Kapitel 2

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Taehyung pov.:

Joengguk entschuldigte sich bei mir und verschwand darauf hin so schnell er konnte. Als er aus den Zimmer draußen war, senkte ich meinen Blick und raufte mir die Haare. Eigentlich war ich derjenige der sich hätte entschuldigen müssen und nicht er. Jeongguk konnte es ja schließlich nicht wissen, dass ich darauf nicht gut anzusprechen war und was ich überhaupt durchlebt hatte. Wenn er wieder kommt oder ich ihn irgendwo anderweitig sehe, werde ich mich sofort bei ihm entschuldigen. Es klopfte an die Tür und mein Blick schnellte hoch. Jimin betrat den Raum und grinste mich an "Nett hast du's hier" witzelt er rum, weil er ganz genau wusste, dass alle Zimmer gleich aussahen. Als Antwort auf seinen Witz, schmiss ich ihm ein Kissen an den Kopf und konnte mir ein Lächeln nicht verkneifen. Dank Jiminie war es hier etwas erträglicher geworden und seit dem Vorfall, hab ich außerdem nie wieder gelächelt. Heute ist es das erstemal seit langem, dass ich es wieder tat. "Du kannst also doch lächeln. Das solltest du öfters tun"  "Dazu habe ich keinen Grund..." und mein lächeln verschwand wieder und ein emotionsloser und leere Blick, zierte wieder mein Gesicht. Jimin seufzte und schmiss nun mir das Kissen an den Kopf. "Für was war das den jetzt?"  "Da fragst du jetzt noch so blöd? Du bist echt n Pabo. Das war dafür, weil du meintest das du keinen Grund mehr hättest. Es gibt genügend Gründe dafür. Deine Schwester wäre bestimmt traurig, wenn sie das gehört hätte" schnell schlug er sich die Hand vor den Mund. Anscheinend hatte er bemerkt, dass er meine Schwester reingezogen hatte. Er setzte zum reden an, aber ich ergriff als erstes das Wort "VERSCHWINDE JIMIN!" Schrie ich ihn an, obwohl ich wusste, dass er meine Schwester nicht mit in die Sache einbeziehen wollte. Es machte mich dennoch rasend vor Wut. Jimin wollte noch was sagen, aber beließ es dabei und verließ das Zimmer. Ich ließ mich auf mein Bett nieder und starrte an die strahlend weiße Decke.

Ich hätte auch Jiminie nicht so anschnautzen dürfen. Er hatte doch auch nur die Wahrheit gesprochen. Warum raste ich momentan immer so schnell aus. Wieso kann ich die Wahrheit nicht ertragen? War sie einfach zu grausam um sie jemals ertragen zu können? Oder war ich einfach zu schwach um all das hier zu stämmen? Wahrscheinlich traf beides zu. Ich bin echt ein hoffnungsloser Fall...

Jimin pov.:

Zwar kann ich Taehyung verstehen, dass er so reagiert hatte, aber wir hätten das auch in Ruhe bereden können. Manchmal war er einfach so anstrengend. Ich sollte mich am besten nachher nochmal richtig bei ihm entschuldigen und aussprechen. Gedanken verloren, stieß ich mit jemanden zusammmen. Daraufhin fiel der Junge hin und ich reichte ihm sofort helfend meine Hand. "Tut mir leid ich hab nicht aufgepasst"  "Is ja nichts passiert" lächelte der Junge mich an und nahm dankend meine Hand an. Sein Blick streifte über meinen ganzen Körper und besorgt sah er mich an. Verübeln konnte ich es ihm nicht und ich war es gewohnt, dass ich wegen meiner Figur komisch oder besorgt angeguckt werde. Magersucht und Zerbrechlich. Das waren die beiden Wörter, die meinen jetztigen körperlichen Zustand beschreiben könnten. Zwar hatte ich etwas zugenommen, seit dem ich hier bin, aber dennoch hatte ich gerade mal die 40kg erreicht. "Ich bin Jimin und du?" versuchte ich schnell von meinem Körper abzulenken. "Jeongguk" antwortete er mir kurz und knapp. Warte mal! Den Namen hab ich doch schon irgendwo mal gelesen. "Und du heißt nicht zufällig mit Nachnamen Jeon, oder?"  "Doch. Wieso fragst du?"  "Ah dann bist du also Taehyungs Zimmergenosse"  "Du kennst Taehyung?"  Ich nickte als Antwort und er überlegte anscheinden, ob er noch was sagen sollte, ließ es aber schließlich sein. "Wenn du willst können wir noch ein bisschen reden. Ich könnte dir auch noch ein paar Tipps zu Tae geben"  "Das wäre toll" sagte er mit einem Lächeln. Dennoch merkte man sofort, dass er aus Gewohnheit ein lächeln aufsetzte und es eigentlich keinerlei Bedeutung mehr hatte.

Zusammen machten wir uns auf den Weg in mein und Hoseoks Zimmer. Da ich wusste das Hoseok oder wie ich ihn auch gern nannte J-Hope gerade bei einer Sitzung war, konnte Jeongguk und ich dort in Ruhe reden. Wir setzten uns auf mein Bett und ich erzählte ihm viel über Tae. Z.B. das er am besten nie seine Schwester erwähnen sollte und generell vorsichtig bei dem Thema Familie und Freundschaft sein sollte. Was aber genau der Grund war, weshalb er bei den Sachen vorsichtig sein müsse, verriet ich ihm jedoch nicht. Schließlich wollte ich nichts sagen, was Tae nicht wollte, dass es andere wissen. Es bedeutete mir viel, dass er mir all das anvertraut hatte. "Ich verstehe..also hat er auch deswegen so auf meine Frage reagiert.."  "Was für eine Frage?" fragte ich ihn mit großer Neugier. "Naja er fragte mich wieso ich hier sei und nachdem ich es ihm das erzählt hatte, wollte ich wissen wieso er hier sei.."  "Ich verstehe, aber bitte nimm es ihm nicht übel. Er hatte es sein Leben lang nicht einfach gehabt und wurde immer wieder im Stich gelassen. Aber im Grunde ist er ein guter Mensch" erklärte ich Jeongguk, worauf er nur verständins voll nickte und bedrückt auf den Boden sah. "Das wird schon" versuchte ich ihn mit diesen Worten etwas aufzumundern und klopfte ihm leicht auf seine Schulter. "Ich geh dann mal. Danke für die ganzen Tipps und ich hoffe wir können bald nochmal miteinander reden oder irgendwas machen"  "Klar werden wir das wiederholen, schließlich sind wir doch jetzt Freunde oder?" Ich könnte schwören, dass ich in seinen Augen ein kleines Funkeln gesehen habe, als ich das Wort Freunde aus gesprochen hatte. "Danke Jimin" mit diesen Worten verschwand er aus meinem Zimmer. Was wohl sein Leiden ist?


Eigentlich sollte das Kapitel gestern schon kommen, aber da ich momentan die Wattpad App nicht mehr auf meinem Handy habe, weil mein Handy total rum spinnt konnte ich es erst heute updaten, da ich mir den Laptop von einer Freundin ausgeliehen habe :3
Ich hoffe es hat euch gefallen ^-^

StigmaWo Geschichten leben. Entdecke jetzt