Was sind schon Hass und Liebe - Dramione

XXXIV = Die Entscheidung =

Ich erwachte aus einem traumlosen Schlaf, weil mich die Sonne blendete.
Sie war gerade aufgegangen und es war dem entsprechend auch noch relativ früh.
Erst zehn vor sechs.

Stöhnend setzte ich mich auf.
Lavender, neben mir in ihrem Bett, schnarchte leise.

Ich stand leise auf und schlich ins angrenzende Badezimmer um mich fertig zu machen.
Den Schulumhang hatte ich dieses jahr ausnahmsweise maßschneidern lassen, denn bei Madam Malkins Laden saren nur noch auf Maßanfertigung welche zu bekommen und ich hatte erst in letzter Sekunde bemerkt, dass mein alter viel zu kurz war.

Nun betrachtete ich mich im Spiegel. Ich fand es stand mir sehr gut, was ich nicht so oft von mir behaupten wollte oder konnte.
Ich bürstete meine braunblonden Locken noch einmal durch und verließ den Raum.
Mittlerweile war auch Lavender wach.

,,Du kannst noch weiter schlafen es ist erst -"
,,Nein!", wurde ich forsch unterbrochen, ,,Ich muss mich schminken... für Ronny-Wonny"
Das letzte flötete sie , als sie an mir vorbei ins Bad ging, in mein Ohr.

Ron... Lavender krallte ihn sich also wieder... Ein leichtes Stechen durchfuhr mich.
Doch es war nicht hauptsächlich wegen Ron, sondern die Art wie sie es mir vor die Nase hielt, dass sie sich ihn schnappte.

Die beiden konnte ich wohl vergessen. Und dabei hatte ich doch gerade wieder angefangen Ron zu mögen... naja eher auszuhalten.

Ich schnappte mir meine gepackte Tasche und verschwand in die Bibliothek.
An diesem Morgen war niemand anderes hier als Miss Pince, die selbst ein Buch las, während sie im Schaukelstuhl ihren Kaffee genoss.

Die Bibliothek war fast genauso wie früher. Nur wurde die verbotene Abteilung noch mehr reduziert.
Ich wählte einen französischen Liebesroman, in dem sich ein Zauberer in ein Muggelmädchen verliebt und am Ende heiratet.

Der Einband war ziemlich abgegriffen...
Las wohl jemand sehr gerne.
Ich musste grinsen und stellte das Buch zurück in seine Lücke.

Obwohl es noch sehr früh war, tummelten sich schon reichlich Schüler in der Großen Halle.
Ich setzte mich einfach irgendwo an den Gryffindortisch.

Der Tag zog an mir vorbei.
Nach meinem Stundenplan, hatte ich viel Freizeit, die hauptsächlich zum Lernen genutzt werden sollte.
Heute hatte ich nur Muggelkunde und eine Doppelstunde Arithmantik gehabt. Mittag hatte ich schon gegessen und der Nachmittag war schon fast um.

Es war kurz vor fünf und ich hatte mir eine Tasse Tee aus der Schlossküche besorgt.
Ich lernte vor dem Kamin aus meinem neuen Geschichtsbuch.

Ab und zu lief der ein oder andere Schüler durch den Gemeinschaftsraum. Dann wurden es immer mehr und es wurde unruhig. Ich konnte mich gar nicht mehr konzentrieren. Deshalb stand ich auf und wollte in unseren Schlafsaal gehen als Ron vor mir stand. Er wollte wohl mit mir reden, doch in dem Moment tauchte Lavender auf.

,,Geh weg von ihm! Ich bin Rons Freundin, nicht du! Such dir wen anders zum Knutschen!"
Empört schob ich die beiden beiseite. Aus Empörung wurde Wut.
Ich hasste Lavender. Sollte sie dortin gehen wo der Pfeffer wuchs! Ich brauchte sie nicht, genau so wenig wie Ron.

Wegen dem plötzlichen Tränenschleier vor meinen Augen sah ich nicht wohin ich lief und stolperte, fiel hin und schlug mir den Ellenbogen auf.

Das Blut perlte meinen Arm hinab, doch das war mir jetzt egal.
Ich warf mich nur noch auf mein Bett und weinte.
Weinte bis keine Tränen mehr kamen. Und dann hatte ich höllische Kopfschmerzen...

Ich sah nicht auf die Uhr, doch es war sehr später Abend als ich aufwachte.
Es war schon dunkel.
Due Sterne waren klar zu sehen.
Sämtliche Leute schliefen schon.
Leise stand ich auf und ging zum Fenster. Der Mantel den ich noch über meinem Schulmantel trug wärmte mich. Ich öffnete das Fenster und vergrub dann, während ein angenehmer Wund durch meine Haare fuhr, meine Hände in den Manteltaschen.
Etwas kleines, ein Papierstück, war in der einen Tasche.
Ich wollte es wegwerfen, doch dann schaute ich genauer hin...
Es war ein Teil von einem der alten Liebesbriefe... Sofort dachte ich an Draco.

Wann, meinte er, sollte ich mich entschieden haben?

Heute Abend? Schnell sah uch auf die Uhr. Kurz vor halb zwölf.
Ob er noch wartete?

Ich spürte wie mein Herz in der Brust schlug und immer schneller, desto näher ich dem Gemeinschaftsraum kam...

Und als ich dort war sah ich mich um. Niemand war mehr hier.

War es das jetzt?

Ich ging vorsichtshalber nochmal um die Sofas herum... Und da lag er.

Draco Malfoy.

Ein Gryffindor.
Mit einem der kratzigen Kissen unterm Kopf lag er längs auf dem Sofa, ein abgegriffenes Buch, wie ich feststellte, der französische Liebesroman, in seinen Händen.

Ich wagte es kaum zu atmen, weil ich Angst hatte ihn zu wecken.

Ich setzte mich auf den Boden neben ihm. Und sah ihn eine weile an.
Es schlug leise dreiviertel.
Ich streckte meine hand aus und berührte vorsichtig seine Wange.
Wie er sich verändert hatte.
Ihm war ein leichter Bart gewachsen und es sah an ihm unglaublich sexy aus.
Im letzten Schein des Feuerchens im Kamin wirkte er total alt. So... extrem erwachsen.

Meine Hand ruhte noch immer an seiner Schulter und ich lehnte mich an ihn.
Irgendwie wollte ich ihn nicht wecken... oder sollte ich doch?

,,Hermine?" Die verschlafene raue Stimme, die mir so bekannt und vertraut vorkam, ließ mich aufhorchen. Ich wurde hochgezogen und dann saß ich auf dem Sofa neben ihm.

,,Seit wann bist du hier?"
,,Seit halb zwölf..."
Es war schon weit nach Mitternacht.
,,Du bist also doch noch gekommen?"
,,Hmm."
Ich war total müde. Doch als er mein Gesicht berührte war ed wie ein Stromschlag.
Plötzlich war ich hellwach.

,,Du siehst so süß aus, wenn du müde bist, weißt du das?"

,,Nee, hat mir bis jetzt niemand verraten...

Und ich bin ja jetzt da, ... weil ich mich entschieden hab."

Er sah mich nun hoffnungsvoll an.
,,Ich würde mein Versprechen gerne halten."

,,Das heißt du willst wieder mit mir zusammen sein?"
Ich nickte.

Aus seinem ernsten Gesicht wurde ein Lächeln. Dieses Lächeln,  was er nur für mich hatte.

Er zog mich zu sich in die Arme und ich schlang meine Arme um seinen Hals.
Ja, ich würde bei ihm bleiben!  Wenn es ging, für immer.

Ich löste mich nicht aus seiner Umarmung sondern wir blieben eine halbe Ewigkeit so sitzen.

,,Hermine?"
,,Ja, Draco?"
,,Ich hab dich nie aufgegeben,  seit der vierten Klasse nicht. Ich liebe dich!"
Ich sah ihn an und lächelte verliebt. Ja, das war ich, über beide Ohren.

,,Ich liebe dich noch mehr, Draco!"