Kapitel 3

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Jeongguk pov.:

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Keine Ahung wie lange ich jetzt schon unsere Zimmernummer anstarrte, aber ich traute mich einfach nicht rein zu gehen. Was ist wenn er immer noch sauer ist? Hasst er mich jetzt dafür? Sachte legte ich meine Hand auf die Türklinke, drückte sie jedoch nicht runter. Schließlich konnte ich mich dazu überwinden die Tür doch zu öffnen. Taehyung lag in seinem Bett und schlief. Auf leisen Sohlen begab ich mich zu ihm an sein Bett und betrachtete ihn. Er hatte ein wunderschönes Gesicht. Seine Haut war sehr blass und sie wirkte auf mich, als ob sie aus Porzelan wäre, dennoch sah diese Blässe an ihm gut aus. Taehyung sah einfach rund um perfekt aus. Er hatte einfach keinen Markel. Ich wünschte ich wäre wie er. 

Na dann träum mal weiter. Du wirst nie perfekt sein. Egal ob vom Aussehen oder vom Charakter. Du bist und bleibst scheiße. Und keiner will so was wie dich. Also lass den Armen doch einfach in Ruhe. Er hasst dich bestimmt. Verschwinde einfach für immer, genauso wie dein Hyung.

"Jeongguk?" holte mich plötzlich die Stimme meines Gegenübers aus meinen Gedanken. "Wieso weinst du?" erst nachdem er mich das fragte, bemerkte ich das mir bereits Tränen übers Gesicht liefen. Schnell wischte ich sie mir weg und versuchte wieder krampfhaft zu lächeln. "Steck dir dein Fake-Lächeln sonst wohin. Was ist los?" Ich schüttelte nur mit dem Kopf und wollte einfach nur weg von hier. Doch bevor ich überhaupt die Chance hatte auf zu stehen, hatte mich der ältere am Handgelenk geschnappt und sah mich ernst an. Jedoch bekam ich kein einzelnes Wort raus und ließ meinen Tränen freien lauf. Lange hätte ich sie eh nicht zurückhalten können. Taehyung zog mich in eine innige Umarmung und ich genoss die Wärme, die von ihm ausging. Wie sehr hatte ich so was vermisst. "Du kannst mit mir über alles reden, okay? Und es tut mir leid das ich vorhin so scheiße zu dir war. Du konntest ja schließlich nicht wissen, dass ich auf das Thema nicht gut zu sprechen bin. Ich hab überreagiert, aber wenn ich dir eines tages genügend vertraue und erzähle was passiert ist, wirst du mich hoffentlich verstehen, wieso ich so geworden bin" von seinen Worten war ich sprachlos. Jimin hatte recht. Taehyung war ein guter Mensch und jeder hat einen wunden Punkt, wo er dann seine kontrolle verliert, wenn man ihn darauf anspricht. "Können wir nochmal von neu anfangen?" fragte er und seine Stimme wurde immer leiser. Ich nickte nur und er lächelte mich an. "Hey ich bin Kim Taehyung. Schön dich kennenzulernen"  "Ich bin Jeon Jeongguk und es freut mich auch dich kennenzulernen" und schenkte ihm nach diesem Satz ein Lächeln. Doch diesmal war es echt und ernst gemeint. Ich dachte ich hätte es für immer verloren.

Taehyung pov.:

Ich war froh das wir das jetzt geklärt hatten und nochmal von neu anfangen. Aber wieso hatte er zu vor geweint? Hatte er sich an irgendwas erinnert? Oder hatte ich ihn mit meiner Art so verletzt gehabt? Ich musste einfach wissen was mit ihm los war. Zwar kannte ich ihn erst seit heute und vertraute ihm auch noch nicht wirklich, aber ich konnte es nicht leiden, wenn jemand litt. Ich löste mich aus der Umarmung und blickte ihm tief in die Augen. "Willst du über die Sache reden die dich beschäftigt?" Doch anstatt zu antworten, blickte er einfach auf den Boden. Es blieb eine zeitlang still, bis er schließlich anfing zu erzählen. "Einer meiner besten Freunde, hatte sich vor einem Jahr das Leben genommen. Seit dem ist alles komplizierter geworden in unserem Freundeskreis. Keiner von uns ist wirklich mit seinem Tot klar gekommen. Einer von uns musste sogar Medikamentisch behandelt werden, weil sein Münchhausen Syndrom sich dadurch noch mehr verschlimmert hatte. Er wurde in eine Klinik eingewiesen, doch in welche weiß ich nicht. Seitdem haben wir ihn nicht mehr gesehen. Und mein Kumpel Yoongi und ich hatten einen riesiegen Streit bevor ich vors Auto gelaufen bin....ab da an waren wir auseinander gebrochen und jeder ging seinen eigenen Weg...."

Es war schockierend was ihm wiederfahren war. Die ganze Sache tat mir leid. Es muss schrecklich sein, wenn einer seiner besten Freunde sich das Leben nimmt. "Bitte sag nichts dazu...Ich kann dieses ganze Bemittleiden nicht mehr ertragen" Ich hatte auch nicht vor was dazu zu sagen, denn mit keiner meiner Worten, konnte ich ihm helfen. Aber mit Taten. Ich schloss ihn wieder in meine Arme, um ihn zu zeigen, dass ich für ihn da bin und er nicht alleine ist. Dankend erwiderte er die Umarmung. "Wir sollten langsam mal schlafen gehen" sagte Jeongguk auf einmal und entfernte sich langsam von mir. Ich stimmte ihm zu und er legte sich in sein Bett. Kurz darauf schliefen wir auch schon beide ein.


Irgendwie bin ich nicht ganz mit dem Kapitel zu frieden aber ich hoffe es hat euch gefallen ^-^

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