Kapitel 12

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„Ich sagte doch, dass du dich ausruhen sollst." Adam kam unmittelbar, nachdem er mich entdeckt hatte, auf mich zugestürmt. Er sah besorgt aus.

„Es ist alles in Ordnung", versicherte ich ihm und lehnte mich an den Türrahmen zu seinem Büro. Als er mich entdeckt hatte, war er erstaunlich schnell von seinem Schreibtischstuhl aufgesprungen und zu mir herübergekommen. Er blieb vor mir stehen und betrachtete mein Halstuch, dass ich heute trug, um das Pflaster zu verdecken. Ich trug außerdem eine lange Bluse, damit niemand die Abdrücke an meinen Handgelenken sehen konnte.

„Ich werde schon niemanden vergraulen", sagte ich.

„Was interessieren mich die anderen? April das, was Gestern passiert ist, war sehr viel. Vielleicht willst du darüber reden. Nicht mit mir aber..."

„Wow!" Ich hob die Hände und trat einen Schritt zurück, um Adam zu unterbrechen. Das war wohl ein Scherz, oder? Ein ziemlich schlechter, nebenbei bemerkt.

„Ich werde mit niemandem über irgendwas reden." Wenn es um sowas ging, machte ich dicht. Grundsätzlich. Ich hatte nichts gegen Psychologen, aber sie sind ausgebildet und würden merken, dass ich mehr verstecke, als mir lieb war. Und, wenn ich ehrlich war, wollte ich mich noch nicht mit meinen Dämonen auseinandersetzen.

„Es ist doch alles gut ausgegangen. Ich mein, William ist mit einem blauen Auge und Bauchschmerzen nach Hause gegangen. Ich weiß, wie ich mich verteidigen muss." Adam seufzte. Er hatte meine heftige Reaktion wohl bemerkt. „Guten Morgen ihr zwei." Patrick stellte sich neben mich und beendete glücklicherweise unser Gespräch. „Was ist los?", fragte er sofort stirnrunzelnd. Er blickte zwischen Adam und mir hin und her. „Nichts", antworteten Adam und ich gleichzeitig.

„Na dann." Patrick tat desinteressiert und zuckte mit den Achseln. „Adam, ich borge mir heute April mal aus."

„Was? Warum?", fragte er. Sichtlich irritiert schaute er zu Patrick. „Heute kommen die Bewerber für die ausgeschriebene Stelle in der Rechtsabteilung und ich will April mit dabeihaben. Sie erfasst schnell die Situation und ich will wissen, wie die Bewerber reagieren, wenn ich ihnen eröffne, dass die persönliche Assistentin des CEO mit dabeisitzen wird."

Das hörte sich gar nicht verkehrt an, dachte ich. „Ich bin dabei. Soweit du mich nicht brauchst?", fragte ich an Adam gewandt.

„Du hast sie zum Mittag wieder", beteuerte Patrick noch. Adam schien das alles nicht zu gefallen. Dennoch nickte er nach einer Weile langsam. „Okay, macht, wie ihr denkt."

Adam ging wieder zu seinem Schreibtisch und widmete sich seinen Unterlagen. War er jetzt sauer? Warum? Manchmal verstand ich ihn nicht. Gestern war er wütend wie ein tollwütiges Tier gewesen und heute war er eingeschnappt und überfürsorglich. Ok. Überfürsorglich war er gestern auch gewesen. Ich betrachtete meinen Boss mit gerunzelter Stirn. Mir gefiel nicht, dass er mich gerade scheinbar ausschloss. Patrick riss mich aus meinen Gedanken.

„Der erste Bewerber kommt in einer halben Stunde."

„Ok ich mache nur schnell noch etwas zu trinken fertig für..."

„Adam.", brachte Patrick meinen Satz lachend zu Ende. Ich gab nur ein leises Murren von mir und ging in die Küche, während Patrick wieder nach unten fuhr.

„Hier habe ich deinen Tee", sagte ich und stellte die Tasse auf seinem Schreibtisch ab. „Danke." Hatte Adam Black sich gerade bedankt? Was war denn heute los?

„Ich bin dann mal unten."

„Okay."

Ich drehte mich um und ging. Ich wollte mich gerade nicht damit befassen, was in dem Kopf meines Bosses vor sich ging. Bei Patrick angekommen, setzte ich mich auf den Stuhl neben seinem. Er reichte mir die Unterlagen und ich überflog die des ersten Bewerbers.

Reichst du mir deine HandWo Geschichten leben. Entdecke jetzt