Die nächsten zwei Wochen vergingen wie im Flug. Adam und ich hatten ein Geschäftsmeeting oder Geschäftsessen nach dem anderen. Dennoch hatte sich in dem Auto an Thanksgiving zwischen uns etwas Grundlegendes verändert. Am Anfang dachte ich noch, es sei Zufall, aber recht schnell merkte ich, Adam ließ keine Gelegenheit aus, um mich zu berühren.
Brauchte er eine Datei, kam er zu mir und während ich in meinem PC danach suchte, stellte er sich hinter mich, legte seine Hände auf die Rückenlehne meines Stuhls und berührte mit seinen Fingerspitzen scheinbar unbeabsichtigt meine Schultern. Ging er an mir vorbei, streifte sein Körper ganz kurz immer den meinen. Er stellte sich grundsätzlich sehr nah zu mir. Waren wir nicht allein, hielt er einen gewissen Mindestabstand, aber seine Blicke konnte ich trotz dessen immer auf mir spüren. Genauso wie seine Wärme, die mich umfing, wann immer er in meiner Nähe war. Da wir auf der Arbeit zwangsläufig eng miteinander arbeiteten, spürte ich diese Berührungen und seine Wärme häufiger als ich vertragen konnte.
Adam lächelte mich oft einfach nur an, ohne etwas zu sagen, oder etwas von mir zu wollen. Er nahm mittlerweile sogar seine Teetasse persönlich in die Hand, damit er dabei meine Finger kurz umschließen konnte. Wir waren mittags auch schon dreimal essen gewesen, weil Adam meinte, dass es einfacher wäre, gleich unterwegs irgendwo zu halten und zusammen zu Mittag zu essen. Beim ersten Mal glaubte ich das auch noch, aber nach und nach ging mir auf, dass es Adam ernst gemeint hatte, als er zu mir gesagt hatte, dass er warten könne. Nur würde er mich so lange wohl foltern wollen.
Adam schien so in seinem Spiel vertieft zu sein, dass ihm wahrscheinlich gar nicht auffiel, wie sehr mich all das mitnahm. Es löste kein schlechtes Gefühl in mir aus, aber dennoch wusste ich einfach nicht damit umzugehen. Seine Berührungen verursachten jedes Mal, mögen sie noch so sacht gewesen sein, eine enorme Gänsehaut. Adams Wärme umschloss mich immer wieder aufs Neue vollkommen unerwartet, obwohl man meinen könnte, dass ich es irgendwann doch gewohnt sein müsste. Aber dem war nicht so.
An dem Wochenende nach Thanksgiving fand eine Feier der High Society statt und Adam bat mich, ihn zu begleiten, aber ich lehnte vehement ab, weil ich zum einen dafür keine Kleider besaß und zum anderen es nicht meine Welt war, sondern seine. Er nahm meine Argumentation mit einem Lächeln hin und versprach mir, dass er mich auf die nächste Feier mitnehmen würde. Und aus irgendeinem Grund, konnte ich ihm das sogar glauben. Aber für mich stand fest, dass ich mich wieder weigern würde.
Irgendwann würden wir die Grenze, die wir schon oft überschritten hatten, komplett einreißen und danach würde es kein Zurück mehr geben. Ich brauchte aber die Sicherheit dieser Grenze. Sich auf Adam, der eindeutig mehr wollte als nur mein Boss zu sein, einzulassen, würde bedeuten, ehrlich zu ihm zu sein. Ich wollte ihn nicht belügen, weil das einer Beziehung den Todesstoß gab. Das Problem war nur, dass ich ihm auch nicht die Wahrheit sagen wollte, warum ich war, wie ich war. Doch es fiel mir immer schwerer, ihm zu widerstehen und das machte die ganze Sache so gefährlich.
Patrick, Mike, Liam und Doreen standen natürlich hinter Adam. Sie hatten die letzten zwei Wochen ein paarmal vorbeigeschaut und mich immer wieder darauf angesprochen, dass Adam doch ein treuer, liebenswerter und perfekter Mann sei. Dass er mein Boss war und es sich eigentlich nicht gehörte, dass Angestellte und Chef zusammen waren, schien keinen von den Vieren zu stören.
An einem Tag war sogar Hugh vorbeigekommen. Es erschien mir seltsam, dass all seine Freunde, nachdem sie mich kennengelernt hatten plötzlich vorbeischauten. Ich erwähnte es aber nie.
Hugh hingegen hatte mich bei seinem Besuch nicht sehr beachtet und wie es schien, hatte er mit Adam etwas Geschäftliches zu besprechen gehabt. Trotzdem konnte ich seine Abneigung mir gegenüber spüren, aber nicht verstehen. Ich konnte mich nicht daran erinnern, ihm einen Grund gegeben zu haben, mich nicht zu mögen. Er sollte mich nicht gleich in seinen Freundeskreis aufnehmen, aber etwas Höflichkeit wünschte ich mir dennoch.
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Reichst du mir deine Hand
Romansa„Wenn du dich hier wohlfühlst, warum zum Henker willst du dann kündigen?" „Ich will nicht, ich muss. Ich werde alles, was mich umgibt mit mir runterreißen. Das kann ich dir und deiner Firma nicht antun." „Dumme Ausreden. Nenn mir einen Grund, waru...