Stigma

Kapitel 6

Taehyung pov.:

Als ich aufwachte, bemerkte ich, dass Kookie nicht mehr neben mir lag. Ich streckte mich und ein Blick auf die Uhr verriet mir, dass es kurz nach acht war und es gleich Frühstück gab. Hoffentlich drückt sich Jimin nicht wieder davor. Müde quälte ich mich aus dem Bett und machte mich auf dem Weg zu Jimins und Hoseoks Zimmer. Erstaunlicherweise habe ich diesen Hoseok noch nie getroffen. Was für ein Typ dieser Hoseok wohl ist? Naja das werd ich irgendwann schon rausfinden, wenn Jiminie ihn mir mal vorstellt. Als ich vor dem Zimmer der Beiden stande und anklopfte, blieb es still. Ich klopfte erneut, doch wieder stille. Ob er noch schäft? Ich betrat das Zimmer und fande es leer vor. War er etwa schon in der Mensa? "Tae?" ertönte es auf einmal hinter mir. Ich drehte mich um und blickte dirket in Jeongguks Augen. Hinter ihm stand Jimin. "Was machst du hier?"  fragte mich Jiminie neugrierig. "Ich wollte dich wecken und zum Frühstück holen" erklärte ich ihm und er nickte darauf nur. Danach machten wir uns zu dritt auf den Weg zur Mensa. Dort angekommen, holten wir uns jeder ein Tablett und begaben uns zum Buffet. Wie ich es erwartet hatte, nahm sich Jimin nur einen Apfel, weshalb ich ihm einfach was auf sein Tablett legte. Er schenkte mir darauf nur einen genervten Blick und lief zu einen der freien Tische hin. Auch wenn er es nervig findet, dass ich ihm jedesmal einfach was auf den Teller packte, war er mir dennoch dankbar dafür, dass ich darauf aufpasste, dass er auch genügend isst.
Kookie und ich folgten ihm und pflanzten uns neben ihn. Wir drei labberten viel und lernten Jeongguk etwas besser kennen. Jimin erzählte ihm auch einiges über sich. Ich jedoch schwieg. Ich vertraute Jeongguk zwar schon etwas, aber noch nicht so viel, dass ich ihm etwas über mich erzählen würde und erst recht nicht über meine Vergangenheit. "Tae alles okay bei dir? Du siehst so betrügt aus"  "Alles in Ordnung Jimin. Ich war gerade nur mit den Gedanken wo anders"  Er nickte nur verstehend und widmete sich wieder seinem Essen. Naja er stocherte eher darin rum, als zu essen. Das machte er leider viel zu oft. "Park Jimin iss jetzt verdammt nochmal vernünftig" seuzte ich und er gab nur gereizt von sich "Kümmer dich doch um deine eigenen Sachen"  "Ach mach doch was du willst. Ich will nicht schon wieder mit dir darüber streiten". Ich stand auf, brachte mein zeug weg und verschwand aus der Mensa.
Ich hasse es wenn Jimin und ich streiteten. Und jetzt hab ich auch noch gleich eine scheiß Sitzung. Heute hab ich echt gar kein Glück. Ich hab so gar keinen Bock wieder über das zu reden was mich bedrücke. Das geht niemanden was an. Und wenn sie mir wirklich helfen wollen, dann sollen sie mich doch einfach wieder zu meiner Schwester lassen. Ich war so damit beschäftigt mich über alles auf zu regen, so dass ich nicht merkte, dass ich schon vor dem Besprechungszimmer stand. Ich atmete tief durch und versuchte mich noch halbwegs zu beruhigen bevor ich das Zimmer berat. "Ah guten Morgen Herr Kim. Ich bin ihre neue Betreuerin Mrs Jung. Setzen sie sich doch" stellte sie sich vor. "Morgen" murmelte ich vor mich hin und setzte mich auf einen Sessel der gegen über von ihr stand. "Wie geht es ihnen heute den so?"  "Meinen sie nicht auch, dass das eine dumme Frage ist?" Sie starrte mich daraufhin nur irritiert an, fing sich aber schnell wieder. "Wollen sie mir erzählen wieso sie hier sind?"  "Bleibt mir den was anders übrig?" "Wenn sie nicht wollen müssen sie mir es nicht unbedingt sofort erählen. Wir können uns ja erstmal etwas kennenlernen und wenn sie irgendwann bereit dazu sind, können sie mir es ja erzählen" Genervt seufzte ich auf. "Sie interessiert es doch eh nicht was mir wiederfahren ist. Jeder tut so als ob es ihn interessieren würde, was einem passiert ist, aber im Grunde geht es euch allen am Asch vorbei. Denn ihr könnt nicht das Chaos in den Köpfen anderer Leute beseitigen. Jeder muss das alleine schaffen. Denn wenn der eigene Wille fehlt, bringt das ganze hier einen scheiß".  "Also fehlt ihnen der Wille?"  "Nein, sondern das Vertrauen in andere" Und mit diesen Worten stand ich auf und verließ das Zimmer. Zwar rief mir die junge Frau hinterher, aber ich beachtete sie nicht weiter. Ich hatte echt keinen nerv für den ganzen Mist. Können mich nicht einfach alle in Ruhe lassen?! Mit schnellen Schritte lief ich in mein Zimmer und schmeiße mich auf mein Bett.
Warum musstest du mir auch mein ganzes Leben versauen Vater? Nein den Titel Vater hast du nicht verdient. Erzeuger, dass bist du. Ein besoffenes, erbärmliches und widerwertiges Arschloch, mehr nicht. Ich hasse dich aus tiefsten Herzen. Hoffentlich schmorst du in der Hölle. Und auch wenn ich jetzt hier drinnen gefangen bin, bereue ich meine Entscheidung nicht. So konnte ich wenigstens meine Schwester vor weiterem Leid schützen.
"Taehyung" klopte es an der Tür. "Lass mich ihn Ruhe Jimin! Ich hätte niemals anfangen dürfen Vertraue in euch zu setzten! Lasst mich und mein beschissenes Leben in Ruhe! Und Freunde waren wir auch nie" Auch wen ich all das sagte, wünschte ich mir das Jimin mir widersprechen würde, aber dies tat er nicht. Er hinterließ eine fürchterliche Stille. Ich hatte erwartet, dass ich jetzt in Tränen ausbrechen würde, aber es scheint, dass meine restlichen Gefühle die ich noch besaß, verschwunden waren. Ich fühlte nichts weiter als Leere. Mir war alles egal. Mein Vertrauen war nun komplett zerstört worden. Danke Jimin, dass du mir wieder die Augen geöffnet hast. Denn man kann niemanden vertrauen. Man ist ein Leben lang auf sich alleine gestellt...