Sachen,  nachdem er nicht mit Kräutern oder so arbeitet, sondern mit Innereien von anderen Tieren und Mageninhalten. Es ist auch genauso eklig,  wie es sich anhört, aber es macht mir Spaß zu jagen. "Ja,  wenn du so fragst. Ich brauche ein Reh und ein Kalb,  zwei Enten, sieben Mäuse und vier Wildschweine."-"Wow,  das ist eine ganze Menge. Sind Ihre Vorräte mal wieder komplett leer?" Frage ich. "Das sind sie doch immer, so viel wie du mir einlieferst." Lacht er fröhlich. Mit Jack's Anhängern und dem bewusstlosen Max verzieht sich der Arzt wieder ins Haus. Die einzigen die jetzt noch draußen sind, sind Mai, David, Jack und ich. Ich gehe zu den Dreien. "Und hat euch die Show gefallen?" Frage ich in die Runde. David zuckt zusammen und will nach hinten ausweichen doch Mai hält ihn fest an der Hand. "Naja ich hatte mehr erwartet so wie der das Maul auf gerissen hat. Echt enttäuschend." Meint Mai mit einem traurigen Gesichtsausdruck. Doch Jack sieht mich fasziniert an,  so wie er es auch schon letztens getan hat,  als er meine Kräfte gesehen hat. "Meine kleine Mate ist also eine Killermaschine." Lacht er und umarmt mich. Es fühlt sich so gut an, dass ich will, dass es nie wieder aufhört. Trotzdem löst er sich wieder von mir. Ohne nochmal über das gerade geschehene nachzudenken,  fange ich wieder an zu reden. "Mai,  der Doc hat mal wieder eine lange Einkaufsliste. Kannst du ihm dann die Tiere in seinen Keller bringen?" Ein Nicken kommt von ihr,  aber die Jungs schauen uns verwundert an. "Mai soll es euch erklären ich geh schonmal los." Und schon presche ich als Wolf durch den Wald.

Verweigernde Alpha Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt