XIII 》Zwischen Blut und Scherben《

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Am Frühstückstisch der Gryffindors saßen schon ziemlich viele, als ich die Halle betrat.
Malfoy hatte ich heute noch nicht zu Gesicht bekommen und ich begann daran zu zweifeln, dass das was in der Vorletzten Nacht erlebt hatte real war...
Vielleicht nur ein echt wirkender Traum...

Nach einem Spiegelei mit Toast und einem Becher Kräutertee verschwand ich in Richtung Kerker,  wo eine Doppelstunde Zaubertränke mit Professor Sluggorn auf uns wartete.

Ich sicherte mir einen Platz in der ersten Reihe und packte meinen Kessel, Pergament und eine Schreibfeder und Tinte aus.
Kurze Zeit später begrüßte uns Professor Slughorn.
Heute sollte neuer Trank gebraut werden: Ein vereinfachter Wahrheitstrank, der eunen das Sagen lässt was er gerade denkt, den Nunc cogitatio- Trank.
Slughorn erklärte worauf wir achten mussten und während er redete schrieb sich das Rezept wie von selbst an die Tafel hinter ihm.
,,Wie jede Stunde, werden wir in Zweiergruppen arbeiten.
Ich lese jetzt die Einteilung vor:
Mcmillan und Weasley, Potter und Zabini, Patil und Granger, Longbottom mit Malfoy, ..."
Den Rest hörte ich nur noch mit halbem Ohr.
Zum Glück durfte ich mit Padma zusammen arbeiten und nicht mit einem aus Slytherin.
Der fette Vincent Crabbe wurschtelte, als ich an ihm vorbei drängelte gerade an einen Stück Elderwurzel herum.
Wir kamen gut voran, jeder Schnitt zuerst die Zutaten, bevor wir sie in den Kessel gaben, mit Zedernöl andickten und später noch eine Brise geriebener Greifenzähne hinzugaben.
Ich rührte siebenmal mit und fünfmal gegen den Uhrzeigersinn.
Padma und ich konnten beobachten, wie sich der schleimige Brei von Zutaten bald verflüssigte und eine neblig blaue Farbe annahm.

Plötzlich klirrte es hinter uns.
Neville starrte Malfoy wütend an und dieser starrte wütend zurück. ,,Das", sagte er zischend,
,,ist deine Schuld!"
Neville langte knurrend nach seinem Zauberstab, dich bevor er etwas tun konnte, war Professor Slughorn schon zur Stelle.
Er beendete die Partnerarbeit zwischen Malfoy und Neville.
Am Boden lag das zerschellte Fläschchen, zwischen dessen Scherben eine bläuliche Substanz umher waberte.
,,Nächste Stunde behalten wir die Partner so wie jetzt bei, nur
Mr.Malfoy, sie arbeiten mit..."
Ich, immer noch nach hinten blickend sah Slughorns Blick an mir hängen bleiben.
Nein.
,, ... mit Ms.Granger! Longbottom? Sie und Padma können dann zusammen arbeiten. Bringt jetzt eure Proben nach vorne!
Wiedersehen!"

                  .•º○》♥《○º•.

Knallend fiel die Tür ins Schloss.
Was dachte er wohl wer er ist?!
Er konnte Lavender doch betatschen wie er wollte!
Ron, dieses Biest hatte mich tatsächlich einfach so von hinten umarmt.
Mitten auf dem Korridor und dann meinte er nur:,,Du riechst gut!"
Angeekelt lag ich nun in meinem Bett, als mir einfiel, dass Malfoy und ich alle Hände voll zu tun hatten die Halloween-Party zu organisieren.
Nächste Woche schon sollte sie stattfinden!
Also stand ich wieder auf und schlenderte hinaus zu meinem Schreibtisch.

Von ihm war weit und breit keine Spur. Kein blonder Haarschopf...

Ich ließ mich auf dem gemütlichen Chnizstuhl nieder, öffnete eine Schublade und zog ein fast vollständig beschriebenes Stück Pergament hervor.
Ich ging den in Srichpunkten verfassten Ablaufplan der Party ab. Die Schüler der sechten und siebten durften alkoholischen Krams trinken, den Hauselfen in der Küche hatte ich schon eine Liste mit den Leckereien, die für den Abend vorgesehen, waren gegeben.
Zu organisieren blieb die Dekoration. Es sollte eine Kostümparty werden, doch da waren wir uns noch nicht einig, vor allem Professor McGonagall fürchtete Fremde im Schloss.
Doch ich hatte die Idee eine Garderobe bereit zu stellen,  wo sich jeder sein Kostüm aussuchen konnte, alle mit einem bestinnten Erkennungszauber versehen...
Wenn also wer Fremdes sich einschleichen wollte, fiele einem der Unterschied auf...

Ich freute mich unheimlich auf die Party... Nur müsste ich mir noch einen Partner zulegen...
Schmunzelnd lauschte ich in die Stille, den Blick verträumt in die Ferne gerichtet.
Plötzlich hörte ich etwas klirren und einen Schrei.
Dracos Schrei.
Ich stürzte zu seiner Tür hinüber, aber sie war verschlossen.
Leise murmelte ich, mit dem Zauberstab aufs Türschloss zielend: ,,Alohomora!"
Zu meiner Verwunderung war kein Zauber sonst als Barriere eingerichtet und die Tür öffnete sich.

Ich schritt in den Raum,der ähnlich aufgebaut war wie meiner, nur dunkler und in den Slytherinfarben. Es roch nach Äpfeln und Pfefferminztee, wie ich ihn liebte.
Einzelne Kleidungsstücke lagen verstreut herum und als ich in Richtung des Badezimmers ging hörte ich das leise Schluchzen.
Einen Moment zögerte ich.
Würde ich wieder nur Ignoranz ernten?
Aber meine Gutmütigkeit ließ mich nicht länger herumstehen.
Ich lief die Treppe nach oben und riss die Tür auf.
Das erste was ich sah war Blut.
Ein zerbrochener Spiegel und Draco.
Tränenüberströmt und mit schmerzverzerrter Miene saß er an der Wand neben dem Waschbecken lehnend.
Sein linker Arm war zerschrammt und tief verwundet.
Blut sickerte unaufhaltsam heraus und die blutige Spiegelscherbe verriet mir was er getan hatte.
Ohne zu überlegen schnappte ich mir eines der säuberlich gestapelten Handtücher von der Kommode und warf mich neben ihn auf dem Boden.
Ich glaubte,  dass Draco schon nicht mehr recht bei Bewusstsein war, ich spürte ihn noch leicht zusammenzucken, als ich das Tuch wie eine Kompresse um seinen Arm schlang.
Schnell reparierte ich den Spiegel und befreite den Boden von Blut und vergossenen Tränen.
Draco geriet immer mehr in Schieflage und rutschte seitlich an der Wand herunter.
,,Wingardium Leviosa!"
Er schwebte hinter mir her die Treppe herunter und ich ließ ihn auf seinem Bett nieder.
Mit einem Wink meines Zauberstabs waren alle Klamotten vom Boden verschwunden und das Zimmer aufgeräumt.
Ich wendete mich wieder seiner puckernden Wunde zu, als mir einfiel, dass ich in der Notfallapotheke im Wohnzimmer Diptam-Essenz gesehen hatte.
,,Accio Diptam!", rief ich schnell und spürte das braune Fläschchen Sekunden später in meiner Hand.
Zitternd träufelte ich etwas von dem glitzernden Inhalt auf seinen unterarm.
Man konnte förmlich mit ansehen wie die Wunde verheilte.
Zurück blieben blasse Reste vom Dunklen Mal, welches ihm Voldemort dort eingebrannt hatte.
Ich hoffte, dass es nich zurück kommen würde,  sonsz hatte sich Draco um sonst Schmerzen zugefügt...

Still saß ich nun auf dem Rand seines Bettes, so nah wie noch nie neben ihm.
Ich beobachtete wie sich seine muskulöse Brust hob und senkte.
Die Sonne war fast schon verschwunden, es war schon so dunkel...

Mit zitternden Fingern strich ich über seinen Arm, an der Stelle wo mal das Dunkle Mal war...
Irgenwie genoss ich es still neben Draco zu sitzen.
Seit wann nannte ich ihn nur Draco?

Draco...

Was sind schon Hass und Liebe - DramioneWo Geschichten leben. Entdecke jetzt