Kapitel 19

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Jimin pov.:

Nach dem Mr. Lee gegangen war, wurde ich auch schon von einer Pflegerin abgeholt. Jetzt hieß es essen. Aber ich hatte überhaupt keinen Appetit. Essen durfte ich auch nur alleine. Das heißt ich werde wieder in mein beschissenes Zimmer gesteckt. Ich seufzte und tappste weiter der Frau ,mit den pink gefärbten Haaren, hinterher.

"Essen werde ich ihnen gleich bringen" sagte sie, blieb vor meiner Zimmertür stehen und schloss sie auf. Das erste was ich machte ,war mich erstmal aufs Bett schmeißen, nachdem ich in meinem Zimmer war. Es dauerte nämlich meistens 15 Minuten bis sie mir das Essen brachten, also kann ich auch erstmal die Augen schließen.

Taehyung pov.:

Jetzt war Essenszeit und Kookie und ich liefen zusammen in die Mensa. "Meinst du die Pfleger sorgen dafür das Jiminie genug isst? Ich hab Angst, dass er das Essen irgendwie wegschmeißt und sie nichts merken.." "Mach dir nicht so viele Gedanken Kookie" ich wuschelte durch seine Haare "Sie werden bestimmt ein Auge auf ihn haben, also mach dich nicht so verrückt" "Ja, du hast bestimmt recht Tae" sagte er und schenkte mir ein Lächeln.
Seit Tagen machte sich Jeongguk immer mehr Sorgen. Zwar erging es mir nicht anders und ich machte mir auch allerlei Sorgen und Gedanken um ChimChim, aber ich durfte es mir bei Kookie nicht anmerken lassen. Ich hab das Gefühl, dass er eine starke Person braucht. Auch wenn ich diese Person nicht bin, muss ich wenigstens es so aussehen lassen, als ob ich stark genug sei.
Aber innerlich zerbreche ich auch immer mehr an allem. Warum kann nicht einmal was gut laufen? Warum ist alles nur für einen Augenblick okay und im nächsten wieder ein totaler Scherbenhaufen? "Tae?" "hmm..?" "Alles okay du bist so abwesend?" "Ja alles okay ich bin nur am überlegen wann meine nächste Sitzung nochmal war" "Achso" sagte er und ließ es dann auch zum Glück gut sein. Wir beide schnappten uns jeder ein Tablett und machten uns auf den Weg zur Essensausgabe. Heute gab es irgendeine Gemüsesuppe. Also nicht gerade das aller beste. Nachdem jeder einen Teller von der Brühe hatte, suchten wir uns einen freien Platz. Da wir relativ spät dran waren, war dies auch nicht all zu schwer. Wir unterhielten uns noch über alles mögliche, aber unser Hauptthema war wie immer Jimin.

Plötzlich viel mir wieder ein das ich noch eine Sitzung hatte und Mr. Lee ja dann noch mit mir reden wollte. Ich sprang von meinem Platz auf, entschuldigte mich bei Kookie und machte mich so schnell ich konnte auf den Weg zum Raum meiner Therapeutin. Hoffentlich dauerte es nicht all zu lange mit ihr und ich kann dann um so schneller mit Mr. Lee reden. Außer atem stand ich schließlich vor der Tür und klopfte an. "Herein" ertönte es und ich trat ein. "Kim Taehyung sie sind viel zu spät dran" sie blickte mich beim reden leicht gereizt an und deutete mir mit einer kleinen Handbewegung, dass ich mich setzen sollte. "Tut mir leid. Wird nicht wieder vorkommen" entschuldigte ich mich, beugte mich leicht dabei runter und setzte mich auf den Sessel gegenüber von ihr.
"Wie geht es ihnen heute?" "Gut" log ich und guckte dabei etwas auf die Seite. "Und wie geht es ihnen wirklich?" ein Seufzer entwich meinen Lippen und ich setzte wieder an zum reden. "Naja...immer noch ziemlich scheiße" "Wegen ihrem Freund Jimin?" "Ja" "Und was fühlen sie wenn sie an ihn oder an das Geschehen denken?" "Das was ich schon seit Jahren fühle...Schmerz" "Interessant" murmelte sie vor sich ihn und notierte sich mal wieder was. "Was ist den daran bitte interessant? Trägt nicht jeder Mensch Schmerz in sich? Man wird nie jemanden finden, der nicht sein eigenes Leid ins sich trägt. Man hat nur zwei Entscheidungen. Entweder man wächst durch den Schmerz oder man zerbricht. Und ich zerbreche daran Tag für Tag, Nacht für Nacht. Es ist die Hölle. Und ich will einfach das es aufhört. Das der Schmerz aufhört. Sich einfach in Luft auflöst. Doch das kann ich nur mit meiner eigenen Stärke und Kraft schaffen..jedoch fehlt mir beides im Moment und ich kann nichts weiter als mehr an den Schmerz kaputt zu gehen..Also was zum Teufel ist daran jetzt interessant oder unterscheidet mich von anderen?"
Sie blieb still und das einzige was zu hören war, war das kritzeln eines Stiftes auf einem Blatt.

StigmaWo Geschichten leben. Entdecke jetzt