Was sind schon Hass und Liebe - Dramione

V - Der Unbekannte am See -

Hatte Filch mich entdeckt?
War ich gemeint?
Tausende antwortenlose Fragen schwirrten mir durch den Kopf, als ich durch Geheimgänge und verlassene Korridore zum Gryffindorturm hinauf stolperte.
Klar denken konnt ich nicht.
Was war hier nur los?

Die fette Dame rümpfte bloß verärgert die Nase, als ich sie aus dem Schlaf riss.

Der Gemeinschaftsraum war wie ausgestorben, logisch eigentlich.
Ich stahl mich in den Schlafsaal der Mädchen.
Zumindest zwei oder drei Stunden wollte ich noch schlafen!

Kaum lag ich im Bett fielen mir die Augen zu und ließen drängende Fragen in der Dunkelheit um mich herum verschwinden.

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,,Schnell steh schon auf! Hermine! Du verpasst sonst noch das Frühstück! Mine"

Eine genervte Ginny weckte mich.
Das Gefühl unausgeschlafen zu sein bestätigte mir auch mein Spiegelbild.
Die tiefen Augenringe waren alles andere als normal.
Beim Frühstück fing ich bloß mitleidige und verständnislose Blicke von meinen Mitschülern.
Doch der Tag wolltr nicht besser werden.
Es regnete so heftig wie selten und als ich in  Zauberkunst fast einschlief, meine Untertasse, aus welcher wir eine Blume wachsen lassen sollten wurzelartige Füße bekam und über den Rand meines Tisches kippte, während bestimmt alle anderen es sahen und auf  diese dem Boden zerschellte, war der Tag für mich gelaufen.

Ginny war ganz besorgt um mich.
Doch sie gab sich mit einem ,,Ich hab nur nicht so gut geschlafen" zufrieden, auch wenn sie wusste, dass es nicht stimmte.

Am Nachmittag war in der Bibliothek einiges mehr los als sonst.
Harry hatte sich mit Cho verabredet um mit ihr zu lernen und ich wollte mich mit einem Buch in eine Ecke zurück ziehen.

Als ich bemerkte dass der Sessel besetzt war drehte ich mich wieder um.

Der Sessel  daneben war zwar frei, aber auf Malfoys Kommentare an diesem ohnehin blöden Tag konnte ich gut verzichten.
,,Granger!"
Mist. Er hatte mich entdeckt.
Doch ich lief stur gerade aus.

Irgendwann fand ich einen Tisch und ließ mich daran nieder.
Ich hatte gehofft in einem alt aussehenden Exemplar etwas zu einer gewissen Arabelle Black zu finden.
Sirius Black...
Bestimmt waren sie verwandt.
Nur dass Sirius nicht mehr lebte.
Verzweifelt durchforstete ich jede Seite des Buches zu alten Reinblutzauberern - aber außer einer Reihe von Blacks (Aserkin Black, Almantha Black, Albertus Black und viele andere) die vor weit über hundert Jahren einmal gelebt hatten konnte ich nichts finden.
Morgen, beschloss ich, würde ich weiter suchen, doch als erstes hatte ich vor Harry zu fragen, ob ihm der Name ,Arabelle Black' bekannt vorkam...

Es war schon spät und langsam verschwammen die Buchstaben vor meinen Augen.

Ich wollte jetzt so schnell wie möglich schlafen gehen.

Ich stopfte das Buch in meine Tasche und verschwand Richtung Turm.
Auf dem Weg nach oben kam ich an einem der Fenster die zum See blickten vorbei.

Als ich den Mond auf der aufgewühlten Oberfläche des Wassers glitzern sah musste ich Hagrid denken.
Ich hätte ihn besuchen können.

Draußen sah alles so friedlich aus...
Wenn nur nicht so viele Gefahren dort lauern würden ...

Ich ließ mich auf der Stufe nieder und beobachtete das Wasser.
Den Mond.
Den Rasen.
Die fernen Berge.
Den Wald.

Und dann entdeckte ich die hellhaarige Person, die zuckend am Ufer saß.
Die Schultern hoben sich rasch, genauso wie sie zitternd wieder sanken.
Täuschte ich mich oder war das Malfoy?

,,Hermine?"
Ich zuckte zusammen, als Harry mich antippte.
,,Alles okay?"

,,Jaah..." Schnell stand ich auf.
Bestimmt irrte ich mich...

,,Äh, Harry hast du den Namen Arabelle Black schon mal
gehört? ", fragte ich ihn sofort, bevor mir diese Frage unter all den anderen wegrutschte.

Auf dem Weg nach oben überlegte Harry eine Weile.
Vor dem Porträt der fetten Dame schüttelte er dann nachdenklich den Kopf.
,,Ich denke da kann mir nur Kreacher weiterhelfen...  Ich schreib ich frag ihn gleich morgen!  Er ist sowieso hier um mit Dobby diesen Malfoy auszuspionieren."
,,Glaubst du immer noch, dass er etwas verbotenes tut?
Vielleicht sucht er im Raum der Wünsche nur einen Ort zum allein sein..."
Unwillkürlich musste ich an das Schreckensbild der zuckenden Gestalt am Ufer denken.

,,Jaah! Und natürlich nimmt man sich dann auch noch verkleidete Wachen mit..."

,,Hör zu, Harry, ich halte davon nicht viel, aber bitte versuch nicht vorzeitig zu urteilen...
Okay? Und danke, dass du Kreacher fragst."

Damit ließ ich ihn bei Ron und Lavender, die eng umschlungen auf dem Sofa saßen, stehen, murmelte ein ,,Gute Nacht..." und verschwand in mein Bett.

Ron und Lavender...
Es versetzte mir immer wieder einen Stich ihn mit ihr zu sehen.
Aber eigentlich spürte ich die Nadel in meinem Herzen schon nicht mehr so deutlich.
Sie schien schon festgewachsen zu sein.
Nur in Momenten, in denen Ron sie tiefer hineinrammte schmerzte es.

Nachdem ich meine Sachen für morgen zurechtgelegt hatte ließ ich mich unter meiner Decke ins Bett sinken.
Kurze Zeit später war ich in die Traumwelt getaucht...