Kapitel 13 - Wahre Freunde vergeben

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Das erste mal seid langem konnte Scott durch die Nacht hindurch schlafen ohne irgendwelche Alpträume oder aufgekratzt zu sein. Es war als ob man ihm eine Last abgenommen hatte. Als er aufstehen wollte, wurde ihm das erste Mal so richtig klar, dass er ein eigenes Rudel hatte, das ihm die Kraft gab. Derek's und Cora's Zustoß waren überraschend aber er war ihnen dankbar. Er hoffte das diese Bindung endlich gegenseitiges Vertrauen einbrachte. An diesem Morgen beließ es Scott mit den Klimmzügen und ging direkt unter die Dusche. Er war schließlich seiner Mutter eine Erklärung schuldig. Es waren beinahe vier Wochen die er ihr aus dem Weg ging, in der Angst sie zu verletzen. Als er fertig mit duschen war, seine Kleider angezogen hatte, verließ er sein Zimmer und ging die Treppe runter. Es roch bereits nach frischen Pfannkuchen. Er hatte es vermisst, wie auch seine Mutter. Sie erschrak kurz als Scott in die Küche trat. Sie war es sich nicht mehr gewohnt gewesen, dass auch Scott noch hier war, aber sie schenkte ihm ein warmes erleichtertes Lächeln.

„Morgen Mom.“

„Morgen Scott. Setz dich doch.“ er setzte sich ans obere Ende des Tisches in der Küche. Es war selten dass er die Gelegenheit hatte mit seiner Mutter zu frühstücken. Entweder war sie schon auf Arbeit oder sie war erst nach Hause gekommen und wollte nur noch schlafen. Umso mehr genoss er diesen Moment.

„Mom, ich wollte mit dir reden.“

„Ich habe heute einen freien Tag, also lass uns zuerst frühstücken, dann kannst du reden.“

es war schon in Stille zu frühstücken, es war gerade so als ob alles in Ordnung war. Keine Werwölfe...keine Probleme. Scott genoss den Moment in vollen Zügen und lachte als seine Mutter scherzte und die seltsamste Fälle im Krankenhaus schilderte. Auch dahin verirren sich Idioten oder eben die Idioten wissen nicht wie mit einem Kondom um zu gehen. Tragisch solche Unfälle. Das eine Leid, des anderen Freud. Man musste sich ja auch amüsieren können an so einem hektischen Ort. Es gab da nicht viel zu lachen.

„Nun denn Scott, was wolltest du mir sagen?“

Scott verschluckte sich beinahe, räusperte und wurde ernst.

„Ich muss mich für mein Verhalten entschuldigen.“

„Hattest du Probleme?“

„Kann man sagen.“

„War es so ein Wolf-Ding?“

„ich musste euch allen aus dem Weg gehen. Ich war eine Gefahr für euch..du hast es ja selbst gesehen, als mein Vater hier war. Ich traute mir selbst nicht mehr.“

„Und jetzt ist alles wieder ok oder wie?“

„Es geht mir besser, dank meiner Freunden. Es ist kompliziert dir das genau zu erklären. Du solltest einfach wissen, dass es mir wieder gut geht. Ich versuche mich auch wieder auf die Schule zu konzentrieren. Nun muss ich alles mit Stiles noch ins Lot bringen. Ich habe ihn zu lange ignoriert. Der wird mich noch verfluchen.“

„Der wird drüber hinweg kommen, schließlich wolltest du ihn ebenfalls schützen, oder?“

„Ja schon, aber er meint trotzdem, er könne mir immer helfen, dieses Mal konnte ich mir nicht mal selbst helfen. Ich wünscht, das alles wäre nie passiert.“

„Ach Scott,“ sie berührte liebevoll sein Gesicht und sah ihrem Sohn in die Augen. „Ich bin so stolz so ein starker, liebevoller Sohn zu haben, vergiss das niemals. Du hast gute Freunde und ich bin mir froh dass sie dir dort helfen können, wo ich es nicht kann. Geh zu Stiles, er wird dir verzeihen.“

„Hoffe ich, sonst wirft er mir dieses Mal Wolfswurz verseuchte Bälle ins Gesicht.“

„Das hoffen wir nicht.“ lachte seine Mutter und beide genossen noch das Frühstück.

Nach dem Frühstück machte sich Scott auf in die Schule. Er hatte viel nach zu holen, da er in letzter Zeit mehr als schlecht in der Schule war. Letztens hatte er seiner Mutter versprochen, dass er sich bessern würde aber er wurde nur wieder schlechter. Dieses Mal hatte er aber ein gutes Gefühl, wenn da nicht noch ein kleines Problem zu klären war. Stiles. Er würde ihm heute ganz bestimmt über den Weg laufen, sie waren schließlich in derselben Klasse. Als die Glocke klingelte setzte sich Scott an seinen Platz aber er konnte Stiles niergens sehen. Der Klassenraum füllte sich und die Plätze rings um Scott wurden besetzt. Dann endliche betrat auch Stiles den Raum und setzte sich in die hintere Reihe, schenkte Scott aber keine Aufmerksamkeit. Es war ihm nicht zu verübeln.

Die Stunde begann mit Mathe, Geschichte folgte und dann Französisch, danach hatten sie eine größere Pause. Scott nutzte die Chance um mit Stiles zu reden.

„Stiles.“ rief Scott, wurde aber ignoriert. „Stiles.“ ein weiteres Mal. Stiles lief den Korridor hinunter Richtung Schulkantine. „Stiles!“ und er packte Stiles an den Schultern, so dass dieser umdrehen musste und ihn so richtig angepisst anschaute, aber er sagte nicht.

„Können wir reden?!“ Stiles blieb nichts anderes übrig als mit Scott in ein leeres Nebenzimmer zu folgen. Sie schlossen die Tür, damit sie keiner überhören konnten. Stiles sah seinen Freund keine Sekunde an und das verletzte Scott auch wenn er es verstehen konnte, da der nicht einmal mit ihm reden wollte, aber sie konnten sich nicht für den Rest des Lebens an schweigen.

„Ich weiß, dass ich der letzte bin mit dem du reden willst. Ich verstehe es völlig. Es ist auch alles meine Schuld. Ich brauchte aber diese Zeit für mich. Ich musste was tun. Ich konnte es einfach nicht mehr ertragen dass mich mein bester Freund mit einer Todesangst ins Gesicht geschrieben ansah und jeden Augenblick damit rechnen musste dass ich ihn zerfetze, nur weil der einen doofen Spruch fallen lässt.“ Stiles Blick wurde etwas weicher und hörte nur zu. „ Ich kann die Angst an dir immer noch riechen aber du brauchst keine Angst vor mir mehr zu haben. Letzten Vollmond vollzog Deaton ein Ritual..“

„Was? Schon wieder ein Ritual!“ schrie Stiles auf und wurde hellhörig. „Hast du verflucht nochmal noch nichts daraus gelernt, dass bei jedem Ritual das vollzogen wurde etwas schief ging! Du bist voll bescheuert! Was ist es nun was daneben ging, hmm?!“

„Es ging nichts daneben, sonst wäre ich nicht hier. Mein Rudel stärkt mich, das ist es was das Ritual bewirkt und Derek und Cora gehören dazu.“

„WAS?!“ das wurde alles nur besser. Alle waren auf dem neusten Stand nur Stiles wurde ausgelassen, wieder einmal typisch.

„Stiles, nichts ist dieses Mal. Es hat uns alle verbunden. Sie schöpfen Kraft aus mir und ich von ihnen, niemand kommt zu schaden. Das ist es ja, sie geben mir die Kraft um den Schaden des letzten Rituals zu einem Minimum zu schrumpfen.“

„Und seit wann ist Derek wieder in der Stadt?“

„Seit letztem Vollmond. Er tauchte paar Nächte davor unverhofft bei mir auf.“

„Dann ist also Schluss mit dieser Monster-Alptraum Sache? Du wirst dich nicht mehr in dieses Ding verwandeln?“

„Es ist ein Teil von mir, das kann ich nicht verleugnen aber ich kann's kontrollieren, ich schwöre bei meinem Leben.“

„Na toll.“

„Ich werde es nicht nochmals zulassen , dass ich dich irgendwie verletze und wenn ich mich verwandle...sag ich dir Bescheid.“ Scott versuchte zu grinsen. Jetzt wusste er womit er Stiles drohen konnte, wenn er einmal nicht schweigen konnte.

„Wieso habe ich das dumpfe Gefühl, dass das eine Drohung war.“

„Verzeihst du mir?“

Stilles schmollte, biss sich auf den Lippen rum und dachte lange nach. Er ließ Scott zappeln.

„ich schwöre dir, das nächste Mal erschieße ich dich mit Silberkugeln und stoß dir einen Ebereschenpflock den Arsch hoch.“ Scott grinste. „Tu das nie wieder!“

„Versprochen und ich wollte dich wirklich nicht verletzen...im wahrsten sinne des Wortes.“

Beide hatten sich endlich ausgesprochen und Stilles' Wut über Scott war schnell verflogen. Er war ihm ja nie wirklich böse, eher enttäuscht. Sie lachten und klopften sich gegenseitig die Schultern...als Zeichen der Versöhnung.

„Und? Wie ist es sich in ein Super-Werwolf zu verwandeln?“

Scott's Kinnladen war ganz unten. Er konnte es nicht fassen dass Stiles nun mit dieser Frage kommen musste.

„Du meinst das doch jetzt nicht ernst oder?“

Strong Hearted - Eine Teen Wolf FanfictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt