Kapitel 34

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Am nächsten Tag betrat ich kurz vor elf die oberste Etage vom Blacktower. Ich hatte Colleen Bescheid gegeben, dass ich erst kurz vor Mittag da sein würde, weil ich noch etwas zu erledigen hatte. Nachdem mich Colleen in alle Geschehnisse des Vormittages eingeweiht hatte, ging ich zu meinem Schreibtisch, stellte meine Tasche ab, fuhr den Computer hoch und verschwand in der Küche, um zwei Tassen Tee zu kochen. Fünf Minuten später betrat ich Adams Büro. Er selber war jedoch nicht im Raum, aber ich hörte das Rauschen der Dusche. Ich stelle den Tee auf seinen Schreibtisch und ging wieder an meinen Platz. Kurz nachdem ich mich hingesetzt hatte, kam Patrick um die Ecke.

„Hallo April", begrüßte er mich und lächelte. Er setzte sich auf die Ecke meines Schreibtisches, wie er es an meinem Probearbeitstag getan hatte und legte den Kopf schief.

„Ihr habt noch nicht geredet", stellte er fest. Ich schüttelte den Kopf. „Ich wollte gestern nur meine Ruhe haben. Das alles zehrt wohl doch mehr an unseren Nerven, als gedacht." Patrick nickte verstehend.

„Adam wird auf dich zukommen, glaub mir. Stoß ihn deswegen nicht weg. Du weißt, dass er bisher kein Glück mit Frauen hatte. Er weiß, dass du anders bist, aber Zweifel wird er wohl noch eine Weile haben." Nun war es an mir, zu nicken. Adam musste ihm gestern noch erzählt haben, was sich vor Hughs Kanzlei zugetragen hatte. Andernfalls hätte er wohl nicht Adams Ex erwähnt. Patrick stand auf und verschwand kurz darauf in Adams Büro. Die Tür schloss er hinter sich. Ich wusste, dass die beiden heute ein längeres Meeting angesetzt hatten und ehrlich gesagt, war ich extra so gekommen, dass ich Adam nicht sofort über den Weg laufen musste. Mein Glück war wirklich gewesen, dass Adam gerade geduscht hatte, als ich ihm den Tee gebracht hatte. Das war feige und das wusste ich, aber ich fühlte mich ausgelaugt. Ich hatte Adam, Patrick, Hugh und die anderen ins Chaos gestützt und vielleicht einer Freundschaft einen Knacks verpasst. Ich fühlte mich schuldig. Kurz kam mir ein Gedanke, dass es seltsam war für Adam, um diese Zeit zu duschen. Ich verbannte den Gedanken jedoch wieder und konzentrierte mich auf meine Arbeit.

Anderthalb Stunden später klingelte mein Telefon und ich nahm mit meinem üblichen Begrüßungsspruch ab. „Hey April", sagte Timothy am anderen Ende der Leitung.

„Hey Tim, alles klar?"

„Ja schon, ich bin gerade in meinem Büro. Kannst du kurz vorbeikommen? Ich glaube ähm... ich habe was gefunden", sagte er nervös.

Ein Adrenalinstoß wanderte durch meinen Körper. Er hatte was gefunden. Timothy hatte tatsächlich etwas gefunden. Ich riss die Augen auf, als die Bedeutung der Worte mein Gehirn erreichte. „Ich bin gleich da! Adam hat mit Patrick einen Termin, wenn er fertig ist, kommen wir runter."

„Ähm... Komm doch schon vor. Ich will ihm nicht zu viel versprechen. Nicht, dass das hier doch nicht so gut ist, wie ich dachte", erklärte er unsicher.

„Oh okay, ja klar ich bin in zwei Minuten bei dir", sagte ich und legte auf. Ich schrieb Adam einen Zettel und legte ihn auf meinen Schreibtisch gut sichtbar, damit er ihn fand, wenn er aus dem Büro kam. Ich hätte sicherlich auch das Meeting unterbrechen können, aber irgendwie fühlte ich mich noch nicht bereit, Adam jetzt schon zu gegenüberzutreten. Vielleicht würde alles besser verlaufen, wenn Timothy und ich etwas gegen Robert in der Hand hatten.

Ich stieg in den Fahrstuhl und fuhr in die Etage der IT. Ich war ziemlich nervös, weil wir nun endlich etwas gefunden haben könnten, was uns dabei half, Roberts Pläne zu vereiteln. Als ich die Tür zu Timothys Büro öffnete, ohne zu klopfen, war ich erst verwirrt und konnte daher nicht rechtzeitig reagieren.

Ein glatzköpfiger Mann, der eine ähnliche Statur wie die Security Leute von Adam hatte, umschloss gewaltsam mein Handgelenk und zog mich ruckartig in den Raum. Bevor ich auch nur schreien konnte, legte sich seine andere große Hand über meinen Mund und erstickte jeden Laut. Ich strampelte, versuchte um mich zu schlagen und den Typen zu beißen, aber ich hatte keine Chance gegen diesen Mann. Adam.

Reichst du mir deine HandWo Geschichten leben. Entdecke jetzt